Montag, 1. Oktober 2018

Das Siegertreppchen: September 2018

Der Monat September ist, was neue Releases angeht, traditionell ein sehr ergiebiger Jahresabschnitt. Nach dem Sommerloch und gerade rechtzeitig vor dem Herbst-Tief liegt in diesem Zeitraum strategisch das große Veröffentlichungs-Gold, weshalb hier auch stets besonders viele Platten rauskommen. Was die Anzahl derer, die darunter auch noch wirklich gut sind, stochastisch erhöht, was wiederum auch 2018 zu einem sehr umkämpften Sigertreppchen geführt hat. Dabei ist es durchaus dazu gekommen, dass ursprünglich in Besprechungen gegebene Punktzahlen neu überdacht wurden, sehr gute Alben wie Hawkwinds Road to Utopia oder Ken Modes Loved gar nicht in Erwägung gezogen wurden und hier letztendlich ein wenig repräsentativer Querschnitt der vergangenen 30 Tage zu sehen ist. Dafür ist es sehr wahrscheinlich, alle drei der hier ausgewählten LPs Ende Dezember in den Top Ten meiner Jahresliste wiederzufinden, man kann also getrost von Highlights der gesamten Saison sprechen.

GOLD:
JEFF THE BROTHERHOOD
Magick Songs
An der Sache mit der Magie im Albumtitel muss etwas dran sein, denn obwohl es im September ganz klar originellere, durchdachtere und wichtigere Platten gab, hat diese LP auf mich doch den meisten Eindruck gemacht. Grund dafür ist ihr perfekt strukturierter Flow, ihre immense stilistische Vielfalt und wie sie dabei trotzdem unglaublich entspannt geblieben ist. Strukturell gesehen ist Magick Songs verdammt nah dran an der ultimativen Perfektion und verfügt über einen Sog, dem ich nicht widerstehen kann. Am Ende also vielleicht eine LP, die vor allem mein Unterbewusstsein zur besten des Monats gemacht hat.






SILBER:
NONAME
Room 25

Schon 2016 war NoName mit ihrem Debüt eine der besten jungen Künstlerinnen überhaupt da draußen und mit Album Nummer zwei zementiert sie diesen Status endgültig. Room 25 hat dabei auch endlich die Größe, das prominente Backing und vor allem den Sound, den die Rapperin braucht, um ihre Unmengen an Talent voll auszufahren. Die Folge daraus ist, dass diese LP trotz ihrer knappen Spieldauer die dicke fette Kirsche der ohnehin schon großartigen R'n'B-Saison 2018 zu werden scheint. Denn sehr viel besseres kann in dem Feld dieses Jahr eigentlich gar nicht mehr passieren.






BRONZE:
IDLES
Joy As An Act of Resistance
Meine Euphorie für dieses Album war schon riesig, als es noch gar nicht mal draußen war und obgleich sie gut einen Monat nach dem Release etwas gedämpft wurde, die Qualitäten bleiben: Die rohe Gewalt der Musik, die tollen, direkten Lyrics, die politisch brisante Message, die jubilierenden Hooks. Und dass Joy hier nicht mehr auf der Eins steht, heißt keinesfalls, dass es nicht eine der besten Platten dieses Jahres ist. Es ist nur inzwischen bei mir angekommen als eine LP, deren stärkster Schlag der allererste ist. Und der ist nun inzwischen schon ein paar Wochen alt.








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