Donnerstag, 12. Januar 2017

Playlist: ...und verdoppel des!


Heute wird es Zeit für eine Playlist, wie ich sie schon seit einer Weile vor habe und für die ich jetzt endlich mal ein bisschen Zeit finde. Das Thema ist genau betrachtet zwar ziemlich inkonkret, doch eigentlich müsste jeder, der hier ab und zu etwas liest wissen, was gemeint ist. Denn es geht um Cloudrap. Cloudrap aus dem deutschsprachigen Raum. Cloudrap von Künstlern der mittlerweile riesigen Squad, die sich mittlerweile in Mitteleuropa ausgebreitet hat und die man Anfang 2017 schwer unter einem Begriff pauschalisieren kann. Hanuschplatzflow, Life From Earth, Airforce Luna, Timo Milbredt und so weiter. Die Leute eben, die in der HipHop-Szene der letzten Jahre den größten Fußabdruck hinterlassen haben und deren Dämmerung nun so langsam gekommen zu sein scheint. Es ist also meiner Meinung nach Zeit, hier nochmal die fettesten Hits dieser Rapper anzuzählen, bevor alle nur noch sagen, wie langweilig sie doch geworden sind. Diese Liste ist demzufolge auch nur einer ziemlich willkürlich gewählten Posse gewidmet, die nicht jeden Musiker einschließt, der in den letzten Jahren Cloudrap gemacht hat. Yeasyoah fehlt genauso wie Haiyti, Hustensaft Jüngling oder die Gloomy Boys, da sie in meinen Augen nicht so immens innerhalb dieser Gruppe agiert haben. Außerdem findet ihr hier nur Promo-Tracks, das heißt in diesem Fall solche, zu denen es auch irgendwo ein Video gibt. Seid mir deshalb also nicht böse und auch nicht überrascht, wenn die meisten Künstler hier ziemlich oft auftauchen. Es sind so oder so nur geile Sachen dabei. Ich schwör.

20. YUNG HURN & LEX LUGNER
Wiener Linien
Im letzten Jahr sorgte dieser Track noch einmal für ein paar mehr Klicks auf dem Hanuschplatz-Channel bei YouTube, da er unter dem Titel "Offizielle EM-Hymne 2016" halbironisch neu aufgelegt wurde. Tatsächlich ist er aber einer der ersten Gehversuche des großen Yung Hurn und in seiner gesamten Art und Weise bereits sehr stilgebend. Die komplette erste Strophe (wenn man das so nennen kann) lallt der Wiener über einen minimalistischen Beat des späteren Star-Producers Lex Lugner eine Lobeshymne an David Alaba, um dann direkt in eine Anekdote über das Schwarzfahren in der Wiener U-Bahn überzugehen. Das dazugehörige Video dazu setzt ebenfalls Maßstäbe für den Charakter, den Yung Hurn mittlerweile so absolut verkörpert.

19. JUICY GAY
Musik ist Haram
Juicy Gay ist mir unter den Rappern der deutschsprachigen Cloudrap-Bewegung immer eher unangenehm aufgefallen, da seine Contents zumeist wenig originell sind. Im Falle von Musik ist Haram muss man ihn aber gerade dafür lieben. Der Text zitiert im Prinzip komplett dieses eine legendäre Interview von Deso Dogg und ist damit als putziger Kommentar auf HipHop-Kultur und aktuelle Politik nicht zu verachten. Darüber hinaus hat der Song einen verdammt krassen, von Juicy selbst gezimmerten Beat und eine Hook, die turnt wie nichts gutes. Ich habe das Brett live selbst erleben dürfen und kann dessen Funktionalität aus erster Hand bezeugen. Und abgesehen davon ist das Ding einer der wenigen Fälle, in denen ich die Wörter "gut" und "Comedy-Rap" in einem Satz verwenden würde.

18. CRACK IGNAZ & WANDL
Moch Cash

Ich mag Crack Ignaz, der in dieser Liste noch einige Male auftauchen wird, vor allem als einen musikalischen Tausendsassa, der sich immer wieder traut, über total abgefahrene Beats zu rappen und in den letzten Jahren zum größten Stil-Chameleon der Szene geworden ist. Moch Cash, der Opener seines zweiten Albums Geld Leben, ist in diesem Kaleidoskop vielleicht der größte klassische HipHop-Track des Österreichers. Der wenig trappige Beat von Produzent Wandl ist eher dezent, die Bars ballern dafür gehörig und die Hook ist immerhin fett genug, um hier in Teilen als Post-Titel zu fungieren. Einige der zitierwürdigsten Zeilen des Ignaz K stammen aus diesem Song. Und weil es so schön ist...

17. CRACK IGNAZ & WANDL
James Dean

...gleich noch ein Geld Leben-Track. Aber wo der vorige eher die Rap-Granate für Crack Ignaz war, ist James Dean eher die Parade für Kollabo-Partner Wandl. Der rustikale und gemütliche, aber dennoch fiese und düstere Beat ist ein Hit-Garant und einer der definitiven Momente auf dem Album. Darüber streicht das sonore Lamento des MCs melancholische und schicksalhafte Zeilen, die ich jetzt lieber nicht komplett verkehrt in versuchtem Schmäh zitiere. Mit dieser ersten Single-Auskopplung der Platte wurde Ignaz K für viele von dem Trap-Clown, der König der Alpen und Kirsch gemacht hatte zum ernstzunehmenden Rapper, zumindest verhältnismäßig. Wie viel davon er jetzt seinem Beatmaster zuzuschreiben hat, darüber lässt sich spekulieren.

16. LGOONY & CRACK IGNAZ (Produzent: DJ Heroin)
Oida Wow

Die Sensation vor circa einem Jahr war perfekt: Zwei der größten Namen im noch jungen Cloudrap-Biz droppten eine gemeinsame Single, die ein gemeinsames Album ankündigte und im Video dazu tingelten sie mit Casper, Testo, Nimo und anderen durch die City. Oida Wow. Die Hook dieses Tracks ist inzwischen eine feste Konstante in der Szene, doch vor allem in den Strophen ballern die beiden Rapper ordentlich. Und so sehr, wie sich hier alles bis ins Detail erzgänzt, war sofort klar, dass LGoony und Crack Ignaz sehr viel mehr sind als einfach nur exklusive Feature-Partner, sondern eigentlich fast schon eine eigene Crew. Aurora hat uns das im letzten Jahr gezeigt und ein zweiter Teil ist im Moment in Arbeit. Ob die beiden noch so einen Hit liefern können, ist allerdings fraglich.

15. YOUNG KRILLIN & YUNG HURN
1 Berg Money

Einer der finstersten Songs der jungen Wiener Szene ist gleichzeitig einer der amüsantesten. Die Hymne des ersten Berg Money Gang-Tapes von 2015 ist voll mit genialen Lines beider MCs und ein eindrücklicher Beweis für das verrückte Genie von Hanuschplatz-Mastermind Young Krillin. Ob die Helene Fischer-Line (und folgende), die grandios luschigen Ad-Libs, das komische Zeug mit der Eule (WTF?) oder dass Yung Hurn nur Leute mit großen Pupillen mag: Dieser Song ist eines der seltsamsten Stücke Musik, die die Szene bis heute zu bieten hat. Um das hier gut zu finden, muss man wahrscheinlich ein ziemlicher Fan sein. Zum Glück bin ich das ja.

14. JUICY GAY & LGOONY
Sace Sace (Timo Milbredt Remix)
Bis zum letzten Sommer hätte ich nie gedacht, dass ausgerechnet die beiden harten Jungs der Szene, Juicy Gay und LGoony, einen so derben Lovesong fabrizieren könnten wie Sace Sace. Mit tonnenweise Autotune, einem triefenden Beat von Timo Milbredt und dieser unglaublichen Hook bauen die beiden hier jedoch eine Kitsch-Ballade, wie sie fake-romantischer nicht sein könnte. Gerade Juicys mechanischer Gesang machte diese Nummer zu einem der fiesesten Ohrwürmer des letzten Jahres. Dass Gastrapper LGoony dabei auch noch ein paar richtig geile Lines vom Stapel lässt, macht alles noch ein Fünkchen besser und ist der entscheidende Vorteil zum Nicht-Remix. Alleine für die Kette-hält-den-Wagen-kalt-Zeile.

13. YUNG HURN
Opernsänger

Wo wir gerade bei Autotune und Lovesongs sind...jemand wie Yung Hurn braucht in solchen Sachen natürlich keine Nachhilfe. Die Leadsingle des Krocha Tape ist absurd, übelst verkitscht und fast dadaistisch, aber dennoch erst die Einstiegsdroge in die verquere Welt des Albums. Gerade aufgrund dieses Dualismus ist Opernsänger der wahrscheinlich größte Hit des Österreichers nach Nein und eine Nummer, die man einmal gehört nie wieder weg kriegt. Und weil er eben solche fantastischen Zeilen wie "Baby, nenn mich Alaba" (schon wieder der!) oder "Wenn du willst, dann werd ich Opernsänger / nur für dich und deine Eltern" auf dem Kasten hat. Lalalaaaa lalalaaa figarooo figarooo und so.

12. K. RONALDO (Produzent: Ricky Fernandez)
Mir gehts gut!
Just als man dachte, Yung Hurn wäre vielleicht das verrückteste, was deutschsprachiger Rap je erlebt hat, kreuzt dieser mit seinem Alter Ego Kristallo Ronaldo auf und zeigt allen, dass das Weirdo-Potenzial seines Charakters bei weitem nicht ausgeschöpft ist. Und wo die meisten seiner Sachen dann tatsächlich auch nicht viel mehr als wirrer Druffi-Schrott mit Dada-Trap-Instrumentals sind, geht sein Rezept in Mir gehts gut tatsächlich auf. Die Hook, wenngleich auf das allermindeste reduziert, ist ziemlich dope und was Ronaldo hier brabbelt, hat ausnahmsweise mal einen Hauch von logischem Zusammenhang. Und von der einen halbwegs okayen Single ist dieser Track in den vergangenen Monaten zu einem meiner heimlichen Favoriten geworden, dessen häufigeres Abspielen obligatorisch geworden ist.

11. YUNG HURN (Produzent: Lex Lugner)
Skrrt Skrrt
Das Krocha Tape ist ungelogen eine der seltsamsten Rap-Platten, die ich jemals gehört habe und das gerade deshalb finde ich sie so geil. Doch dass mit Skrrt Skrrt auch nochmal ein stilecht klassischer Trap-Banger auf dem Album war, ist ebenso genial. Spätestens hier sind Yung Hurn und Lex Lugner auf einem Niveau mit dem ganzen Ami-Zeug und liefern mit diesem Track quasi eine vierminütige Hook, die sich gewaschen hat. Wenn man schon mal dabei ist, sollte man in diesem Fall auch unbedingt das Video schauen, das nicht nur die Stimmung des Songs noch einmal ins tausendfache hebt, sondern auch den Charakter des Rappers am besten wiederspiegelt. Beste Line: "Er würde lieber Fußball spielen statt Drogen dealen"

10. LGOONY
Millionen Euro
Gute Songs aus der deutschsprachigen Cloudrap-Bewegung gibt es viele, doch Millionen Euro ist ein richtiger Hit. Fast 1,6 Millionen Klicks hat das Video auf YouTube mittlerweile und ist am Ende des Tages noch immer der Song, auf den man bei LGoonys Essentials zurückkommt. Denn obwohl sich der Kölner Rapper inzwischen zu Recht weiterentwickelt hat, legte er mit diesem Track vor allem in Sachen Style ordentlich vor und holte die Bewegung von den Vorreitern aus Österreich auch in die bundesdeutsche Szene-Debatte. Und auch wenn das Stück unter den großen Fischen in der Squad sicherlich am stärksten gealtert ist, überzeugt er noch immer mit einer fiesen Hook und den vielleicht arrogantesten Lines des Movements.

09. ALOOF:SLANGIN & YOUNG KRILLIN (Produzent: Lex Lugner)
Haazn & Henny
Seit er die Salzburger Szene 2014 sozusagen erfunden hatte, hatte sich Young Krillin in den letzten Jahren ziemlich rar gemacht. Als dann letztes Jahr allerdings dieser Brecher erschien, war auf einmal alles wieder gut. Über einen der besten Beats, die Hausproduzent Lex Lugner je gebastelt hat performt der Rapper hier zusammen mit seinem neuen Protegée Aloof:Slangin eine Hymne des Stoner-Trap, von der man gleich beim ersten Hören selbst bekifft wird. Faszinierend sind neben dem echt derben Instrumental vor allem die Kombination aus Young Krillins wie immer abgefahrener Based-Poesie und dem ungemein tiefschürfenden Flow seines Feature-Partners. Ein oftmals übersehener Kracher der Hanuschplatz-Veteranen, der mehr Aufmerksamkeit verdient hätte.

08. LGOONY & CRACK IGNAZ (Produzent: Whispa)
NASA
Für die damalige Szene war es sicherlich eine Sensation: Auf NASA kamen im Sommer 2015 nicht nur die beiden Speerspitzen der damaligen Bewegung für ein Feature zusammen an dem auch der spätere Starproduzent Timo Milbredt bereits beteiligt war, das ganze fand auch noch im Rahmen einer exklusiven Videopremiere des Splash!-Festivals statt. Eine solche Publicity hatte bisher noch kein deutschsprachiger Cloudrap-Künstler erfahren und auch ich hatte durch diesen Clip meinen Erstkontakt mit diesen beiden Künstlern. Mittlerweile ist der Track einer meiner liebsten Slow Burner der beiden Künstler und stellt noch immer den größten Teil von Aurora in den Schatten. Achtet hier übrigens mal auf den Flow von Crack Ignaz, man denkt gar nicht, wie dope der am Ende doch ist.

07. LGOONY & MONEY BOY
Lambo Gallardo
Viele der Gastauftritte auf LGoonys Grape Tape waren die wenigen negativen Eindrücke der Platte, doch ausgerechnet von Money Boy kam in Lambo Gallardo eines der besten Features. Der Großvater des deutschsprachigen Trap ballert hier ein paar ziemlich geniale One-Liner und überrascht mit seinem Einstand, während der Gastgeber in seiner Strophe locker mithält und dazu einmal mehr nachweist, dass er die besten Autotune-Hooks im Game singt. Um Autos geht es in dem Song dann letztendlich zwar kaum, aber wer das als Kritikpunkt sieht, der hat diese beiden Künstler wahrscheinlich eh nicht verstanden. Man wird schließlich nicht jeden Tag von Beezy höchstpersönlich geadelt.

06. YUNG HURN & MEILNER (Produzent: Drae Da Skimask)
Christus & Blitz
Der Name Meilner ist einer, den man mittlerweile leider nicht mehr so oft im Bezug auf seine Wiener Gang von 2015 hört, wahrscheinlich weil er am Ende des Tages noch immer sehr klassischen HipHop macht. In Kombination mit dem Aesthetic-Weirdo Yung Hurn und diesem skelettartigen Beat von Drae Da Skimask haut das ganze aber überraschenderweise wahnsinnig gut hin. In nicht mal drei Minuten ist Christus & Blitz vielleicht einer der waghalsigsten Crossover der österreichischen Szene und greift vielleicht sogar ein bisschen das vor, was Crack Ignaz und Wandl ein paar Monate später auf Geld Leben machten. Den besten Moment im Video hat aber einer von Meilners Homies mit seinen "Abschlussworten". Selber angucken, ist Weisheit, Bruder!

05. LGOONY (Produzent: DJ Heroin)
Wasser
Klassiker. In meinen Augen ist die Single-Version von Wasser der beste Track, den LGoony solo je aufgenommen hat (wohingegen ich die Tape-Version eher schwach finde). DJ Heroin baut hier einen gigantischen Club-Banger zusammen, der bereits ab der ersten Hook mit den fetten Punchlines zu einem fiesen, finsteren Super-Amalgam verschmilzt, das Dopeness für diesen Rapper neu definiert. Dass LGoony dabei trotzdem noch Sperenzchen wie die Apfelsaft-Line oder die längste "Sheeheeesh"-Ad Lib der Welt einbaut, spricht eindeutig für den Charakter dieses Jungen. Dagegen spricht, dass er diesen Track seit 2015 bisher nicht toppen konnte und lange nichts mehr so originelles gedroppt hat. Aber das kommt ganz bestimmt wieder.

04. LGOONY & CRACK IGNAZ (Produzenten: GEE Futuristic & Yung Nikki 3000)
Tokyo Boys
Aurora war im letzten Winter nicht wirklich die große Nummer, die alle von LGoony und Crack Ignaz erwartet hatten und das fiel gerade deshalb auf, weil es auf dem Tape diesen einen Song gab, der es eben doch war. Tokyo Boys ist ein Nonstop-Ultra-Banger, der ab der ersten Sekunde tierisch turnt und der damit vor allem live an den Rand des Wahnsinns treibt. Das liegt natürlich zum größten Teil an GEE Futuristics und Yung Nikkis pumpendem Beat, doch auch die Punchlines der beiden Rapper sind hier besonders erlesen. Crack Ignaz setzt die Messlatte in der ersten Strophe direkt extrem hoch an, doch was LGoony danach abliefert, ist nicht weniger als genial. Dieser Track markiert irgendwie den Zeitpunkt, an dem sich die Szene am meisten selbst feierte und wenn man sich das hier so anhört, dann zu Recht. Das hier ist verdienter Trap-Olymp.

03. YUNG HURN
Nein
Für den Yung Hurn von heute ist Nein eher ein Fluch als ein Segen, steht er doch als der deutschsprachige Trap-Hit schlechthin einem dermaßen experimentellen Künstler eher im Weg als ihn zu ebnen. Im Sommer 2014 war der Song die große Überraschung in der Szene, die den relativ unbekannten Österreicher an die Spitze der Bewegung katapultierte und plötzlich allen zeigte, dass es sowas jetzt auch auf deutsch gibt. Und das ist echt kein Wunder: Seit seiner Veröffentlichung ist der gerade mal zweiminütige Track um keinen Tag gealtert, die Message könnte klarer nicht sein und  Beat und Video sind einfach nur zum niederknien. Für Yung Hurn ist der Song allerdings auch eher konservativ und dass er mittlerweile ein bisschen weg vom Fenster ist, liegt sicherlich daran, dass viele seine anderen Sachen nicht verstanden haben. Eines der besten Stücke in der Geschichte der Bewegung bleibt Nein trotzdem. Das kann ihm inzwischen keiner mehr nehmen.

02. CRACK IGNAZ
König der Alpen

Es ist total albern, es hat kaum etwas mit der restlichen Musik von Crack Ignaz zu tun und es ist ziemlich dreist von OG Maco geklaut. Dennoch entzieht sich niemand so einfach der Magie dieses Meisterwerks. König der Alpen ist die absolute Vollendung des selbstironischen Dada-Cloudrap aus Österreich und eine Facette, ohne die niemand den Künstler dahinter verstehen kann. Andere hätten bei der Zusammenstellung einer solchen Liste diesen Song möglicherweise unterschlagen, weil man ihn ja um Gottes Willen nicht ernst nehmen kann und ach und oh. Aber was wäre denn die Bewegung ohne diesen Track? Ich persönlich kann ihn mir aus der gesamten Szene überhaupt nicht mehr wegdenken und auch wenn er dann und wann ziemlich nervig wird: Er begeistert immer wieder.

01. CRACK IGNAZ & YOUNG KRILLIN
#Dwibsy
Ich kenne Leute, die den Beat dieses Songs als "den besten Beat der Welt" bezeichnen und sie könnten tatsächlich Recht haben. Zumindest ist das, was Young Krillin und der junge Crack Ignaz hier im Winter 2014 daraus machten, ein kleines Wunder. Das Video mit seiner Doku-Kamera und Ignaz ohne Afro-Frise mag für Szene-Kenner vielleicht ein wenig abschreckend wirken, doch für die Musik fällt mir bereits seit dem ersten Mal Hören nur ein Wort ein: based. Über das lauschige Saxofon-Sample schichten die beiden Rapper hier ebenso chillige wie deftige Lines, die nicht weniger sind als die Blaupause für die gesamte Ästhetik, die danach unter dem Namen Hanuschplatzflow den Weg nach oben machte. Was man hier hört, ist originär österreichischer HipHop, wie ihn keiner sonst im Universum macht. Mit der Veröffentlichung dieses Tracks dürfte die Alpenrepublik vom Rap-Entwicklungsland zum Szene-Vorreiter geworden sein. Mit ein paar Drinks an der Salzach hat alles angefangen.

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