Freitag, 10. März 2017

Freiberg ist Krieg

Da meine meisten Leser_innen ebenso wie ich aus der sächsischen Kleinstadt Freiberg stammen und sich in der dortigen Musikszene einigermaßen auskennen, muss ich diese Band wahrscheinlich nur noch bedingt vorstellen: Die seit drei Jahren bestehenden Nornír sind eine vierköpfige Black Metal-Band, bestehend unter anderem aus Mitgliedern der ebenfalls bekannten Gruppen Ravine und der mittlerweile leider nicht mehr existenten Amniotic Fluid, die sich einer relativ traditionellen Form des Genres verschrieben haben. Vor etwa eineinhalb Jahren erschien ihr erstes Demotape, aus dem sich mittlerweile einiges entwickelt hat. Inzwischen veröffentlicht das Quartett beim verhältnismäßig doch recht namhaften Label Northern Silence, was ihnen von meiner Seite gleich mal jede Menge Respekt einbringt, doch finde ich auch, dass sie diese Aufmerksamkeit mehr als die meisten anderen verdient haben. Denn was man auf ihrer ersten EP für den neuen Partner hört, ist definitiv weit mehr, als man von einer durchschnittlichen Provinzband erwarten kann. Bereits der letzten Monat veröffentlichte Track På Denne Siden schindete bei mir mächtig Eindruck, da er klanglich und kompositorisch auf einem äußerst hochkarätigen Level stattfand und die restlichen drei Songs auf Urd bestätigen diese Qualität auf jeden Fall. Tatsächlich gibt es hier sogar Momente, die mich noch einmal extra überrascht haben. Wenn in Winterthrone teilweise chorale Vocals auftauchen, die ein wenig an Emperor erinnern oder wenn der Opener På den Andre Siden vollkommen abrupt endet, merkt man schon, dass Nornír sich hier ihren Teil gedacht haben. Und auch wenn der Rest der EP jetzt nicht unglaublich innovativ und krass daherkommt, so hält er doch ein kompositorisches Niveau, das zu jedem Zeitpunkt meine Erwartungen übertrifft. Das Riffing ist durchgehend unglaublich fett, es gibt spannende Motivwechsel und Soli sowie herrlich pathetischen Gesang. Insgesamt findet man hier also alles, was eine sehr gute Black Metal-Performance braucht und ich sage das definitiv nicht nur, weil diese Band aus meiner Heimatstadt kommt und ich befangen bin. Nornír könnten meinetwegen aus Norwegen, Bangladesh oder Burkina Faso kommen, sie wären für mich nicht weniger hörenswert und sowas sage ich leider eher selten über Musiker_innen von mir zu Hause. Meine Dringlichkeit, euch diese Platte ans Herz zu legen, wird dadurch aber nur noch größer und wenn ich durch diesen Post den ein oder anderen Download mehr provozieren kann, würde mich das sehr freuen. Und was die Band selbst angeht: Keep it up! Ich will früher oder später ein Album von euch hören!





Persönliche Highlights: På den Andre Siden / Above the Mountains / På Denne Side

Nicht mein Fall: -

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