Donnerstag, 29. September 2022

Das Pröbchen ist umsonst

SonnyJim & The Purist - White Girl Wasted
SONNYJIM & THE PURIST
White Girl Wasted
Daupe!
2022

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
[ zugedröhnt | gemütlich | vernetzt ]

Wenn SonnyJim und the Purist an dieser Platte einwas definitiv richtig gemacht haben, dann ist es ihre Marketingstrategie. Denn egal ob es nun die zahlreichen Verflechtungen mit allerlei krasser Hiphop-Prominenz sind, die die beiden hier auffahren oder wie in meinem Fall das komplett Nüsse gehende Artwork, die Aufmerksamkeit haben sie mit White Girl Wasted auf jeden Fall auf ihrer Seite. Und das obwohl sie von der Sache her bisher nicht unbedingt die Sorte Künstler waren, die man außerhalb einer winzigen Fanbase kannte. Als Teile eines des aktiven Londoner Untergrunds von Rapper*innen und Produzent*innen stachen die beiden bis hierhin nie wirklich hervor und von keinem der zwei kenne ich irgendein früheres Release oder auch nur eine Beteiligung an der Arbeit Anderer. Was sie jedoch nicht daran hinderte, hier plötzlich mit einer Featureliste anzutreten, die internationale Schwergewichte wie MF DOOM, Jay Electronica, DJ Premier und Madlib aufführt und sich anschickt, in der Diskussion um die coolsten Hiphop-Platten der Saison stattzufinden. In gerade Mal acht Songs auf etwas mehr als 20 Minuten breiten die beiden hier ihren unfassbar abgebrühten Boom Bap-Oldschool-Beattape-Style aus, der die optimale Mischung aus der Coolness von Larry June, der Trockenheit von Griselda, dem Humor von DOOM und Sampling-Talent von the Alchemist zu sein scheint und hier durchweg fantastisch klingt. Und das nicht nur auf musikalischer Seite, sondern definitiv auch auf lyrischer. Wobei Sonnyjim und the Purist vor allem für das Thema Rauschmittel eine besondere Vorliebe teilen, die sie hier auch ausführlich in ihren Texten behandeln. Wenn ein Album mit der Zeile "Sniffing Paris Hilton at the Paris Hilton" beginnt, mit der Zeile "You know I'm staying high" aufhört und dazwischen so ziemlich jede gesetzlich indizierte Droge des Planeten bei jedem erdenklichen Spitznamen nennen kann, ist das schon eine ganz besondere Hingabe und nochmal eine ganz andere Art von Narrativ als die des typischen Plugtalks auf den meisten anderen Gangsterrap-Projekten. Es ist aber auch in keinem Moment monoton, da White Girl Wasted nicht nur einen rundherum köstlichen Humor an den Tag legt, sondern auch mit kleinen lyrischen Tricks und Kniffen großzügig ausgestattet ist, die das ganze extrem clever machen. Ganz zu schweigen von den durchweg fantastischen Features und den genial gepickten kleinen Sprachschnipseln zwischendurch, die definitiv nicht nur wegen des vermutlich ziemlich fetten Taschengeldes hier sind. Und obwohl das hier dabei in keinem Moment ein wirklich ein intelligentes Album ist, ist es doch trotzdem ein ziemlich schlaues, das auf seine Art unglaublich viel Spaß macht und auch auf jeden Fall weiß, wie es an entscheidenden Punkten den richtigen Aufmerksamkeitsbonus für sich abholt. Womit es in meinen Augen vor allem ein Ziel erreicht hat: Es sorgt dafür, dass die Leute über diese beiden Musiker reden und ihre Namen in Zirkulation geraten. Vielleicht sind es erstmal nur ein paar Nerds auf Rateyourmusic und Reddit, die das tun, und vielleicht ist die Aufmerksamkeitsspanne auch nur kurz, doch Vielleicht machen SonnyJim und Purist hier auch einen so nachhaltigen Eindruck auf die Szene, dass sie von jetzt ab auch wirklich für die großen Jungs arbeiten können und ihr hier aufgetanes Vitamin B ordentlich ausnutzen können. Denn das Sprungbrett-Potenzial einer solchen Platte ist in meinem Augen absolut gigantisch und die beiden Drahtzieher dahinter scheinen das auch zu wissen. Wobei bei aller cleveren Plaung wahrscheinlich trotzdem die Gefahr besteht, dass die beiden im entscheidenden Augenblick zu breit sind, um den Anruf von Denzel Currys Management entgegenzunehmen.

🔴🔴🔴🟠🟠🟠🟡🟡 08/11


Persönliche Höhepunkte
Paris Hilton | Barz Simpson | Doc Ellis | Lemon 714 | 999 | Buy Cocaine Not Art

Nicht mein Fall
-

Hat was von
Larry June & Cardô
Into the Late Night

Benny the Butcher
Pyrex Picasso


1000kilosonar bei last.fm  

Mittwoch, 28. September 2022

Volles Risiko

Megadeth - The Sick, the Dying… and the Dead!
MEGADETH
the Sick, the Dying...and the Dead!
UMe | AG Records
2022

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
[ retro | rockig | politisch ]

Ich bin zu jung um eine Zeit zu kennen, in der Megadeth noch keine Band waren, die in der Welt des Metal von den meisten nur argwöhnisch belächelt wurde und deren Erbe für die Szene noch nicht von etlichen Jahren des mediokren und effektiv furchtbaren Outputs so verwässert wurde, dass darüber heute kaum noch jemand spricht. Und auch wenn ich prinzipiell weiß, dass viele Nerds da draußen noch immer auf ihre frühen Alben aus den Achtzigern schwören und sie als Teil der "Big Four" zu den wandelnden Legenden des Thrash Metal gehören sollten, fällt es mir als später geborener doch immer wieder schwer, das alles so richtig ernstzunehmen. Weshalb ich mich um eine Besprechung ihrer Musik bis dato auch immer gedrückt habe und nie so richtig wusste, was ich über sie eigentlich zu sagen hatte. Wobei es wenig half, dass die meisten ihrer jüngeren Platten (womit ich alles ab etwa Th1rt3en meine, von dem ich selbst auch zum Zeitpunkt der Veröffentlichung mitbekam) einfach nur ziemlich öde waren. Dass ihr neuestes Album the Sick, the Dying...and the Dead! das erste von ihnen ist, bei dem darüber anders denke, ist also kein Zufall. Zumal es im vergleich zu seinen unmittelbaren Vorgängern auch eine kleine stilistische Wende vornimmt, die sich schon an seiner Aufmachung erkennen lässt. Sowohl das campige Artwork mit Bandmaskottchen Vic Rattlehead als auch der unnötig interpunktionsreiche Albumtitel erinnern wieder stark an die grundlegende Ästhetik der Frühphase von Megadeth und auch die Musik geht wenig überraschend ein bisschen dorthin zurück. Ein bisschen melodielastiger und stärker vom klassischen Heavy Metal und Punk beeinflusst und mit politischen Botschaften, die vielleicht ein bisschen simpel sind, dafür aber mit Nachdruck formuliert. Und obwohl die Band viele dieser Stilelemente auch auf ihren letzten Alben irgendwie einbrachte, finden sie hier doch erstmals (wieder) in einer Form statt, die effektiv als retro und back to the roots bezeichnet werden kenn. Wobei vor allem der Sound der Platte in meinen Augen wesentlich dafür verantwortlich ist, dass die Platte sehr achtzigerig klingt. Auf überraschend ansprechende Weise schaffen es Megadeth und ihr Team an Produzenten hier, einen Mix zu kreieren, der nicht komplett verdichtet und knüppelig klingt, sondern eher nach den etwas kärglicher gemischten frühen Gehversuchen des Thrash, dabei aber trotzdem an den entscheidenden Momenten ordentlich zieht. Vor allem die langen Stücke am Anfang wie Dogs of Chernobyl, Night Stalkers (mit Ice-T!) und der Titelsong machen dabei einen echt guten Eindruck, der mich bei dieser Band am Anfang definitiv positiv überrascht hat. Und obwohl the Sick mit insgesamt 62 Minuten Spielzeit auf dem Tacho am Ende auf jeden Fall seine Längen hat und Tracks wie Junkie, Psychopathy oder Mission to Mars auch zeigen, was einem Sound wie diesem bei schwächerem Songwriting (und vor allem schwächeren Texten) passieren kann, hat die Platte doch immer wieder Highlights, die mich ernsthaft beeindrucken. Viele Tricks und Kniffe, die in der Theorie nach kolossalem Quatsch klingen, funktionieren dabei wider Erwarten fantastisch und am Ende sind es gerade die riskanten Moves wie ein Feature von Sammy Hagar in This Planet's On Fire oder die kleine AC/DC-Hommage in Police Truck, die sich hier wirklich gelohnt haben. Sowas bei einer Band wie Megadeth festzustellen, die solche Eskapaden eigentlich nicht mehr nötig hätte und auch einfach nur ein stilistisch sicheres (aber wahrscheinlich auch ödes) Retro-Fernservice-Album hätte machen können, ist das schon etwas sehr erfüllendes und beweist mir mal wieder, dass man eben auch mal zehn Jahre Mist machen kann, wenn man das grundsätzliche Handwerk trotzdem noch beherrscht. Auch wenn ich ehrlich gesagt nicht glaube, dass die schlimmen Zeiten jetzt vorbei sind bei Megadeth. Denn wenn sie eines noch besser können als die Achtziger zurückholen, dann ist es, entsprechenden Cringe zu produzieren. Und wo der die letzte Dekade über herkam, muss definitiv noch eine ganze Menge mehr sein...

🔴🔴🔴🟠🟠🟠🟡🟡 08/11


Persönliche Höhepunkte
the Sick, the Dying...and the Dead! | Night Stalkers | Dogs of Chernobyl | Soldier On! | Célebutante | We'll Be Back | Police Truck | This Planet's On Fire (Burn in Hell)

Nicht mein Fall
Junkie | Psychopathy

Hat was von
Anthrax
Among the Living

Judas Priest
British Steel


1000kilosonar bei last.fm  

Dienstag, 27. September 2022

Klarheit der Finsternis

WALTHER LUFT'S KONFLIKT
2
Die-Ai-Wei
2022
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
[ beklemmt | ausschweifend | mäandernd ]
 
Als vor dreieinhalb Jahren das selbstbetitelte erste Album von Walther Luft's Konflikt erschien, sprach in in meinem Artikel dazu vor allem darüber, was für eine schwere Geburt die Platte für die Band war und wie lange es dauerte, bis das Ergebnis dieser LP endlich in seiner finalen Form das Licht der Welt erblickte. Und obwohl dieser ganze Kampf noch immer eine Sache ist, über die ich bei der Beschäftigung damit nachdenke, sind es inzwischen doch eher die Inhalte der Songs und die von mir damals etwas ungefragt hereininterpretierte Konzeptualität geworden, mit denen ich mich auseinandersetzen muss und die mich tatsächlich auch noch immer zum Grübeln bringen. Was in Hinblick auf die Langzeitwirkung einer solchen Platte schon einiges zu bedeuten hat, denn nicht über jede Szeneband aus meinem ehemaligen Dunstkreis habe ich auch im Nachgang noch so viele Gedanken und Theorien wie zu dieser hier. Weshalb ich es auch etwas schade finde, dass bei ihrem neuesten Album, dem wieder mal sehr pragmatisch betitelten 2, ein solcher lyrischer Tiefgang wohl nicht stattfinden würde. Denn obwohl Walther Luft's Konflikt natürlich auch für diese LP wieder sehr stimmungsvolle und starke Texte geschrieben haben, die auch weiterhin ein sehr bedrückt-depressives und zeitweise fast schon nihilistisches Motiv voranbringen, gibt es diesmal doch definitiv nicht die gleiche Art von inhaltlichem roten Faden, den der Vorgänger zumindest für mich hatte. 2 besteht nämlich im wesentlichen aus einer ganzen Reihe von älteren Songs, die bereits zu Zeiten des Debüts oder gar schon davor von ihnen gespielt und aufgenommen wurden und die hier eher nochmal als konservierte Zusammenfassung aufgenommen wurden. So war der Opener Gefangen in einer Urform bereits auf ihrem ersten Demotape von 2016 zu hören und Zwischen Welten regelmäßig Hingucker ihrer fantastischen Liveshows. Dass die neue Platte deswegen minderwertig oder nur ein gedanklicher Nachtrag zum Vorgänger wäre, kann man aber trotzdem nicht sagen. Wahrscheinlich steckt in diesen Aufnahmen sogar nochmal ein Häppchen mehr Aufwand und Liebe zum Detail als in denen des Debüts und zumindest im Sound der LP hört man das auch sehr deutlich. Denn wo WLK 2019 zumindest in Sachen Produktion definitiv noch eine DIY-Angelegenheit aus Überzeugung waren und diese Rolle auch sehr gut ausfüllten, ist 2 in Sachen klanglicher Klarheit schon wesentlich weiter und profitiert auch in vielen Momenten davon. Zunächst war ich ja ein bisschen irritiert, hier die kompositorischen Einzelteile vertrauter Songs so filigran ausgearbeitet zu hören, zumal ich den ursprünglichen Rumpelsound ja eigentlich ganz gerne mochte. Doch brauchte es am Ende auch nur nur wenige Anläufe, bis ich diese neuen Versionen trotzdem sehr in mein Herz schloss und sie teilweise auch zu meinen neuen Favoriten wurden. Insbesondere Zwichen Welten und Pechfarbenes Glück, die beiden ausgedehnten Tracks im Mittelteil, profitieren sehr von der klareren Aufmachung und dass man hier auch mal den Gesang deutlich hört, ist ebenfalls eine gewöhnungsbedürftige, aber schlussendlich lohnenswerte Entwicklung. Und obwohl ich am Ende noch immer kein wirkliches Konzept oder Narrativ erkenne (was ja auch überhaupt nicht schlimm ist), macht sich auf 2 doch durchweg eine sehr eindrückliche Stimmung breit, die sogar noch ein kleines bisschen finsterer und kaputter ist als auf dem Debüt. Wobei es mit Dämmerung wieder einmal der letzte Song der LP ist, der mir nochmal so richtig den Rest gibt und alles wunderbar abrundet. Womit ich unterm Strich sagen kann, dass diese zweite Platte ihrem Vorgänger substanziell in nichts nachsteht. Wenn überhaupt ist sie sogar noch ein bisschen besser geworden, weil diesmal eben dieser kleine technische Boost dabei ist, der in meinen Augen zwar nicht notwendig gewesen wäre, am Ende aber trotzdem das entscheindende Extra beiträgt. Und wer weiß: Wenn ich über diese Platte auch nochmal drei Jahre nachdenken kann und sie in meinem Kopf so durchspinne wie die letzte, finde ich vielleicht auch hier noch den richtigen Spannungsbogen. Ob das nun von der Band so gewollt ist oder nicht.

🔴🔴🔴🟠🟠🟠🟡🟡🟡 09/11


Persönliche Höhepunkte
Gefangen | Keine Antwort | Zwischen Welten | Pechfarbenes Glück | Dämmerung

Nicht mein Fall
-

Hat was von
Sur L'Eau
Atemübung am Fenster

Touché Amoré
Parting the Sea Between Brightness and Me


1000kilosonar bei last.fm  

Montag, 26. September 2022

Die alten Tricks

DJ Sabrina the Teenage DJ - Bewitched!
DJ SABRINA THE TEENAGE DJ
Bewitched!
Spells On the Telly
2022

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
[ samplebasiert | gemütlich | zurückhaltend ]

Etwa zwei Jahre ist es inzwischen her, dass DJ Sabrina DJ mit dem rückblickend äußerst passend betitelten Album Charmed im Sturm die Herzen der internetbasierten Musiknerd-Community eroberte und innerhalb von Tagen vom nischigen Bandcamp-Phänomen zum überraschenden Shooting Star des zweiten Lockdowns avancierte, über den zumindest in einer bestimmten Bubble alle reden mussten. Und obwohl ich damals zunächst etwas skeptisch ob des Hypes war, den diese Kunstfigur und deren durchaus gewöhnungsbedürftige Musik plötzlich generierte, war mir auch unmissverständlich klar, dass die Welt hier auf etwas sehr außergewöhnliches aufmerksam geworden war. Auf ein Phänomen, das letztlich nicht nur musikalisch speziell und erstaunlich war, sondern auch größere Fragen über den Weg von musikalischen Releaseformaten im Streamingzeitalter und die Ästhetik der postmodernen Reizüberflutung provozierte. Und noch immer bin ich zumindest teilweise der Überzeugung, dass Charmed mittelfristig ein Album sein könnte, dass den musikalischen Untergrund der Jugend von heute für kommenden Generationen abbildet. Was für DJ Sabrina dabei bisher leider nicht rumgekommen ist, ist eine wirkliche Kontinuität von Erfolgen, die auch nach dem Durchbruch anhielten. Denn obwohl man sicherlich sagen kann, dass ihre Platten seitdem von mehr Leuten gehört wurden als davor, hat sich die anfängliche Aufregung um sie nach Charmed doch recht schnell wieder verflüchtigt. Und so fasziniert viele vor zwei Jahren vom quantitativen Overkill und dem hypnotierend-subversiven Disneypop-House-Mix ihrer Alben waren, so schnell waren sie davon wenige Monate später auch wieder ernüchtert. Was schade ist, denn mit the Makin' Magick II Album und the Other Realm erschienen während der letzten Saison nochmal zwei fantastische Platten von ihr, mit denen sie klanglich auch spannende neue Wege beschritt. Und 2022 nun das neueste Album von ihr zu besprechen, fühlt sich für mich schon ein bisschen so an, als wäre ich einer der letzten hier draußen, der sich noch für sie interessiert. Wobei ich der Fairness halber auch sagen muss, dass es so viel neues hier auch nicht zu berichten gibt. Abgesehen davon, dass sich Bewitched! auf verhältnismäßig moderate Dimensionen von 13 Tracks in 87 Minuten beschränkt, ist es insgesamt doch das gewohnte Bild, das wir von DJ Sabrina kennen: Psychedelisch weichgespülte Teeniepop-Mashups mit eingestreuten Samplefetzen aus Fernsehserien und fluffiger Produktion, die gemeinsam einen hypnotisch-verdichteten Klangteppich bilden und vor allem durch ihre unüberschaubare Weitläufigkeit faszinieren. Die Highlights der LP liegen dabei mit dem neunminütigen Mega-Opener Under Your Spell oder dem melancholischen You Always Loved Me eher am Anfang der Platte sowie in den drei massiven Longtracks Deeper, the High Road und Beautiful, All Alone ganz am Ende und werden zur Mitte hin etwas auswechselbarerer, doch ist es generell auch diesmal wieder schwierig, solche Differenzen wirklich voneinander abzuheben. Etwas schade finde ich höchstens, dass die vielen abenteurlichen Tendenzen, die vor allem the Other Realm zuletzt hatte, diesmal nicht mehr so prominent vertreten sind und sich stattdessen eher auf bewährte Kernkompetenzen verlassen wird. Die reichen dann zwar auch für ein insgesamt sehr stabiles Endergebnis, sind aber zwei Jahre nach Charmed tatsächlich nicht mehr so spannend wie einst. Dass das musikalische Konzept von DJ Sabrina früher oder später Patina ansetzen würde, war ja schon lange zu befürchten, doch hatte ihr Output der letzten Saison ja eigentlich gezeigt, wie Alternativen aussehen können. Sie jetzt wieder in ihrem üblichen Modus Operandi zu hören, ist zwar im Sinne der Ergebnisses keineswegs enttäuschend, aber von der Sache her letztlich doch ein Rückschritt. Und es wäre am Ende auch zu schade, wenn langfristig diejenigen Recht behalten würden, die da behaupten, DJ Sabrina würde immer gleich klingen. Denn dass das nicht stimmt, weiß ich inzwischen. Nur dass dieses Album hier wohl eher ein Argument für die andere Seite sein könnte.

🔴🔴🔴🟠🟠🟠🟡 07/11


Persönliche Höhepunkte
Under Your Spell | A Part of Me | You Never Know | You Always Loved Me | the High Road | Deeper | Beautiful, All Alone

Nicht mein Fall
Matter of Course


Hat was von
Porter Robinson
Nurture

the Avalanches
Wildflower


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