Dienstag, 27. Januar 2015

Der alten Zeiten wegen

VENOM
From the Very Depths
Spinefarm
2015















Und noch ein bisschen mehr Metal. Diesmal mit einem weiteren sehr großer Namen im Business, den Black-Metal-Erfinder Venom aus England. Wer nichts mit dem Namen anfangen kann, sollte sich vielleicht mal das Album anhören, nach dem man das Subgenre benannt hat. Die furchtbare Qualität der Platte täuscht nicht darüber hinweg, dass hier Pioniere am Werk waren. Nun ist es nicht vermeidbar, dass eine Band, die 1979 gegründet wurde und ihre Hochphase Mitte der Achtziger erlebte, daran nicht mehr gemessen werden kann. 2015 spielen Cronos und seine verbliebenen Mitsteiter relativ klassischen Heavy Metal mit Thrash-Einflüssen, der hauptsächlich damit beschäftigt ist, sich selbst zu feiern. Dementsprechend lange ist es her, dass ein wirklich überzeugendes neues Album von Venom erschienen ist. Der letzte Longplayer von 2011, Fallen Angels, war ganz in Ordnung für eine Band, die nur noch für Album-Jubiläen und zur Volksbelustigung in Wacken zu existieren scheint. Auch die neue Platte From the Very Depths gibt sich große Mühe, über die Irrelevanz hinwegzutäuschen, die die Black-Veteranen über 30 Jahre nach dem großen Wurf haben. Man darf das nicht falsch verstehen: Als Fan des durch sie geschaffenen Genres habe ich großen Respekt vor den frühen Werken von Venom. Doch was ist denn davon hier noch übrig? Fast die komplette Besetzung hat seitdem gewechselt, neue Stile sind gekommen und wieder gegangen und in einer Musikrichtung, die in den letzten Jahren in radikaler Entwicklung befindlich ist, haben die Altvorderen nichts mehr zu sagen. Auch wenn sie mit Songs wie Death of Rock'n'Roll gerne den Anschein erwecken. Zudem könnte man statt diesem Album auch eines von Iron Maiden, Motörhead oder Anthrax hören, man hätte den gleichen Effekt. Schuld daran ist übrigens nicht das Alter der Akteure im eigentlichen Sinne, Kollegen wie Black Sabbath, Adolescents oder Off! haben das vor nicht allzu langer Zeit sehr gut zu kaschieren gewusst. Schuld daran ist, dass Venom sich scheinbar damit abgefunden haben, nur noch Produkt zu sein. Und wenn es so weit gekommen ist, kann ich mir das ausführliche Review auch sparen. Der alten Zeiten wegen gerne, aber nicht mehr 2015.
4/11

Bester Song: Temptation

Nicht mein Fall: Death of Rock'n'Roll

Weiterlesen:
Review zu 13 (Black Sabbath):
zum Review

Review zu Silencing Machine (Nachtmystium):
zum Review

CWTE auf Facebook

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen