Sonntag, 1. März 2015

Die Auserwählten: Februar 2015

Der Monat war wieder viel zu schnell vorbei. In nur 28 Tagen ist die Zahl der erschienenen Platten zwar überschaubar, dennoch habe ich Anfang März noch zwei wichtige Alben, die ich hier nicht besprechen konnte. Die Rede ist von Noel Gallagher und Gang of Four, zu denen es hoffentlich in den nächsten Tagen noch Reviews geben wird. Allerdings stehen mit den ersten Veröffentlichungen im neuen Monat auch schon ein paar Highlights schlange. Gleich in der ersten Woche droppen Sannhet und Pile, später unter anderem die Cancer Bats, Raketkanon, Will Butler, Modest Mouse, the Prodigy, Incubus und Liturgy. Außerdem wird es nun auch von mir endlich die Besprechung zum neuen Björk-Album geben. Es wird also einiges zu hören geben. Hier aber erstmal die Highlights des vergangenen Monats:

1. BILDERBUCH
Schick Schock
Man kann sagen, was man will, aber Bilderbuch ist mit Album Nummer drei eine Ausnahmeplatte gelungen. Der Snob-Pop der Wiener ist mutig, innovativ, ausgeklügelt und einfach nur cool. Nicht jede Band kann so erfolgreich Blöckflöten, Deine-Mudda-Sprüche, Autotune und Hair Metal in anspruchsvollen Songs verarbeiten, die auch noch Hits werden. Eine Leistung, die ich nur mit einem ersten Platz würdigen kann.

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2. FATHER JOHN MISTY
I Love You, Honeybear
Auch Father John Misty überzeugt auf seinem zweiten Album vor allem durch seinen Mut. Der Ex-Fleet-Foxes-Gitarrist beschert uns damit pünktlich zum Valentinstag das romantischste Gesamtwerk der letzten Jahre und eines der witzigsten noch dazu. Benji und Sea Change lassen grüßen.

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3. GROOMS
Comb the Feelings Through Your Hair
Eine gewisse Schwäche für sommerlichen Dreampop, mit oder ohne Shoegaze-Gewand, machte sich bei mir ja schon ein paar mal bemerkbar. Grooms sind jetzt der neueste Rückfall und einer, den ich diesen Monat sehr gerne hatte. Denn talentiert sind diese New Yorker ungemein und haben ein weiteres Highlight im Februar vertont.

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4. COLOUR HAZE
To the Highest Gods We Know
Mit ihrem neuen Album zum 20-jährigen haben die Münchner Hippierock-Veteranen ein Resümee dessen geliefert, was sie über die zwei Jahrzehnte zu einer meiner liebsten Retro-Rock-Formationen gemacht hat. Ein Album für alle, die gerne an den Tod der Rockmusik glauben wollen. Aber es ist ein schöner Tod.

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5. GOODBYE
Goodbye
Es gibt jede Menge Varianten, Elektropop mit Indierock zu kombinieren, aber Goodbye haben bisher die krasseste gefunden. Ihre aufgekratzte Version von Bands wie Deerhoof ist gleichzeitig hauchzart und ohrenbetäubend laut. Wem Bilderbuch an Pop-Grenzerfahrung noch nicht reichen, der kapituliert spätestens hier.

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6. TORCHE
Restarter
Ich hatte nicht daran geglaubt, dass der entpoppte, neue Sound von Torche mir zusagen würde, am Ende ist es aber das beste Metal-Album des bisherigen Jahres geworden. Mit ordentlich Fett klingen die Amerikaner keinen deut schlechter und liefern einen Haufen Riffs, für die andere Bands töten würden.

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7. ZS
Xe
Mit Ex-Liturgy-Drummer Greg Fox im Gepäck wagen Zs nunmehr als Trio einen Neuanfang. Der heißt in einem Wort Minimalismus und ist die Fahrkarte der New Yorker in eine ganz neue Richtung. Nicht umsonst hat Xe so viel Hype abbekommen wie sonst nur wenige Avantgarde-Platten.

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8. SUMAC
the Deal
Den Gedanken an eine Supergroup verdrängen die meisten bei dieser Band aus Mitgliedern von Baptists, Isis, Russian Circles und Sunn O))). Ganz einfach, weil es hier nicht um das Gewese irgendwelcher Rock-Promis geht, sondern um die Musik. Das macht the Deal zur richtig coolen Nummer unter den Extreme-Metal-Acts zurzeit. Weiter so!

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9. WILLIAM RYAN FRITCH
Revisionist
Für den Künstler, dessen erste zwei Platten hier durchweg mit höchsten Punktzahlen bedacht wurden und der 2014 das zweitbeste Album des gesamten Jahres machte, ist Platz neun eigentlich eine Blamage. Und den Songs hier hört man das auch irgendwie an. Dennoch ist Revisionist diese Position wert und zeigt, dass William Ryan Fritch auch nur ein Künstler unter vielen ist.

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10. RETOX
Beneath California
Auch Retox waren schon mal besser als auf diesem Album, aber dennoch sind sie weiterhin Experten, wenn es um finsteren, beißwütigen, tiefschwarzen Hardcore geht. Und obwohl ich mir von Beneath California mehr gewünscht hätte, jammere ich eigentlich auf ziemlich hohem Niveau. Platz zehn gibt es trotzdem.

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