Dienstag, 6. Januar 2015

Rumour Has It

DEATH GRIPS
Fashion Week
-
2015















Ich hatte gedacht, das musikalische Jahr 2015 würde erst in ein paar Tagen so richtig beginnen, wenn am Wochenende die ersten großen Releases anstehen, aber natürlich habe ich meine Rechnung dabei ohne Death Grips gemacht. Die Kalifornier sind erst frisch getrennt (so zumindest die offizielle Verkündigung), da erscheint schon ein gutes halbes Jahr später wieder neues Material. Zwar gab es bereits Ende 2014 mit Inanimate Sensation eine neue Single und ganz abgekauft hat der Band den Split ja niemand so richtig, dennoch ist Fashion Week jetzt ein ziemliche Breitseite. Das neue Jahr ist gerade mal fünf Tage alt, da erscheint ein brandneues, komplett instrumentales 14-Song-Album zum kostenlosen Download im Netz und das natürlich komplett ohne Ankündigung oder ähnliches. Das verschwörerische dabei ist, dass die Tracks hier nur mit jeweils einem Buchstaben betitelt sind, die zusammengesetzt den Satz "Jenny Death, when?" ergeben. Ein gefundenes Fressen für Fans und Presse. Und natürlich kommt da sofort die erste Spekulation: Sind die Stücke auf Fashion Week die Instrumentals des angekündigten zweiten The Powers That B-Teils Jenny Death? Oder doch ein komplett unabhängiges Album? Was wird aus der versprochenen Platte? Was wird diese Band als nächstes tun? Ich kann es nicht wissen und ich bin ein bisschen besorgt, dass, sollte es sich bei diesem Material tatsächlich um die Beats für den Nachfolger von Niggas On the Moon handeln, dieses Review vielleicht zu früh kommt. Aber was, wenn nicht? Fragen über Fragen. Und ganz nebenbei einige der besten Songs, die Death Grips seit langem geschrieben haben. Tatsächlich fällt in all dem Tohuwabohu um das Release von Fashion Week kaum auf, wie hochwertig es eigentlich ist. Sicherlich fehlt mit MC Ride hier die Identifikationsfigur der Band und auch für das Mitwirken von Drummer Zach Hill gibt es keinerlei Beweise. Das wirft natürlich wieder die Theorie auf, dass es sich hier gar nicht um "richtiges" Death-Grips-Material handelt, aber auf jeden Fall steht der richtige Name drauf. Und der energische hardcore-Elektro-Sound der Platte legt auch die Verwandschaft zu früheren Alben nahe. Es ist nur nirgendwo das psychopathische Geschrei des MCs zu hören und um ehrlich zu sein, macht das Fashion Week zu einer willkommenen Abwechslung. Wie schon auf Government Plates kommen hier auch mal die Qualitäten der restlichen Musiker zum tragen, die sonst fast immer in den Raps von Ride verblassten. Und was die Band hier an Instrumentals präsentiert, kann sich wirklich sehen lassen. Denn obwohl man merkt, dass an vielen Stellen noch Vocals vorgesehen sind, überzeugen auch die Beats an sich mit großem Detailreichtum und viel Power. Falls es bei Fashion Week bei selbigen bleibt, reicht mir das vollkommen und das Hinzufügen von Gesang würde es zum besten Death-Grips-Album seit langem machen. Ich will jetzt noch nicht zu viel sagen, für den Fall, dass da doch noch was kommt. Aber bis jetzt bin ich äußerst angetan, was die Kalifornier jetzt schon für dieses Jahr getan haben. Und dafür mussten sie sich nicht mal wiedervereinigen. Respekt.
9/11

Beste Songs: Runway J / Runway N (3) / Runway D / Runway E (13)

Nicht mein Fall: -

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