Donnerstag, 6. August 2015

Das CWTE-Plattenregal: Teil 4

Weil erst morgen unter anderem mit Chelsea Wolfe, Mac DeMarco und Health die ersten wichtigen Releases im August bevorstehen, habe ich heute noch einmal kurz Zeit, meinen Lesern einen kurzen Blick in meine Tonträger-Kollektion zu gewähren. Dass sich hier bloß keiner langweilt...

BOSNIAN RAINBOWS
Bosnian Rainbows

2013











Gerade ein paar Tage ist es her, dass ich mich wieder einmal am Besitz dieses von mir manchmal unterschätzten Albums gütlich getan habe. Als großer Omar-Rodriguez- und Teri-Gender-Bender-Fan war diese Platte für mich Pflichtprogramm und dementsprechend froh war ich, sie schon wenige Wochen nach dem Release geschenkt zu bekommen. Allerdings braucht es seitdem manchmal Überwindung, Bosnian Rainbows aus dem Regal zu holen und aufzulegen. Denn bei aller Liebe, mit At the Drive-In und the Mars Volta hat dieses schräge Postpunk-Projekt auch vom Niveau her wenig zu tun. Vielleicht ein bisschen ein Album für Fanboys wie mich, aber auch mal eine ganz andere Rodriguez-Platte. Ich für meinen Teil bin froh, sie bei mir stehen zu haben.

FRANK OCEAN
Channel Orange

2012











Ursprünglich hatte ich mir Channel Orange nur gekauft, weil der Plattenladen meines Vertrauens gerade nichts anderes von Odd Future da hatte. Seitdem ist es aber immer mehr zu einem der Alben geworden, die ich nicht mehr missen will und die ich fast regelmäßig höre. Frank Oceans High-Society-Bashing und seine ansteckende Emotionalität sind hier so perfekt ausformuliert, dass selbst der größte R'n'B-Hater hier definitiv mal eine Ausnahme machen sollte. Und natürlich enthält auch die CD-Version das legendäre und herzerweichende Coming-Out des Sängers als Extra-Booklet, das zur Musik zwar nicht mehr als Ergänzung ist, aber dennoch irgendwie dazu gehört. Zumindest lohnt es sich, dafür ein physisches Medium zu kaufen. Was ein bisschen nervt ist hier das Fehlen einer übersichtlichen Tracklist, aber die meisten Songs kennt man ja ohnehin. Noch ein Nachteil: Man kriegt vom Hören dieses Albums nur noch mehr Bock auf die neue Platte von Frank Ocean, die schon wieder auf sich warten lässt.

MY CHEMICAL ROMANCE
Danger Days: the True Lives of the Fabulous Killjoys

2010











Ja-Woll! Auch wenn My Chemical Romance für mich wie für viele Andere ein höchst zweifelhaftes Thema sind, Danger Days bleibt für mich eine der besten Pop-Punk-Platten, die ich je gehört habe. Die Emo-Neon-Anime-Punk-Konzept-Mische, die die Kalifornier auf ihrem letzten Album über den Hörer kotzen, ist verständlicherweise nicht jedermanns Sache, aber ich muss mein dreizehnjähriges Vergangenheits-Ich hier verteidigen: Es wusste ganz genau, was es sich da zumutet. Ich finde sogar ernsthaft ein wenig schade, dass My Chemical Romance sich trennten, statt wie versprochen ein weiteres Killjoys-Epos zu schreiben. Aber vielleicht ist es auch besser so. Denn abgesehen von diesen 15 Songs kann ich dem Rest der Welt zustimmen, dass diese Band eher wenig positives zum Thema Emorock beigetragen hat. Gerard Way sah mit roten Haaren sowieso viel besser aus!

THE JESUS & MARY CHAIN
Darklands

1987











Abgesehen vom ewigen Band-Klassiker April Skies könnte man Darklands als das langweiligste Album von the Jesus & Mary Chain beschreiben. Was allerdings auch nicht bedeuten soll, dass es in irgendeiner Weise schlecht ist. Die Schotten perfektionieren hier den Shoegaze-Sound, den sie zwei Jahre vorher mit Psychocandy zufällig erfunden haben und schaffen damit eine Art Genre-Prototypen auf LP-Format. Über das Packaging meiner Boxset-Variante gibt es wenig spannendes zu sagen, denn auch das ist eher zurückhaltend designt. Alles in allem nicht gerade die liebste meiner CDs, aber schon irgendwie eine, die ich eigentlich öfter hören sollte.

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