Freitag, 8. Mai 2015

Das CWTE-Plattenregal: Teil 3

BABY UNIVERSAL
Baby Universal
2010









Ich möchte es keinen Fehlkauf nennen, denn mit dieser Platte verbinde ich noch immer eines meiner frühesten wirklich großartigen Konzerterlebnisse. Baby Universal auf dem Sunflower Festival 2011 verdanke ich noch immer meine erste Bierdusche, einen verlorenen Lieblingspullover und ein komplett geschundenes Exemplar des Debütalbums der Hallenser. Zugegebenermaßen endete mein Fandom ziemlich abrupt, als ich die weitere Diskografie der Band, vor allem Zombie Joe, entdeckte und diese Platte selten gehört in der letzten Ecke meines Regals landete. Was aber nicht heißt, dass einige Songs davon trotzdem an mein Herz gewachsen sind. Dancing Witches, Girls of Mars und Mother spiele ich schon ab und an mal. Ohne Live-Vorerfahrung und frühe musikalische Prägung durch Baby Universal würde ich das hier allerdings als Flop einschätzen. Für den neutralen Betrachter nicht mehr als ein großes Stück Kitsch, für mich eine kleine Reliquie.

SOUNDGARDEN
Badmotorfinger
1991









In meiner kurzen Zeit als gnadenloser Grunger eine absolute Plichtanschaffung. Der Plattenhändler meines Vertrauens vermachte mir eine CD-Originalpressung von 1991 für sagenhafte acht Euro. Als sich Badmotorfinger dann erstmal nicht als der Geniestreich herausstellte, den ich erwartet hatte, wusste ich, wieso. Über die Zeit hat sich meine Beziehung zu diesem Album so weit verbessert, dass ich es dem etwas biederen Superunknown vorziehe und es sogar als bestes Werk von Soundgarden empfinde. Ich kenne einige Leute, die sich über das bescheidene Mixing hier beschweren, mich allerdings stört das weniger. Alles, was nötig ist, ist die Platte sehr laut zu hören. Vielleicht bin ich auch immer noch grunge genug, mich musikalisch nicht über technische Details zu definieren. Auch wenn hier vielleicht doch eine Vinyl-Version die bessere Entscheidung wäre.

OKTA LOGUE
Ballads of A Burden
2012









Was wäre ich, wenn ich dieses Album nicht besitzen würde? Das Debütalbum von Okta Logue war und ist noch immer eine der schönsten Sachen, die mir als Blogger und Musikfan im allgemeinen passiert sind und noch dazu von so einer netten Band. Ich fühle mich diesen vier Jungs ein wenig zu Dankbarkeit verpflichtet, was ich nur damit ausdrücken kann, dass ich ständig zu ihren Konzerten renne und Ballads of A Burden tatsächlich als einziges Album auf CD und Vinyl besitze. In diesem Falle eine Win-Win-Situation für Künstler und Fan. Denn wo ich die Musiker finanziell unterstütze, wo ich kann, habe ich außerdem ein klangliches Erlebnis der Sonderklasse und das im besten Fall auch noch live. Auch wenn ich zugeben muss, dass die zweite Platte nicht so mein Fall war. Nichtsdestotrotz bin ich gespannt, wie Okta Logue weiter machen werden und hoffe, dass 2015 noch neues Material von ihnen kommt. Weil dann der Kreislauf des Konsumierens von neuem beginnen kann.

MASSIVE ATTACK
Blue Lines
1991









Eine weitere Band, von der ich ein Riesenfan bin und deren erstes Album bereits mein drittes von ihnen ist. Und auch wenn der typische Massive-Sound der Briten hier noch nicht so ausgeprägt ist wie auf Protection oder Mezzanine, hat diese Platte doch haufenweise tolle Momente zu bieten. Ihr erster Hit Unfinished Sympathy gehört da genau so dazu wie der schwere Bass im Opener Safe From Harm oder Horace Andys einlullende Vocals in One Love. Nebenbei hat man bei Blue Lines auch noch was vom wirklich fantastischen Artwork, inklusive CD im klassisch-edlen Wild-Bunch-Design. Gehört damit zwar vielleicht nicht zu meinen Lieblingsplatten, ist aber eine von den Kandidaten, bei dem man sich fragt, wieso sie das nicht ist. Memo an mich selbst: Wieder mal öfter hören.

Plattenregal Teil 1

Plattenregal Teil 2

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