Montag, 16. März 2015

Am Ende auch nur Metal...

HARM'S WAY
Rust
Deathwish Inc.
2015















Da wird sich aber jemand gefreut haben, dass jemand seine Band so mag. So sehr, dass er sie gleich auf sein Label geholt hat. Harm's Way heißt die neue Entdeckung auf Deathwish, dem besten Metal-Label zurzeit und dem Nebenjob von Converge. Und wer schon mal schon mal Converge gehört hat, für den wird auch die Veröffentlichung von Rust auf eben diesem Label kein Zufall sein. Denn dreimal dürft ihr raten, nach welchem bekannten Metalcore-Act sich die Chicagoer Band ziemlich anhört. Sie aus purer Selbstbeweihräucherung zu signen, will ich Kurt Ballou und Jacob Bannon damit nicht unterstellen, es fällt nur irgendwie auf. Und Harm's Way sind bei allen Ähnlichkeiten auch für sich ausreichend talentierte Musiker, um einen so fetten Deal zu rechtfertigen. Ihr räudiger, wahnsinnig rhythmischer Deathcore macht hier riesigen Spaß und auch die Produktion ist, wie immer bei Herrn Ballou, ein wahrer Ohrenschmaus. Das Riffing, die Drums und nicht zuletzt die sehr wechselhaften Vocals von Sänger Chris Mills sind auf den Punkt gesetzt und klingen unglaublich gut. Für die Melancholiker gibt es sogar ein paar überzeugende ätherische Momente, von denen ich mir allerdings mehr gewünscht hätte. Was aber auf nur 33 Minuten auch zu viel gewollt sein kann. Man muss die LP sowieso viele Male hören, um wirklich an die Schätze in den Songs hier zu kommen. Wenn sich der Converge-Schatten erstmal verzogen hat, kommen viele spannende Einflüsse zum Vorschein. Da hört man die Deftones und Machine Head, Celtic Frost und Eyehategod. Das macht Rust nicht unbedingt origineller, aber auch nicht weniger unterhaltsam. Den Titel ihrer Platte haben Harm's Way gut gewählt: Rost. Ein Begriff der auch zum Sound dieses Albums passt. Ein bisschen oldschool, manchmal etwas bewegungslos, aber ziemlich dreckig und am Ende auch nur Metal. Mit diesen Songs wird das Quartett aus Chicago nicht viel zu schon existierenden Sounds hinzufügen, aber es zelebriert sie. Und liefert ein von vorne bis hinten exzellentes Gesamtergebnis ab, das sich auch in einem hippen Schuppen wie Deathwish sehen lassen kann. Für Ballou und Bannon geht diese Platte ja eh runter wie Öl. Mit dem können sie dann auch ihre rostigen Metallgelenke schmieren (*schenkelklopf*).
8/11

Beste Songs: Cancerous Ways / Ease My Mind

Nicht mein Fall: -

Weiterlesen:
Review zu Jane Doe (Converge):
zum Review

Review zu Burn My Eyes (Machine Head):
zum Review

CWTE auf Facebook

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen