Sonntag, 21. Juni 2015

Heiß & Fettig

HIGH ON FIRE
Luminiferous
Century Records
2015















Eine der passendsten Bezeichnungen für die Songs von High On Fire ist das Wort badass, das vielleicht eher selten in Verbindung mit Musik auftaucht, sondern bei dem man eher an Danny Trejo oder Grand Theft Auto denkt. Der Sludge- und Stoner-Metal der Gruppe aus Oakland ist aber seit mittlerweile 15 Jahren eben genau das und hat sich damit auch außerhalb des üblichen Klientels einen Namen gemacht. Das 2012 veröffentlichte Album De Vermis Mysteriis setzte diesbezüglich schon jede Menge Maßstäbe und zählte definitiv zu den besten Genre-Platten jenes Jahres. Die alleinige Wucht dieses Werkes war für mich Grund genug für die Annahme, dass High On Fire das nicht noch einmal schaffen, geschweige denn toppen könnten. Auch mit einem Kurt Ballou, der ein weiteres mal hinter dem Mischpult sitzt. Dass Luminiferous seinen Vorgänger jedoch nicht nur in dieser Hinsicht weit hinter sich zurücklässt, kommt einer ziemlich Sensation gleich. Schon die ersten Takte des Openers the Black Plot pampen alle Kanäle mit rumpeligem Riffing und monstermäßigen Schlagzeug-Beats zu und hören damit erst auf, wenn Gitarrist Matt Pike zu einem epischen Sechssaiter-Solo anhebt. Und es bleibt auch nicht bei einem guten ersten Song, die zwei Folgetracks Carcosa und the Sunless Years sind ebenfalls echte Banger und legen in meinen Augen sogar noch einen Zacken zu. Mit Slave the Hive folgt danach ein fast punkiger Song, der aber ebenfalls keine Luft holen will. Und spätestens nach diesem ersten Einstand weiß man, dass Luminiferous seinen Vorgänger in Sachen Punch und Perfektion um Längen abgehängt hat. Man könnte hier weiter Erbsen zählen, doch die Verblüffung nimmt auch auf dem Rest des Albums kein Ende: High On Fire scheinen hier wirklich jeden Kniff hinzubekommen. Ein melodisches the Falconist klappt genau so gut wie zerstörerische Metzel-Drums und Stacatto-Soli in Dark Side of the Compass. Fast nebenbei vereinen die Künstler dabei jede Menge Spielarten ihres Genres, klingen mal nach Iron Maiden, mal nach Death und natürlich auch immer wieder nach dem großen Bruder Sleep. Allerdings zerstampft die Band diese Einflüsse so gekonnt in einem ansteckenden Mix, dass man am Ende doch einwandfrei High On Fire raushört. Und das bedeutet hier eine Metal-Band, die absolut alles kann. Luminiferous ist eines der rundesten Alben, die ich dieses Jahr gehört habe und zählt definitiv zu den besten in der Diskografie der Akteure. Der Metal-Sommer 2015 kommt mit dieser Platte so richtig in Fahrt und wird hiermit sicher nicht sein letztes Highlight erleben. Hoffen wir auf ein paar richtig harte Monate!
10/11

Beste Songs: Carcosa / the Falconist / the Cave

Nicht mein Fall: -

Weiterlesen:
Review zu Bloodstone & Diamonds (Machine Head):
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