Samstag, 26. November 2022

Die Wochenschau (18.11.-25.11.): Björk, Haiyti, Westside Gunn, Oiseaux-Tempête

 







Oiseaux-Tempête - What on Earth (Que Diable)
OISEAUX-TEMPÊTE
What On Earth (Que Diable)

Nahal

Eine zugänglichere Band sind Oiseaux-Tempête in den drei Jahren seit From Somewhere Invisible auf jeden Fall nicht geworden, soviel lässt sich eingangs schon mal feststellen. Denn obwohl sie auch auf diesem inzwischen fünften Longplayer von ihnen wieder fantastische Musik machen können, ist es bei dieser doch zunehmend schwerer, auch wirklich dahin durchzudringen. Was letztlich vor allem daran liegt, wie hinterlastig What On Earth als Gesamtkonzept geworden ist und dass die ersten fünfzehn Minuten des Albums ein ziemlich dröger Haufen subtil verhuschter Experimentalmusik sind, die sich erst nach und nach wirklich aufwärmen. Erst nach etwa vier bis fünf Tracks machen die Pariser hier etwas, das ich als kompositorisch interessant und ihren alten Platten ebenbürtig bezeichnen würde und wäre diese zweite Hälfte dann nicht bisweilen genial, würde ich das hier als mittlere Enttäuschung verbuchen. Zumal es auch hier weiterhin schwierig ist, wirklich einen Zugang zu dieser Musik zu finden. Mit the Crying Eye — I Forget und A Man Alone (In a One Man Poem) kommen die zwei Herzstücke der LP jeweils auf eine Länge von zwanzig und zwölf Minuten und fordern geduldiges und wohlwollendes Hören ein. Bringt man das mit, wird man jedoch mit einem weiteren Highlight des stimmungsvoll-düsteren Postrock-Amalgams dieser Band belohnt. Und wenn man mich fragt, sind es am Ende eben gerade die ganz subtilen Momente, die mich wirklich begeistern. So ist Waldgänger für mich persönlich der größte Sleeper Hit des Albums und das eigentlich als Bonustrack beigefügte Dôme in all seiner drückenden Ambienz der Schlussstrich, den das Album sonst nicht wirklich hätte. Obwohl das Trio es uns hier also mal wieder nicht einfach macht, ihr neuestes Produkt zu genießen, ist es mit der richtigen Einstellung doch wieder mal ein tolles Stück Musik von ihnen. Glück für sie, dass ich auch vorher schon Fan war.
 
🔴🔴🔴🟠🟠🟠🟡🟡 08/11
 
 
 
 
 
Haiyti - Ich lach mich tot HAIYTI
Ich lach mich tot

Die-Ai-Wei

 
Um das wichtigste direkt am Anfang zu sagen: Das hier ist wahrscheinlich Haiytis beste Arbeit seit City Tarif und auch wenn diese kleine Offenbarung von einem Album leider mal wieder nicht damit einhergeht, dass die Hamburgerin endlich mal im Sinne eines Gesamtwerks zu denken lernt, ist es doch schon ein bisschen das, worauf ich bei ihr seit sieben Jahren gewartet habe. Denn wenn man es so will, dann ist sie hier einfach nur den Weg des größten Widerstands gegangen und hat statt eines gut ausbalancierten kleinen Tapes mit zehn oder zwölf kohärenten Tracks lieber 20 Banger geschrieben, die ganz allein durch ihre Einzelqualität überzeugen. Von den durchwachsenen Formtiefpunkten der letzten Haiyti-Platten ist dabei auf Ich lach mich tot kaum noch was übrig und lediglich ein paar bestenfalls okaye Tracks wie Fxxxboy und Für die Fans sowie ein echt erbärmliches King Blade-Feature in Rauch in der Luft trüben hier den Eindruck einer phänomenalen Fleißarbeit. Lyrisch und performativ ist die Protagonistin dabei nochmal ein bisschen mehr on point als sonst immer und die Auswahl der Beats schneidet ein weiteres Mal tief. Witzig auch, dass der Closer der Platte ausgerechnet ein Ärzte-Cover ist. Diese Frau ist eben immer wieder für Überraschungen gut.

🔴🔴🔴🟠🟠🟠🟡🟡 08/11
 
 
 
 
 
Westside Gunn - 10WESTSIDE GUNN 
10
Griselda | Empire

Als mittlerweile zehntes Album in Westside Gunns Hitler Wears Hermes-Serie ist 10 ein nicht zu unterschätzender Meilenstein für den New Yorker, für den ich jetzt einfach mal so tun werde, als hätte ich nicht den gesamten bisherigen Katalog der Saga sträflich vernachlässigt. Denn was auf diesen zwölf Songs in 49 Minuten präsentiert wird, ist dann doch ziemlich sicher eines der besten Alben, die ich von diesem Typen jeweils gehört habe und wird definitiv dem besonderen Anlass der LP gerecht. So gut wie jeder Track auf dieser Platte ist auf seine Art ein einzigartiger Megahit und unter den wie immer hochkarätigen Features finden sich hier gleich mehrere mit drei oder mehr Gästen, die hier alle mit voller Leidenschaft dabei sind. Da geben sich Busta Rhymes und Raekwon (beide mittlerweile nicht zum ersten Mal auf einer Griselda-LP vertreten) in Science Class die Klinke in die Hand, Run the Jewels veredeln Switches On Everything mit jeder Menge Charisma, AA Rashid kapert den prominenten Spot im Intro mit einem echt inspirierenden Spoken Word-Part und wenn im Closer Red Death fast alle Associates des Griselda-Labels eine Strophe kriegen, merkt man auch ernsthaft die Tragweite, die dieses Album für die ganze Crew hat. Und nachdem Westside bereits im Sommer mit Peace "Fly" God eine der besten Platten seiner Karriere gemacht hat, setzt er hier sogar noch einen drauf und zementiert sich damit endgültig als der Spitzenreiter seines Unternehmens in dieser Saison.

🔴🔴🔴🟠🟠🟠🟡🟡🟡 09/11




 
BJÖRK
Fossora
One Little Indian

Der kritische Aufhänger der neuen Björk-LP scheint ja allerorten der belächelnswerte Umstand zu sein, dass die Isländerin jetzt ein Album über Pilze gemacht hat und dient den Meisten da draußen mal wieder zur Beweisführung, dass diese Frau wohl auf denkbar positive Weise nicht mehr alle Tassen im Schrank hat. Und obwohl auch ich zugeben muss, dass ich die ganze Sache im ersten Moment sehr on brand und lustig fand, ist dieser inhaltliche Aspekt von Fossora nach vollendeten Tatsachen sicherlich das beste, was ich an dieser Platte finden kann. Denn was Björk mit diesen "Pilz-Songs" am Ende tatsächlich meint ist oft, myzelisch-symbiotische Lebensfunktionen aus der Natur als Analogie für menschlichen Zusammenhalt zu sehen und daraus eine Art bionisches Mission Statement für mehr Toleranz und Verständnis zu formulieren. Was rein textlich auch super funktioniert, gerade weil Björk solcherlei kantige und unlyrische Themen schon immer fantastisch performt. In gewisser Weise ist das hier damit die Fortsetzung der inhaltlichen Idee, die 2011 schon mal auf Biophilia stattfand und von den letzten beiden Alben quasi nur unterbrochen wurde. Wobei man leider auch sagen muss, dass das gleiche Konzept hier nicht ansatzweise so glatt über die Bühne geht wie damals und die LP sich vor allem musikalisch arg verkalkuliert. Der sehr avantgardistische und verschrobene Sound ihrer letzten Platte ist hier nochmal einen Zacken unförmiger und schräger geworden, was an sich kein Problem wäre, hätte man das songwriterisch einigermaßen aufgearbeitet. Doch habe ich hier stattdessen mehr und mehr den Eindruck, dass dieses immer richtungsloser und zerstreuter wird, was in diesem Zusammenhang dann nicht kunstig und clever wirkt, sondern eher nach fehlenden Ideen. Womit ich um Gottes willen nicht sagen will, dass Björk unbedingt wieder Popmusik machen soll, doch schon ein bisschen, dass ihre Arbeit ein Mindestmaß an Kohärenz und Charakter braucht, um für mich interessant zu sein. Denn wäre es nicht um die tatsächlich gut durchdachte inhaltliche Seite der LP würde ich der Isländerin hier schon vorwerfen, ein bisschen pretenziös zu sein. Und das wäre eigentlich das letzte, was sie verdient gehabt hätte.
 
🔴🔴🔴🟠🟠⚫⚫⚫⚫ 05/11
 
 
 

Freitag, 18. November 2022

Die Wochenschau (11.11.-17.11.2022): Taylor Swift, Carly Rae Jepsen, King Gizzard & the Lizard Wizard u.a.

 

Goat - Oh Death GOAT
Oh Death
Rocket Recordings

Eigentlich hatte ich an diesem Punkt schon gar nicht mehr daran geglaubt, dass es überhaupt nochmal eine neue LP von Goat geben würde und mich in gewisser Weise schon ein bisschen damit abgefunden, dass sie sich still und heimlich einfach aufgelöst hätten. Das letzte Album mit dem bedeutungsschwangeren Titel Requiem und immerhin sechs Jahre Ruhe seitdem sprachen ja auch irgendwie für sich. Doch haben sich die Schweden hier dann doch noch ein weiteres Mal aufgerafft und präsentieren mit Oh Death an dieser Stelle ein Comeback, auf das ich mich in den letzten paar Monaten schon wahnsinnig freute. Was die Ernüchterung groß machte, als ich feststellte, wie mittelmäßig und uninspiriert es an manchen Stellen doch klingt. Denn obwohl Goat hier die Fackel ihres früheren Sounds (der im wesentlichen aus einer Kombination von Tishoumaren, Afrobeat und krautigen Psychrock-Einflüssen besteht) weitertragen und dabei auch mitunter tolle Songs wie Under No Nation, Goatmilk oder Do the Dance hinbekommen, ist das Gesamtergebnis doch in jedem Fall die abgeschwächte Version der mystizistischen Partymusik, die es auf Platten wie Commune oder Requiem zu hören gab. Im schlimmsten Fall schreiten Goat dabei einfach nur nicht voran und stagnieren mit recycleten Ideen vom letzten Mal, im schlimmsten Fall sind die Ideen effektiv schlecht und schaffen überflüssiges Füllmaterial auf einem Album, das mit 33 Minuten so schon nicht besonders lang ist. Obwohl es grundsätzlich also schön ist, dass es diese Band noch (oder wieder?) gibt, ist es ziemlich schade, dass das Ergebnis daraus ihr bis dato schwächstes Stück Musik ist. 

🔴🔴🔴🟠🟠🟠🟡 07/11





 
TAYLOR SWIFT
Midnights
Republic



Dass Taylor Swift es mit ihren letzten sechs Longplayern jedes Mal schaffte, ein prägnantes musikalisches Statement zu setzen und über sich reden zu machen, habe ich so richtig erst mit dem Release von Midnights gemerkt. Der Grund: Hier gelingt ihr dieses Kunststück das erste Mal seit über zehn Jahren nicht. Der kompositorische und inhaltliche Aha-Effekt, den in meinen Augen jede ihrer Platten seit Red hatte, ist diesmal nur sehr abgeschwächt zu spüren und viele der Songs der LP fühlen sich irgendwie auswechselbar an. Dass Midnights ein schlechtes Album ist, bedeutet das deswegen nicht gleich und noch immer steht das Grundgerüst an schnieker Popmusik, das sie seit 1989 mit großer Hingabe aufgebaut hat, sehr stabil. Wo in der jüngeren Vergangenheit aber meist jeder Song auf einer Swift-LP einen eigenen Charakter hatte und irgendwie wichtig schien, gibt es hier Tracks wie Labyrinth, Lavender Haze oder Snow On the Beach mit Lana del Rey, die ziemlich gut zu ignorieren sind und einfach nicht viel zum Album beitragen. Zudem sind viele der sehr inhaltlich prägnanten Songs, allen voran Question...? und Mastermind, nicht wirklich die Statements, die sie zu sein glauben. Wirklich tolle Stücke gibt es hier mit Vigilante Shit und Bejeweled in meinen Augen nur zwei, was für eine Künstlerin wie sie keine gute Quote ist und mit Anti-Hero sogar einen, den ich ziemlich nervig finde. Der große Rest ist dann meistens einfach nur durchschnittlich und für Swifts Verhältnisse Malen-nach-Zahlen-Songwriting, was mich von allem eigentlich am meisten empört. Denn dass ein Album dieser Frau ohne eine ausführliche Disposition zu diversen Kontroversen und Dramen funktioniert, daran muss ich mich erst gewöhnen.

🔴🔴🔴🟠🟠🟠🟡 07/11



Carly Rae Jepsen - The Loneliest Time CARLY RAE JEPSEN
the Loneliest Time
Silent Records IGA | Interscope

 
 
 
 
 
 
 
Auch mit ihrem mittlerweile fünften Longplayer (oder auch sechsten, wenn man vom letzten Album Dedicated noch die wie immer separat veröffentlichten B-Seiten mitzählt) ist die Causa Carly Rae Jepsen für mich ein bisschen eine schwer zu greifende Sache. Denn auch wenn ich gegen ihre Musik zu keinem Zeitpunkt in der Vergangenheit etwas hatte und sie auch hier prinzipiell in Ordnung finde, kann ich doch nicht von mir behaupten, ihren Status als einzigartiger Pop-Darling wirklich zu verstehen. Und auch auf the Loneliest Time heißt das im Endeffekt, dass ich vieles darauf nicht schlecht finde, aber auch selten mehr als das empfinde. Der Opener Surrender My Heart sticht vielleicht an der einen Stelle als potenter Kickstarter hervor oder Beach House an einer anderen als Track mit gutem Humor, ansonsten hören sich viele der Songs hier einfach nur ziemlich gut weg. Und obwohl das an dieser Stelle keinesfalls als böse Kritik gemeint, ist es auch alles andere als ein euphorisches Lob. Die Wahrheit liegt wie immer irgendwo dazwischen.
 
🔴🔴🔴🟠🟠🟠🟡 07/11
 
 


FRANKIE COSMOS
Inner World Peace
Sub Pop

Frankie Cosmos - Inner World PeaceMit ihrem Sub Pop-Debüt Vessel hatte Greta Kline vor vier Jahren eines meiner Lieblingsalben der ausgehenden Zwotausendzehner gemacht, das mich seitdem auf einen ebenbürtigen Nachfolger hoffen lässt. Doch nachdem auch schon ihre Unternehmungen in den letzten Jahren nicht immer von Erfolg gekrönt waren und ihr Songwriting darauf sehr formelhaft und monoton wurde, ist auch diese neue LP nicht wirklich das gelbe vom Ei. Als direkter Nachfolger des ziemlich verunfallten Close It Quietly von 2019 (das unter einem Pseudonym veröffentlichte Great Scraps von 2020 zähle ich hier mal nicht mit) zeigt es zwar wieder eine deutliche Besserung auf und ist insgesamt ein durchaus kompetentes Stück Musik. Unter den vielen stilistisch ähnlichen Alben, die es in der jüngeren Vergangenheit von Acts wie den Beths, Pom Poko oder Lucy Dacus gab, wirkt es aber sehr farblos und uninspiriert.

🔴🔴🔴🟠🟠🟠🟡 07/11





Lady Aicha & Pisko Crane's Original Fulu Miziki of Kinshasa - N'Djila Wa Mudujimu
LADY AICHA & PISKO CRANE'S ORIGINAL FULU MZIKI OF KINSHASA
N'Djila Wa Mudujimu
Nyege Nyege
 
 
 
Keine Ahnung warum es notwendig war, der griffigen Kinshasaer Formation Fulu Mziki ausgerechnet für ihr kommerzielles Debütalbum so viele unsäglich komplizierte Namensanhängsel zu verpassen, doch die gute Nachricht ist, dass es an der Qualität der Musik nichts ändert. Als wichtiger neuer Fang des ewig emsigen Nyege Nyege-Talentforums ist das jüngst in Afrikas Techno-Hauptstadt Kampala umgesiedelte Kollektiv ein verhältnismäßig gefälliger und konservativer Act, das deshalb vor allem auch für all jene funktionieren sollen, die den Sound des Labels erstmal besser kennenlernen wollen. Denn obwohl auch hier die typischen rhythmischen Verquickungen und trockenen Produktionsästhetiken zu finden sind, die man von Künstler*innen dieses Imprints vielleicht schon kennt, fügen sich diese hier doch relativ fluffig in ein recht poppiges Soundgewand ein, das nie zu avantgardistisch wird und nebenbei noch ein paar angenehm melodische Afrobeat-Elemente verarbeitet, die vor allem über den Gesang zugänglich werden. Trotzdem gibt es aber auch für jemanden wie mich als selbternannten Nyege Nyege-Connaisseur jede Menge zu holen und funktioniert nicht nur als Weichmacher für Neueinsteiger. Am Ende ist es wahrscheinlich sogar eine der besten Platten, die ich je von diesem Label gehört habe.

🔴🔴🔴🟠🟠🟠🟡🟡🟡 09/11




King Gizzard & The Lizard Wizard - Changes
KING GIZZARD & THE LIZARD WIZARD
Changes
Die-Ai-Wei

Mit Changes machten King Gizzard & the Lizard Wizard vor drei Wochen noch ihren Release-technischen Oktober-Hattrick perfekt und veröffentlichen ihr inzwischen fünftes Album in diesem Jahr, das als Nachgedanke ihrer verjammten Jazzrock-Phase noch verschiedene Sessionaufnahmen aus diversen Studios in einem Longplayer bündelt. Trotz der eher zusammengeklaubten Natur des ganzen kann ich dabei vermerken, dass die Platte erstaunlich kohärent und fokussiert geworden ist und sich beim Hören nicht anders anfühlt als die letzten beiden Alben der Australier. Wobei man im gleichen Atemzug auch sagen muss, dass Changes von allen Platten dieser stilistischen Orientierung sicherlich die mit Abstand schwächste ist. Wirkliche songwriterische Highlights, wie sie gerade die letzten beiden Oktober-Releases zu Hauf vorkamen, gibt es hier so gut wie gar nicht und wo King Gizzard zuletzt vor allem aus längeren Kompositionen viel Mehrwert zogen, tun sich in Tracks wie Astroturf oder dem Titelstück plötzlich erhebliche Ermüdungserscheinungen auf. Und klar ist das irgendwie eine natürliche Konsequenz daraus, mit dieser Art des Songwritings nunmehr vier bis fünf Longplayer gefüllt zu haben, gerade das sollte aber das stärkste Argument dafür sein, dass eigentlich niemand diese Platte brauchte.

Freitag, 11. November 2022

Die Wochenschau (02.11.-10.11.2022): Arctic Monkeys, Lil Baby, King Gizzard & the Lizard Wizard, the 1975, Red Hot Chili Peppers, M.I.A u.a.

 













Bevor ich an dieser Stelle darum gehen wird, was genau dieses neue Format eigentlich ist und wie genau es funktioniert, bedarf es von meiner Seite vielleicht erstmal eines kleinen generellen Updates, was den weiteren Lauf der Dinge auf 1000kilosonar betrifft. Oder zumindest der Darstellung eines Istzustandes, mit dem ich bis Ende der laufenden Saison ein bisschen experimentieren will. Denn wie man an meinen jüngsten Artikeln beziehungsweise am Fehlen selbiger sehen kann, bin ich in den vergangenen Monaten hier ein bisschen in Rückstand geraten und in meinen Artikeln nicht ganz so aktuell, wie ich das eigentlich gerne wäre. An sich ist das kein Beinbruch, die zu besprechenden Platten sind ja jetzt einmal erschienen, doch verbirgt sich dahinter ein größeres Problem, das mit meinem Zeitplan, meinem inhaltlichen Fokus und auch meinen Präferenzen zu tun hat. Um es kurz zu sagen: Dafür, dass ich das alles hier völlig unentgeltlich und freiwillig mache, stecke ich eindeutig zu viel Zeit in dieses Hobby. Und da mein sonstiger Workload gerade an vielen Punkten an meiner wenigen verfügbaren Freizeit nagt, muss ich ganz einfach irgendwo Abstriche machen. Vor allem dann, wenn ich bis zum Ende der laufenden Saison noch die ganzen restlichen Platten hören möchte, die ich mir zu hören vorgenommen habe und dementsprechend auch einen ordentlichen Saisonrückblick zu machen. Abgesehen davon läuft neben meinen aktuellen Besprechungen ja im Hintergrund auch immer noch mindestens eine Oldies-Vorbereitung, eine größere Liste oder einer meiner Zehn-Jahre-später-Posts (deren aktuellste Ausführung gerade letzte Woche erschienen ist). Und weil das einfach irgendwo zu viel ist, lautet mein Plan für die nächsten zwei Monate nun folgendermaßen: Die aktuellen Besprechungen werden ab diesem Punkt erstmal eingestampft, damit ich es überhaupt noch schaffe, die Alben dahinter zu hören. Um aber zumindest einen Überblick über das zu geben, was ich letztendlich gehört habe (und was ich davon entsprechend weiterempfehlen würde), ist ab jetzt dieses neue Wochenschau-Format da. Hier soll einfach in relativ knapper und unmittelbarer Form mein Eindruck zu den Releases der Woche wiedergegeben werden, der dann regelmäßig alle sieben Tage erscheint (so zumindest meine Hoffnung) und das alles ein bisschen knapper, dafür aber auch prägnanter behandelt. Für mich soll das ganze dazu dienen, mein Schreibpensum zu reduzieren und mehr effektiv zu hören, für euch hat es vielleicht den Vorteil, dass es einen kompakteren Überblick über die Releases auf einen Blick gibt. Und wenn ich nach einer Weile trotzdem noch Bock auf eine ausführliche Besprechung habe, kann ich die ja anschließend immer noch schreiben. Denn auch wenn ich die eingesparte Zeit sicherlich auch gerne für andere Dinge als 1000kilosonar nutzen würde, schaffe ich mir so den Freiraum, in ausführlichen Artikeln, die es nach wie vor geben wird, ausschließlich über die Musik zu schreiben, die mich wirklich beschäftigt. Das heißt zum einen, dass es vielleicht öfters Mal Posts zu älteren Platten geben wird, aber auch so Sachen wie Songs für die Ewigkeit, Diskografie-Guides oder Playlisten. Und klar tut mir das auch irgendwo weh, weil die aktuellen Artikel quasi seit zehn Jahren das Kernelement dieses Formats sind und ich es liebe sie zu schreiben, ich habe aber auch die Hoffnung, dass mein Output dadurch vielfältiger wird. Außerdem ist das für den Rest der Saison ja auch erstmal eine Testphase. Sollte ich bis Ende Dezember also entscheiden, dass die ganze Nummer nichts bringt, gehe ich zu Anfang 2023 wieder zu normalen Artikeln über. Soweit der organisatorische Teil. Nun zu den Platten, die ich die letzte Woche über so gehört habe:
 
 
 
King Gizzard and The Lizard Wizard - Ice, Death, Planets, Lungs, Mushrooms and LavaKING GIZZARD & THE LIZARD WIZARD
Ice, Death, Planets, Lungs, Mushrooms & Lava
Die-Ai-Wei

 
 Man sollte hier zunächst mal mit der Feststellung beginnen, dass King Gizzard & the Lizard Wizard es diese Saison (je nachdem, ob man das Remixalbum Butterfly 3001 vom Frühjahr mitzählt oder nicht) schon wieder geschafft haben, fünf komplette Alben in einem Jahr zu veröffentlichen, diesmal sogar ohne den Trick, eine der Platten buchstäblich am letzten Tag des selbigen rauszuhauen. Und obwohl das auch 2022 durchaus für einige Ermüdungserscheinungen von meiner Seite gesorgt hat und definitiv zu viel des guten ist, ist die durchschnittliche Qualität des diesjährigen Steaks im Vergleich zum ersten dieser Art von 2017 doch ein ganzes Stück gelungener. Wozu auch diese neue LP hier beiträgt, die zwar keine wirklich neue und besondere Richtung für die Australier aufzeigt, aber wieder mal ganz ordentlich den Stiefel spielt, den sie nun schon seit einer ganzen Weile kultivieren. Smoother Jazz-Funk-Prog-Mischmasch, den man in Ursprungsformen schon auf Quarters oder Fishing for Fishies hörte und der hier vor allem durch die großzügige Instrumentale Palette nochmal extra aufblüht. Von allen Platten dieser stilistischen Ausrichtung empfinde ich diese hier seit langem als die am besten gelungene, bei der mir auch die Songs härterer Gangart nicht fehlen. Ausbaufähig ist sie meiner Ansicht nach nur in der Hinsicht, dass...
 
🔴🔴🔴🟠🟠🟠🟡🟡 08/11
 




King Gizzard and The Lizard Wizard - Laminated Denim
KING GIZZARD & THE LIZARD WIZARD
Laminated Denim
Die-Ai-Wei

...dass mit Laminated Denim direkt eine Woche später noch zwei weitere Songs der Band erschienen, die eigentlich auch perfekt auf Ice, Death, Planets usw. gepasst hätten und dieses in meinen Augen fast noch besser gemacht hätten. Sicher, beide Alben funktionieren auch für sich ganz vernünftig und mit zwei Tracks à 15 Minuten plus den 64 vom Vorgänger wäre das hier die zweite LP der Australier mit Überlänge in diesem Jahr gewesen. Doch macht es für mich auch relativ wenig Sinn, zwei so ähnlich klingende Platten direkt hintereinder zu veröffentlichen. Auch nicht dann, wenn man das hier als spirituellen Nachfolger der Vinyl-Only-Veröffentlichung Made in Timeland vom letzten Jahr versteht, von der eh kaum jemand Notiz nahm und die auch eher was für wirkliche Superfans der Band war. Und obwohl ich von Laminated Denim rein strukturell behaupten würde, dass es ähnlich gelagert ist und sicherlich nicht für eine Laufkundschaft funktioniert, ist es rein musikalisch doch sehr zugänglich und ebenso wie Ice, Death, Planets etc. pp. ein ziemlich gut gemachtes Stück Musik. Empfehlen kann ich es also irgendwie schon, auch wenn es eher ein Nachgedanke zu anderen Sachen ist, die man sich vielleicht zuerst anhören sollte. 

🔴🔴🔴🟠🟠🟠🟡🟡 08/11
 
 
 
The 1975 - Being Funny in a Foreign Language THE 1975
Being Funny in A Foreign Language
Dirty Hit

Dass ein neues Album von the 1975 heutzutage quasi immer eine popmusikalische Wundertüte sondersgleichen ist und man einige sehr sonderbare Moves von ihr erwarten kann, haben die Briten in den letzten Jahren erfolgreich etabliert und auch diese neueste LP enttäuscht in dieser Hinsicht kein bisschen. Denn obwohl sie mit 43 Minuten Spielzeit und 11 ziemlich normalen Songs wieder ein bisschen aus der Hybris zurückkehrt, die die letzten beiden Platten dominierte, ist sie in ihren Details doch mitunter herrlich weird. Vor allem merkt man das am Produktionsteam der Platte, das neben Jack Antonoff (der hatte schon das letzte Album produziert) und Frontmann Matt Healy auch exotische Namen wie Warren Ellis (der von den Bad Seeds) und DJ Sabrina the Teenage DJ umfasst. Wobei das faszinierende daran ist, dass diese Beiträge (obwohl man sehr deutlich merkt, wo diese jeweils zum tragen kommen) nie an der grundsätzlichen Kohärenz rütteln, die the 1975 hier erneut haben. Ähnlich wie sein Vorgänger ist Being Funny in A Foreign Language dabei ein sehr gut und schick gemachtes Pop-Album, das die Kompetenzen der Band (im Gegensatz zum Vorgänger) erstmals seit etlichen Jahren wieder auf eine knackige Essenz herunterkocht. Und obwohl der Mittelteil um Tracks wie I'm in Love With You und Oh Caroline in meinen Augen durchaus ein bisschen basic werden kann, ist die Hit-Dichte hier am Ende trotzdem hoch genug, um einen echt starken Eindruck zu hinterlassen. When We Are Together, Part of the Band und Looking for Somebody (To Love) sind tolle Lovesongs mit dem lyrischen Aha einer Taylor Swift und dem klanglichen Oho einer typischen Antonoff-Produktion, die beiden eröffnenden Stücke the 1975 und Happiness liefern eine spannende Links-Rechts-Kombi aus Philipp Glass-Minimalismus und DJ Sabrina-Softhouse und in Wintering gelingt des den Briten sogar, mir ein Weihnachtslied als einen der besten Tracks der Platte zu verkaufen. Was alle Songs dabei gemeinsam haben ist ein innewohnendes Harmoniebedürfnis, das vor allem durch die junge Ehe von Matt Healy inspiriert scheint, sich aber auch auf größere, gesellschaftliche Parameter bezieht. Und obwohl das dann durchaus auch mal ein bisschen cheesy werden kann (ist bei dieser Band ja nichts neues), steht unterm Strich doch das vielleicht bisher gelungenste 1975-Album überhaupt, mit dem sich die Band wieder ein bisschen mehr als Mainstream-Act verkauft, dabei aber nicht ihre songwriterischen Ambitionen aus den Augen verliert.

🔴🔴🔴🟠🟠🟠🟡🟡 08/11
 
 
 
 
 
M.I.A. - MATAM.I.A.
Mata
Island


M.I.A. scheint 2022 bereits sehr früh den Punkt ihrer Laufbahn zu erreichen, in der aus der coolen Protestkunst-Ikone mit wichtigen Messages eine schrullige Queri-Klamotte mit fragwürdiger künstlerischer Aussagekraft geworden ist. In sozialen Medien fiel die Britin zuletzt eher mit dämlichen Impfgegner-Statements auf als mit ihrer neuen Musik und auch wenn man davon unbescholten nur auf letzteres schauen wollte, gab es nicht wirklich viel zu holen. Denn obwohl Mata als ganzes weder ein schlechtes noch ein enttäuschendes Album geworden ist, ist es doch auch alles andere als ein gutes. Und wer AIM vor sechs Jahren noch als einmaligen Ausrutscher verbuchen wollte, wird hier womöglich eines besseren belehrt. Wobei das Hauptproblem der Platte ist, dass sie nicht so richtig weiß, wohin mit sich selbst. Die sehr kärgliche Produktion und das aufgekratzte Songwriting an vielen Stellen lassen irgendwie vermuten, dass M.I.A. hier wieder an den etwas dreckigeren Spirit ihrer frühen Alben anknüpfen will, Songs wie the One oder K.T.P. versuchen an anderen Stellen aber (leider ohne großen Erfolg) echte Hits zu sein. Was unterm Strich für ein Album sorgt, dem in jeder Hinsicht irgendwie die Aha-Momente fehlen und das zwar die grundlegende Substanz eines M.I.A.-Longplayers grundlegend erfolgreich kommuniziert, sonst aber nicht viel kann. Was für eine Künstlerin, die mal als wichtiges kulturpolitisches Sprachrohr galt und zudem über eine halbe Dekade still war, schon echt wenig ist.

🔴🔴🔴🟠🟠🟠🟡 07/11





Red Hot Chili Peppers - Return of the Dream CanteenRED HOT CHILI PEPPERS
Return of the Dream Canteen
Warner

Um es kurz zu machen: Das hier ist vielleicht das überflüssigste Album der gesamten Saison und in seiner Belanglosigkeit einfach nur eine kolossale Bürde. Weil es anscheinend nicht reicht, dass uns die neue alte Inkarnation der Red Hot Chili Peppers im Frühjahr nur einen kreativ ausgezehrten Brocken sterbenslangweiliger Boomer-Schnarchmusik vorlegt, die Kalifornier fühlen sich auch noch künstlerisch beflügelt und tischen gut ein halbes Jahr später nochmal einen nicht weniger faden und sinnbefreiten Nachlag auf, der mit jedem Bissen mehr im Mund wird. Und hätte ich mich darüber nicht schon beim ersten Mal ausführlich genug aufgeregt, gäbe es hier sehr viel, das ich zu meckern hätte. Wenn bei 17 Songs in 75 Minuten nicht ein einziger bemerkenswerter Song dabei ist, alle Mitglieder hier komplett auf Autopilot fahren und Anthony Kiedis' Texte mit jeder Zeile dämlicher zu werden scheinen, bin ich aber um jeden Satz froh, den ich darüber nicht verlieren muss. Außer vielleicht den, dass ich nie im Leben gedacht hätte, dass ich mir mal Josh Klinghoffer zurückwünschen würde.

🔴🔴🔴🟠⚫⚫⚫⚫ 04/11







Lorna Shore - Pain RemainsLORNA SHORE
Pain Remains
Century Media

In der Szene rufen die Spatzen den Namen Lorna Shore ja schon seit Ende des letzten Jahres von den Dächern und nachdem ihre letzte EP ...And I Return to Nothingness im vergangenen Sommer ein echter Achtungserfolg war, wurde auch ich hier langsam neugierig, was es mit dieser Band wohl auf sich hatte. Konkrete Erwartungen hatte ich dabei nicht wirklich, was aber nichts daran ändert, dass Pain Remains mich hier ziemlich aus der Kalten erwischt hat. In großzügigen 61 Minuten ballert das Quintett aus New Jersey hier technisch einwandfreien Deathcore aus allen Rohren, der trotz seiner offenkundigen Brutalität und Kompaktheit an vielen Stellen sehr epochal und hymnisch werden kann. Und obwohl ich dabei nicht alle diese Eigenschaften als positiven Beitrag für die Musik empfinde, ist die Ästehtik dieser Band auf jeden Fall schonmal eine sehr definierte und eigenwillige. Vor allem die Gesangspartien von Oberschreihals Will Ramos kommen dabei an vielen Stellen extrem gefährlich und sind erstaunlich variabel, was sich perfekt mit dem sehr hakenschlagenden Sound der Gruppe ergänzt. Lange habe ich keine Platte mehr gehört, auf der ich so angetan vom Einsatz einer Doppelfußmaschine war und was Gitarrist Adam de Micco hier an Breaks und Soli aus dem Hut zaubert, ist immer wieder ein Erlebnis. Ein bisschen schade finde ich es ob dieser Kernqualitäten aber auch, wie sehr Lorna Shore ihren Sound dann immer wieder mit albernen Synth-Streichern und pathetischen Chören verschlimmbessern, die oft nach billigem EMP-Goth klingen und ans mit Wrath eigentlich fantastische Ende der Platte noch einen völlig überflüssigen sinfonischen Song-Dreiteiler à la Muse hängen. Eine richtig coole LP ist Pain Remains zwar am Ende trotzdem noch, allerdings vor allem auch des Eindrucks wegen, dass ich hier wirklich auf eine sehr spezielle Variante von Deathcore gestoßen bin, in der ich viel Potenzial sehe. Meine größte Hoffnung ist an dieser Stelle also, dass das hier nicht das beste Album von Lorna Shore bleibt.

🔴🔴🔴🟠🟠🟠🟡🟡 08/11




Lil Baby - It's Only MeLIL BABY
It's Only Me
Quality Control | Motown

 
 
 
 
 
 
 
 
Ich hätte es anfangs nicht gedacht, doch über die letzten zwei Jahre ist Lil Baby für mich tatsächlich einer der interessanteren Protagonisten im modernen Traprap geworden, in den ich mittlerweile auch einige ernsthafte Erwartungen stelle. Und obwohl man über seine neueste LP It's Only Me (seiner ersten ohne Kollaboration seit My Turn von 2020, also seit inzwischen fast drei Jahren) sagen muss, dass er darauf ziemlich stagniert, tut er das doch definitiv auf einem gewohnt starken Niveau und legt ein weiteres Mal ein echt stabiles Stück Streamrolling-Trap vor. Wie immer sind es dabei nicht einzelne Hits die den Unterschied machen, sondern der kontinuierliche Flow des ganzen sowie ein gutes Händchen bei Beats und Features. Obwohl das hier also sicherlich nicht als ein tolles oder besonderes Album in die Geschichte eingehen wird, erhält es meinen fragilen Glauben an die Musik dieses Typen doch effizient aufrecht. Und das ist in meinen Augen schon eine ganze Menge.

🔴🔴🔴🟠🟠🟠🟡 07/11




Arctic Monkeys - The CarARCTIC MONKEYS
the Car
Domino

 
 
 
 
Eine Sache, die Tranquility Base Hotel + Casino vor viereinhalb Jahren definitiv geändert hat ist, dass ich zu neuen Releases der Arctic Monkeys inzwischen ein sehr viel nüchterneres Verhältnis habe und meine Erwartungen daran eher bescheiden sind. Was sicherlich die richtige Einstellung gegenüber dieser neuen LP ist, denn obwohl sie in meinen Augen wieder ein Stück besser ist als der Vorgänger, findet sie doch in der gleichen loungig-narrativen Haltung statt, die auch hier noch immer nicht viel her macht. Seltsamerweise kann man das der instrumentalen Seite des Albums relativ wenig zum Vorwurf machen, die in Songs wie I Ain't Quite Where I Think I Am oder Hello You sogar ganz ordentlich vorlegen und eigentlich keinen schlechten Job machen. Die größten Probleme kommen stattdessen erstmals von Sänger Alex Turner, bisher eigentlich immer größter Rettungsanker der Band, der hier stellenweise echt weirde Sachen macht. So sind seine erzählerisch-surrealen Lyrics hier des öfteren eher awkward als mystisch-verhuscht wie sonst und die Art und Weise, wie er manche Worte überbetont, finde ich ziemlich irritierend. Weshalb es letztlich vor allem ihm zu verdanken ist, dass es the Car eben nicht gelingt, den Stilbruch der letzten Platte fünf Jahre später nochmal in ein besseres Licht zu rücken und den entstandenen Schaden zu begrenzen. Obwohl ich froh bin, dass es zumindest versucht wird.

🔴🔴🔴🟠🟠🟠⚫⚫⚫⚫ 06/11