Samstag, 13. Juni 2015

Aus Tradition gut

GORGOROTH
Instinctus Bestialis
Gorgoroth
2015















Wer meinen Geschmack ein bisschen kennt, der weiß, dass ich immer etwas für guten Black Metal übrig habe. Nicht, dass ich nicht auch andere Spielarten düsterer Gitarrenmusik höre und gut finde, doch ich muss zugeben, für das besonders finstere und besonders lärmige Subgenre habe ich schon eine gewisse Vorliebe. Schuld daran könnten durchaus Gorgoroth sein, mit denen ich vor gut fünf Jahren meinen Erstkontakt zu dieser seltsamen Szene hatte, die mich auf irgendeine Art faszinierte. Ich liebte den brachialen Sound und die vertrackte Rhythmik der Norweger und war von Anfang an Baff. Natürlich habe ich auch die berüchtigten Videos mit den Schafsköpfen bei Live-Shows gesehen, die mich auch nicht gerade kalt ließen, doch langfristig hat die Musik der Band mich wesentlich stärker beeinflusst. Und nun hat eben diese Band zum ersten Mal seit sechs Jahren ein neues Album am Start, welches schon beim ersten Hören absolut fantastisch klang. Instinctus Bestialis, dieser Name ist auf dem mittlerweile neunten Longplayer von Gorgoroth Programm und die Platte fräst sich mit vereinten Kräften hier durch acht Songs in etwas über 30 Minuten. Das klingt jetzt nach wenig, doch bei dem immensen Gemetzel, welches die Norweger dabei veranstalten, reicht diese Spieldauer voll und ganz. Vor allem, weil trotzdem nirgendwo an Highlights gespart wird. Das knüppelharte Ad Omnipotens Aeterne Diabolus beispielsweise nimmt in fast sechs Minuten nicht einmal den Fuß vom Gas und lässt beim Hörer damit nur Staunen übrig. Burn in His Light überzeugt mit einem mordsmäßigen Groove und dem sicherlich besten Solo des Albums, und das ist hier nur die Spitze des Eisberges. In der kurzen Laufzeit von Instinctus Bestialis schaffen Gorgoroth einen so detaillierten Sound, dass man eigentlich heillos überfordert sein müsste. Aber das macht eben die Magie dieser Band aus: Nie wird das ganze hier zu anstrengend, zu progressiv oder zu überzogen. Kein Moment auf dieser Platte ist ekelhaft pathetisch (obwohl das Keyboard in Come Night kurz davor ist) und trotzdem strahlt alles hier diese fabelhafte Epicness aus, die das Filetstück eines jeden Heavy-Metal-Albums ist. Überraschend ist das nicht, diese Leute hier machen seit mehr als zwanzig Jahren nichts anderes. Als ich vor fünf Jahren das erste Mal Gorgoroth hörte, scheine ich einen guten Istinkt bewiesen zu haben, denn auch nach einer halben Dekade Pause kann man sich auf die hier noch verlassen. Und dafür sind Lieblingsbands doch gut.
9/11

Beste Songs: Ad Omnipotens Aeterne Diabolus / Burn in His Light / Awakening

Nicht mein Fall: -

Weiterlesen:
Review zu the Satanist (Behemoth):
zum Review

Review zu Sacred White Noise (Thantifaxath):
zum Review

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