Samstag, 30. September 2023

Die Wochenschau (25.09.-30.09.2023): Olivia Rodrigo, Lil Peep & iLoveMakkonen, Tinashe, the Chemical Brothers, Thirty Seconds to Mars, Kvelertak


 
 
 
 
 
Kvelertak - EndlingKVELERTAK
Endling
Rise
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Die letzten zwei Alben von Kvelertak sind in meinen Augen die bisher besten der Norweger und zeigen eine Band, die in turbulenten Zeiten voller künstlerischer und personeller Umbrüche zu Glanzleistungen aufläuft. Endling ist drei Jahre nach dessen finaler Triumphplatte Splid nun sowas wie die Ehrenrunde dieser gesundeten Band und wie schon die Vorgänger eine, die vor allem Spaß an sich selbst hat. Die Riffs geben durchweg ordentlich Gas, das Songwriting trifft die Schnittmenge aus Hardcorepunk, (Black) Metal und Hardrock direkt zwischen die Augen und für eine Gruppe mit eben genannten stilistischen Vorlieben können Kvelertak noch immer höllisch gute Hooks schreiben. Nach den Durchsetzungskämpfen auf Nattesferd und Splid ist das hier aber auch die erste LP der Norweger, auf der der zuvor erarbeitete Sound ein bisschen routiniert wirkt und definitiv nicht mehr so vielschichtig und kreativ aufbereitet wird. Das sorgt alles in allem noch immer für ein gutes Album, der Kick der letzten Phase macht aber erstmal Pause.

🔴🔴🔴🟠🟠🟠🟡🟡 08/11





Lil Peep & iLoveMakonnen - DiamondsLIL PEEP & iLOVEMAKKONEN
Diamonds
AWAL

Diamonds soll laut offizieller Angaben das letzte Album sein, an dem Lil Peep zu Lebzeiten gearbeitet hat und kann daher durchaus als etwas anderes betrachtet werden als einer der posthumen Archiv-Dumps, die es ja auch von seinem Material schon gab. Viel eher ist das hier eine Platte der Sorte Circles von Mac Miller, in der Hinsicht, das mit iLoveMakkonen hier ein Vertrauter des Verstorbenen weiter an den Songs arbeitete anstatt eines verkaufsorientierten Publishers. Trotzdem spricht eine Tracklist von 21 Songs und eine Spieldauer jenseits der 80 Minuten (mit einem Song knapp unter der 13-Minuten-Marke) dafür, dass hier wenig selektiv gearbeitet wurde und Peeps künstlerisches Erbe den Move rechtfertigt, aus jedem seiner Takes einen vollwertigen Song zu machen. Sieht man Diamonds daher als klassisches Studioalbum, hat es eindeutig seine Makel. Besonders auf lyrischer Seite verfallen Peep und Makkonen öfters in schlimm zweckreimiges Territorium, an anderen Stellen wie in Prove My Love hapert aber auch die Performance ordentlich. Im Sinne einer Sessionplatte jedoch, die zwei kreative Geister beim ausprobieren und experimentieren zeigt, ist das hier deutlich interessanter und wird dem Vibe beider Künstler miteinander vielleicht sogar gerechter. Für Fans des Rappers dürfte es damit auf jeden Fall ein Muss sein, für die Laufkundschaft reicht es wahrscheinlich, sich I Sell Cocaine anzuhören.

🔴🔴🔴🟠🟠🟠🟡 07/11



Tinashe - BB/ANG3LTINASHE
BB/ANG3L
Nice Life

 
 
 
 
 
 
 
Als jemand, der Tinashes endgültiges Durchbruchsalbum 333 von 2021 bis heute ebensowenig gehört hat wie irgendeine andere ihrer alten Platten, ist es ziemlich komisch, nun mit dieser LP in ihren Katalog einzusteigen. Denn mit gerade mal sieben Songs in tighten 20 Minuten ist BB/ANG3L dimensionell gesehen ein Schatten von einem Album. Beeindruckend ist aber, dass Tinashe in diesen 20 Minuten dann auch wirklich durchzieht und sich keinen einzigen schwachen Moment durchgehen lässt. Ein bisschen erinnert sie mich damit an Teyana Taylor auf ihrem zweiten Album K.T.S.E., das damals als Teil der Kurzprojekt-Reihe von Kanye West erschien und auch mit sehr wenig Material dafür sorgte, mich für eine mir vorher unbekannte Künstlerin zu begeistern. Nicht nur würde ich mir von dieser aber noch mehr Material wünschen (was in Form ihrer früheren Sachen ja definitiv existiert), sie könnte auch noch ein bisschen riskanter damit werden. Denn auch wenn das hier am Ende nicht wirklich ein besonderes R'n'B-Album ist, das Talent dafür würde ich Tinashe auf jeden Fall zutrauen.

🔴🔴🔴🟠🟠🟠🟡🟡 08/11




Olivia Rodrigo - GUTSOLIVIA RODRIGO
Guts
Geffen

Das in vielen Punkten äußerst akzeptable Debütalbum von Olivia Rodrigo hatte in meinen Augen lediglich zwei wesentliche Schwächen. Erstens: Die vielen Balladen darauf ließen es stellenweise doch sehr monoton werden, zweitens: in den Texten fand für meinen Geschmack ein bisschen zu viel traniger Celebrity-Gossip statt. Eines dieser Probleme hat die Sängerin auf LP Nummer zwei nun geschickt gelöst, das andere wird sogar noch ein bisschen schlimmer. Denn obwohl Guts kompositorisch aufregender ist und in Sachen Stilpalette wesentlich mehr Abwechslung bietet als der Vorgänger, sind die Themen, die viele Songs behandeln, doch nach wie vor schwieriges Territorium. Ich mag Songs wie Bad Idea Right? oder Get Him Beck, auf der Rodrigo die bissige Kehrseite der Breakup-Inhalte ihres Debüts entdeckt und auch richtig witzig werden kann, sobald es aber um Disstracks gegen andere Promis (Vampire) oder semi-sozialkritische Statements (Pretty Isn't Pretty) geht, bin ich ein bisschen raus aus der Nummer. Das ändert nichts daran, dass Guts die wesentlich bessere Platte ist als Sour, trotzdem fühlt sich Rodrigo für mich auch diesmal noch an wie eine Künstlerin im Wachstum, die sich erstmal die Hörner abstoßen muss, um ihr songwriterisches Talent wirklich auszuformulieren. Auf jeden Fall lässt sie mich aber weiterhin daran glauben, dass es irgendwann passiert.

🔴🔴🔴🟠🟠🟠🟡🟡 08/11




THE CHEMICAL BROTHERS
For That Beautiful Feeling
Virgin

The Chemical Brothers - For That Beautiful FeelingFor That Beautiful Feeling ist nicht das erste Album der Chemical Brothers, das ein bisschen hinter meinen Erwartungen zurückbleibt und an sich ist das für den zehnten Longplayer eines Formats mit über 30 Jahren Bandgeschichte auch nicht dramatisch. Allerdings schafften es die Briten bisher doch immer, irgendwie interessant zu bleiben, neue Ideen einzubringen oder zumindest ein bis zwei fetzige Hitsingles abzudrücken, was hier zum ersten Mal nicht der Fall ist. Es klingt vielleicht ein bisschen fies zu sagen, dass dieses hier das erste Album des Duos ist, das sich für mich überflüssig anfühlt, es bedeutet aber schlichtweg, dass all die oben genannten Punkte hier nicht erfüllt sind. Damit blamieren sich die beiden nicht zwingend, das Ergebnis könnte aber in jedem Punkt ein bisschen spannender sein.
 
🔴🔴🔴🟠🟠🟠⚫⚫⚫⚫ 06/11
 
 
 
Captain Planet - Come On, CatCAPTAIN PLANET 
Come On, Cat
Zeitstrafe


Mit ihrer mittlerweile offiziellen Existenz als Feierabendband und zwei Alben in den letzten zehn Jahren, die beide nicht so das Wahre waren, hatte ich von Captain Planet 2023 eigentlich keine Großtaten mehr erwartet. Tatsächlich schafft es Come On, Cat aber nicht nur, mich dahingehend eines besseren zu belehren, auch gelingt das den Hamburgern dadurch, dass sie langjährige Probleme, die ich mit ihrem Sound und Songwriting eigentlich schon immer hatte, nochmal zu überarbeiten. Was im Klartext vor allem heißt, dass Jan-Arne von Twistern einerseits konkretere Texte schreibt, deren Lebensweltbezug ich jetzt auch endlich mal nachvollziehen kann und diese andererseits auch nicht ganz so schlimm pressschreiig zum besten gibt, sodass ich ihm hier lieber zuhöre. Eine aus meiner Sicht sinnvolle Strategie, die plötzlich sehr deutlich die starken Botschaften offenbart, die eine Band wie Captain Planet haben kann und wahrscheinlich schon immer hatte, die mir nur immer verborgen blieben. 

🔴🔴🔴🟠🟠🟠🟡🟡🟡 09/11






Thirty Seconds to Mars - It's the End of the World, But It's a Beautiful DayTHIRTY SECONDS TO MARS
It's the End of the World, But It's A Beautiful Day
Interscope | Concord

Fünf Jahre nach dem grauenvollen letzten Album America bestehen Thirty Seconds to Mars inzwischen nur noch aus den beiden Leto-Brüdern und klingen auf ihrer sechsten LP auch ziemlich danach. It's the End ist gleichauf mit seinem Vorgänger das bisher am wenigsten rockige Projekt der Kalifornier und klingt an vielen Stellen verzweifelt danach, irgendeinem Trend hinterherzudackeln. Statt mit Rap-Features und EDM-Produzenten versucht man es diesmal mit leichten Bro-Country-Andeutungen und Dancepop, ein Stück geht der Weg aber auch zurück zu Stadion-Refrains und U2-mäßigem Virtue Signaling. Dass die Platte dabei in den meisten Punkten kein Meisterwerk ist, braucht man sicherlich nicht zu betonen. Der Refrain der Leadsingle Stuck versucht gleich am Anfang die billigste Hook-Melodie der Popgeschichte als innovativ und edgy zu verkaufen, immer wieder vergreift sich Jared Leto im Laufe der LP an überkandidelten "oh-oh"- und "eh-oh"-Chants und produktionstechnisch hätte man generischer nicht arbeiten können. Ganz ohne seine Lichtblicke ist It's the End aber auch nicht und holt nach dem kaputtoptimierten Vorgänger auch ein Stück der Seele dieser Band zurück. So merkt man gerade im Schlussteil der Platte durchaus nochmal, dass Jared ein sehr guter Sänger sein kann und mit Avalanche schreibt das Duo ganz am Ende seinen vielleicht besten Song seit This is War-Zeiten. Das reicht zwar dann auch nicht aus, um die vielen Fettnäpchen vorher vergessen zu machen, zeigt aber, dass diese Musik nach wie vor von menschlichen Wesen gemacht wird. Und ja, vielleicht hat es diesen Beweis für mich gerade gebraucht.

🔴🔴🔴🟠🟠⚫⚫⚫⚫ 05/11



Sonntag, 24. September 2023

Die Wochenschau (11.09.-24.09.2023): James Blake, Slowdive, Jeff Rosenstock, Alice Cooper, Sprain und und und...

 


Alice Cooper - RoadALICE COOPER
Road
Ear

 
 
 
 
 
 
 
 
Es ist absolut nichts neues, was die alte Vogelscheuche Alice Cooper auf seinem inzwischen dreißigsten Album abliefert und auf jeden Fall sollte vor Zuführung dieser handvoll Songs eine deutliche Camp-Warnung ausgesprochen sein. Wer aber zumindest ein bisschen auf den ganz alten Siebziger-Kram von Cooper steht, erlebt hier wahrscheinlich sein bestes Stück Musik im neuen Jahrtausend, das kompositorisch wieder viel von den alten Platten abguckt. Natürlich nicht ohne entsprechende Politur in der Produktion und auch ein paar Seitenhieben in Richtung härterer Gangarten, aber dafür mit starkem Songwriting und auch ein bisschen bewusstem Retro-Schimmer. An vielen Stellen erinnert mich dass an die jüngeren Soloalben von Ozzy Osbourne, mit dem Cooper ja ohnehin schon seit den späten Sechzigern weite Strecken des Wegs teilt und der genauso gut weiß, an welchen Stellen Modernisierung gut ist und welchen man oldschool bleiben kann. Nur dass dieses Album das auch hinkriegt, ohne gleich sentimental zu werden.

🔴🔴🔴🟠🟠🟠🟡 07/11





The Armed - Perfect SaviorsTHE ARMED
Perfect Saviors
Sargent House


Auf das letzte Armed-Album Ultrapop im Sommer 2021 wurde ich ja vor allem deshalb aufmerksam, weil das anonyme New Yorker Kollektiv hier wirklich eine Sorte Rock-Amalgam spielte, das ich auf diese Weise noch nie zuvor gehört hatte und bei dem ich extrem neugierig war, wie sie dieses in Zukunft weiterentwickeln würden. Zwei Jahre später heißt die Antwort darauf: eigentlich gar nicht. Denn viele Elemente des Sounds vom Vorgänger hat die Band hier erstmal wieder eingemottet und sich stattdessen eine neue Ästhetik gesucht, die ich in ihren Grundzügen als the Strokes mit mehr Blastbeats bezeichnen würde. Und sicher, gerade im Schlussteil gibt es auch ein paar spannende Jazz-Tupfer und unkreativ ist diese Platte in ihrer Gänze nicht, nur eben auch nicht ansatzweise so aufregend und originell wie die letzte. Wo das mich aber schon irgendwie enttäuscht, muss ich im nächsten Atemzug auch sagen, dass the Armed diesmal ihr Songwriting und ihre Produktion wesentlich besser im Griff haben und unterm Strich hier die stimmigeren Stücke schreiben als auf Ultrapop. Ein bisschen ist Perfect Saviors also eine Entwicklung, wenn auch nicht in die Richtung, die ich erhofft hatte.

🔴🔴🔴🟠🟠🟠🟡 07/11



Slowdive - Everything Is AliveSLOWDIVE
Everything is Alive
Dead Oceans

 
 
 
 
 
 
Als jemand, der sich 2017 hinstellte und den unsäglich blasphemischen Hot Take äußerte, das selbstbetitelte neue Album von Slowdive sei das beste ihrer gesamten Karriere, bin ich sechs Jahre später natürlich auch jemand, der dieses durchweg gelungene Comeback durch einen adäquat hochwertigen Nachfolger untermauert wissen wollte und auf Everything is Alive deshalb ziemlich gespannt war. Leider haben diesmal aber die Skeptiker*innen Recht behalten und die neue LP der Briten stellt sich als eine mittelschwere Enttäuschung heraus. Grundsätzlich ist das Problem dabei nicht, dass diesmal stärker auf atmosphärische Synthetik gesetzt wird und die Songs mehr Dreampop als Shoegaze sind, allerdings hat es schon ein bisschen damit zu tun, dass die meisten davon komplett auf Autopilot fahren und so gut wie keine interessanten Motive hervorbringen. Ein bisschen kann man sich das ganze dann noch als schwerelos-verhuschte Easy-Listening-Geschichte schönreden, viel bringt es aber auch nicht, wenn selbst der generischste Crescendo-Postrock-Quark noch aufregender ist als das hier. 

🔴🔴🔴🟠🟠🟠⚫⚫⚫⚫ 06/11






Sprain - The Lamb as EffigySPRAIN
the Lamb as Effigy
the Flenser

 
 
 
 
 
 
 
Unter den Obernerds war dieses neue Album des kalifornischen Duos Sprain vor ein paar Wochen ganz heiße Ware und führte kurzzeitig sogar die Jahrescharts bei Rateyourmusic an. Was in meinen Augen gleichermaßen sinnvoll und unbegreiflich ist. Zum einen liegt es auf der Hand, dass die Art von noisigem Avantgarde-Art-Prog, die Sprain machen und die man auch von Gruppen wie Black Midi oder Chat Pile kennt, gerade schwer en vogue ist. Auf der anderen repräsentiert diese LP für mich die denkbar anstrengendste - weil gleichermaßen arrogante und ideenlose - Variante davon. The Lamb As Effigy ist fast 100 Minuten lang, wovon die meiste Zeit entweder für unspezifische E-Musik-Kakophonien mit wüstem Geschrei oder für ausgedehnte Soundflächen draufgeht, die beide in keine wirkliche Richtung führen. Weshalb ich selbst als Freund solcher Kunstformen den Vorwurf anbringen muss, dass Sprain einfach nur pretenziös sind. Und damit definitiv nicht den Bohei wert, der aktuell um sie herum stattfindet.

🔴🔴🔴🟠⚫⚫⚫⚫ 04/11





JEFF ROSENSTOCK
Hellmode
Polyvinyl

Jeff Rosenstock - HELLMODEHellmode ist definitiv mein 'Endlich-finde-ich-den-auch-mal-gut'-Moment mit Jeff Rosenstock, was ein bisschen aber auch an den Veränderungen liegt, die er selbst hier stilistisch vornimmt. Denn obwohl die spannende Text-Sound-Schere bleibt, mit der der Songwriter schon immer peppige Instrumentals und weltschmerzige Lyrics verknüpft, ist seine klangliche Palette diesmal breiter und erfrischender. Das ausschließlich auf Poppunk (und in bisher einem Fall Ska) beruhende Songwriting der letzten Platten wird hier aufgeweicht und klingt gerne auch mal nach Weezer, Fidlar oder Ezra Furman. Mit letzterer teilt er am Ende auch das Messaging des Albums, bei dem es viel um den ernüchternden Zustand von Welt und Gesellschaft geht, aber auch um innere Heilung und den schweren Weg zurück zum Optimismus. Und unterm Strich ist es mit ziemlicher Sicherheit dieser Aspekt, der mich hier von Rosenstocks Musik überzeugt hat.

🔴🔴🔴🟠🟠🟠🟡🟡 08/11





TIRZAH
trip9love...???
Domino

Tirzah - trip9love...???Sicher dürfte an diesem Punkt in Tirzahs Karriere sein, dass ihr Weg sie eher nicht mehr in die R'n'B-Gefilde zurückholt, denen sie entstammt und dass die wüste Experimentalpop-Nummer, die sie seit einigen Jahren macht, wohl ihre Zukunft bedeutet. Und wo ich dagegen ja an sich überhaupt nichts habe - ihr erstes Album in dieser Richtung war 2021 super - wirkt die dritte LP der Britin doch trotz aller Avantgardismen etwas routiniert und abgeklärt. Was gerade bei einer Künstlerin wie ihr, die ich bisher immer aufgrund ihrer Unberechenbarkeit und naiven Kreativität mochte, schon schade ist. Ein okayes Album macht sie am Ende trotzdem.

🔴🔴🔴🟠🟠🟠🟡 07/11







James Blake - Playing Robots Into Heaven JAMES BLAKE
Playing Robots Into Heaven
UMG | Republic | Polydor


 
 
 
 
 
 
 
Die Aussicht darauf, hier wieder ein elektronisch fokussiertes Album von James Blake zu hören war nach der qualvollen Abwärtsspirale, die den Briten während der letzten zehn Jahre mehr und mehr in eine Singer-Songwriter-Rolle versetzt hatten, eigentlich eine schöne. Denn nach wie vor sind seine Talente als Produzent, die man vor allem auf seinem Debüt von 2011 hörte, meine liebsten Aspekte an seinem Output. Doch obwohl Playing Robots Into Heaven grundsätzlich das gegebene Versprechen hält und über weite Strecken herrlich nerdig an Polyrythmen und Soundeffekten herumfrickelt, haben die letztlichen Songs bei weitem nicht den Tiefgang, den ich mir dabei gewünscht hätte. Viel eher erleben wir hier ein Album, das der kompositorischen Idee seiner Vorgänger recht ähnlich ist und diesen lediglich um ein paar geekige Stunts erweitert. Und das verschlimmbessert in meinen Augen eher viel.

🔴🔴🔴🟠🟠🟠⚫⚫⚫⚫ 06/11