Montag, 1. Juni 2015

Die Auserwählten: Mai 2015

Im April 2013 war das Debüt von Hop Along auf Platz eins der Auserwählten und wurde acht Monate später zu meinem Lieblingsalbum des Jahres erkoren. Für Album Nummer zwei der Band aus Seattle ist es nicht ganz so gut gelaufen, diesmal ist nämlich nur Platz sieben drin. Besser haben es da And So I Watch You From Afar, die es jetzt schon zum zweiten Mal unter die besten Vier des Monats schaffen. Im August 2013 waren die Belgier von Oathbreaker auf Platz eins der Auserwählten, von denen es zumindest ein paar wieder auf die Pole Position geschafft haben. Einen schönen Juni!

1. WIEGENDOOD
De Doden Hebben Het Goed
Dass mit Wiegendood dieses Jahr schon zum zweiten Mal eine Metal-Band auf dem ersten Platz steht, bestätigt endgültig das Ende der Flaute vom letzten Jahr. Zumal De Doden Hebben Het Goed auch das zweite Album selbigen Genres ist, welches mit stattlichen zehn Punkten ausgezeichnet wurde. Dass dahinter niemand geringeres steht als die Szene-Experten von Amen Ra und Oathbreaker zeigt auch, dass Gent mittlerweile als Heavy-Hochburg gehandelt werden kann.

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2. AND SO I WATCH YOU FROM AFAR
Heirs
Zum zehnjährigen Jubiläum gönnen sich And So I Watch You From Afar das erste Album, auf dem sie nicht gleich das Gaspedal durchtreten, sondern Rockmusik auch mal Rockmusik sein lassen. Die tollen, zappeligen Riffs und jede Menge Nerd-Momente werden einem hier trotzdem nicht verwehrt. Solide wie immer.

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3. METZ
II
Eine Band wie diese braucht wenig, um sich auszudrücken. Die Band heißt Metz, das hier ist ihr zweites Album und musikalisch regiert, wie schon auf dem Debüt, der Lärm. Mit ihrem Kopf-durch-die-Wand-Noiserock überzeugen die Briten hier ein weiteres Mal und legen nahe: Auf diese Gitarren kann man bauen.

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4. MY MORNING JACKET
the Waterfall
Ich muss noch immer an Wes Anderson denken, wenn ich diese Platte höre, die Band selbst redet in Verbindung mit the Waterfall aber lieber vom Geist der Natur, der Weltseele und dem Ich im Kosmos. Hippiekram ist am Ende beides und auch das, was die meisten hier hören werden. Ob mit oder ohne Blumen im Haar, diese Platte ist ein Highlight der Diskografie von My Morning Jacket.

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5. SUN & SAIL CLUB
the Great White Dope
Von Kraftwerk zu Black Flag: die Stoner-Visionäre von Sun & Sail Club gehen auf ihrem zweiten Longplayer noch einen Schritt weiter weg vom engstirnigen Desert-Rock und machen ihr Punk-Album. Dabei scheint es, als ob die Genre-Veteranen absolut nichts falsch machen könnten und das hier ebenso gut ein Ska- oder Goa-Projekt hätte sein können und trotzdem überzeugend gewesen wäre.

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6. HOLLY HERNDON
Platform
Holly Herndon ist in dieser Top Ten definitiv der Ober-Geek und der komischste Kauz, denn ihr zweites Album ist im besten Sinne ein Experiment von vorne bis hinten. Die größtenteils mithilfe ihrer Stimme vollbrachten musikalischen Wunderwerke hier sind von einer Einzigartigkeit, die sich vielleicht nicht jedem gleich erschließt. Muss man mögen, mag ich aber persönlich sehr.

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7. HOP ALONG
Painted Shut
Ich will nicht so tun, als wäre ein siebter Platz für Hop Along eine große Errungenschaft. Für die Band, von der ich in diesem Jahr eigentlich viel mehr erwartet habe, schafft mit Painted Shut einen Achtungserfolg, mehr aber auch nicht. Ein Wiedersehen im Dezember wird es vermutlich nicht geben und dem Vorgänger kann diese Platte nur in wenigen Momenten das Wasser reichen. Happens.

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8. OTHER LIVES
Rituals
Einen Achtungerfolg erarbeiten sich auch Other Lives mit einem Album, bei dem man zum ersten Mal nicht unwillkürlich an Radiohead denken muss, sondern auf dem sich tatsächlich so was wie Identität herausbildet. Zwar ist auch da noch Luft nach oben, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Eine gute Ausgangsposition für kommende Ereignisse ist diese Platte auf jeden Fall.

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9. CEREMONY
the L-Shaped Man
Auch Ceremony haben hier schon mal besser abgeschnitten, aber dafür, dass the L-Shaped Man ein kompletter Stilbruch ist und die Band sich erstmal neu ordnen muss, ist die Platte doch echt solide. Vom Hardcore finden die US-Amerikaner hier den Weg zum Postpunk über ein Trennungsalbum, das nicht unterschätzt werden sollte.

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10. TOCOTRONIC
Tocotronic (das rote Album)
Was hatte ich im letzten Monat für einen Terz mit einigen Lesern, die diese Platte entweder total bescheuert oder total genial fanden und die nicht akzeptierten, wie okay ich sie persönlich fand. Tocotronic sind hier durchaus solide, schreiben gute Texte, sind manchmal etwas zu sehr Pop, doch an sich nicht übel. Platz zehn und Ruhe bitte!

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