Samstag, 17. Oktober 2015

Spielt den selben Song nochmal!

BEACH HOUSE
Thank Your Lucky Stars

Bella Union
2015
















Hatten die nicht gerade erst...? Wie kommt denn das jetzt? Ja, Leute, es ist so: der letzte offizielle Longplayer von Beach House ist tatsächlich keine zwei Monate alt und Thank You Lucky Stars nicht irgendwie ein B-Seiten- oder Remix-Projekt, sondern ein komplettes, vollwertiges Album. Vor ziemlich genau einer Woche wurde bekannt, dass die zwei Kalifornier dieses Jahr wohl noch nicht genug haben und den zweiten Gang nicht lange kalt werden lassen. Aber warum sollte man auch nicht noch eine weitere Platte rausbringen, wenn eh jeder Song gleich klingt? Gut, ein bisschen fies ist das schon, doch ein besonderer Geniestreich war Depression Cherry nun wirklich nicht. Es hatte bessere Momente als seine Vorgänger aber es änderte nichts am Konzept Beach House. Und warum sollte ausgerechnet die LP mit den Tracks zweiter Wahl das ändern? Wie erwartet ist Thank Your Lucky Stars nichts weiter als der kleine Bruder des August-Albums geworden und damit auch nicht mehr als ganz schön okay. Gut finde ich zwar, dass sich hier einige gitarrenlastigere Stücke wie One Thing eingeschlichen haben, doch dafür kann diese Platte in Sachen Spannung nicht so viel wie die letzte. Da wir hier von Beach House reden, sind diese Unterschiede jedoch ohnehin so unerheblich, dass man sie sich auch gleich sparen kann. Ich rede hier keinesfalls von schlechten Songs und finde das hier sogar noch ein bisschen besser als den Vorgänger, nur war eben eine Platte wie diese ziemlich vorhersehbar. Und für so etwas hätte es auch den ganzen Promo-Quatsch nicht gebraucht. Die Schlag-auf-Schlag-Releases der beiden Alben werden eine Randnotiz in der Diskografie der Kalifornier bleiben, ein Effekt wie bei John Frusciante, Death Grips oder Ty Segall wäre eben auch nur dann möglich, wenn der Inhalt passen würde. Angenommen, Beach House hätten nach dem eher elektronischen Depression Cherry eine LP voller Drei-Akkord-Blockbuster veröffentlicht, ich wäre begeistert gewesen. Doch so ist Thank Your Lucky Stars einfach nur eine Platte. Womit wir wieder einmal festgestellt hätten, dass die beste PR nichts bringt, wenn keine spannenden Songs geschrieben werden. Bei Beach House ist das jetzt schon seit ein paar Jahren nicht mehr wirklich der Fall gewesen. Da machen zwei Monate mehr oder weniger auch keinen Unterschied.
8/11

Beste Songs: One Thing / the Traveller / Elegy to the Void

Nicht mein Fall: Common Girl

Weiterlesen:
Review zu Depression Cherry (Beach House):
zum Review

Review zu Another One (Mac DeMarco):
zum Review

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