Mittwoch, 7. Oktober 2015

Einmal Metal, immer Metal

BLACK BREATH
Slaves Beyond Death

Southern Lord
2015
















Wenn man sich bei Black Breath auf eines verlassen kann, dann darauf, dass man in Sachen Metal-Folklore von ihnen nie enttäuscht wird. Mit ihrem blutrünstigen Mix aus Thrash Metal, Death Metal und Rock'n'Roll hat die Band aus Seattle mich schon des öfteren überzeugt und Plattentitel wie Sentenced to Life, Heavy Breathing oder jetzt Slaves Beyond Death sprechen ebenfalls für sich. Eine sonderlich kreative Ader findet man bei ihnen indes nicht, was ihnen auf diesem Album erstmals wirklich zum Verhängnis wird. Bisher konnten Black Breath immer mit Lärm und ihrem erstklassigen Zusammenspiel kaschieren, dass sie nicht gerade die innovativsten Musiker in der Szene sind. Man staunte immer darüber, wie diese Band reinhauen kann und hinterfragte deshalb wenig, was sie da eigentlich spielten. Mit Longplayer Nummer drei wird sich nun erstmals an komplizierteren Kompositionsstrukturen, Spannungskurven und Track-Längen über fünf Minuten befasst. An sich ein ehrenwerter Schritt, der aber leider auch dafür sorgt, dass sich hier mitunter verzettelt wird. Schon auf den ersten Blick merkt man, dass Black Breath nicht die Typen für solch imposante Song-Epen sind. Die meisten der Stücke hier wirken ein wenig unzusammenhängend, wie viele kleine Tracks statt wie ein großer. Teilweise passen Elemente, die die Band hier kombiniert, überhaupt nicht zusammen oder scheinen willkürlich ineinander geschoben. Und wie dämlich ist es denn bitte, einen fast siebenminütigen Song einfach mit einem billgen Fade-Out zu beenden? Wäre ich jemand, der neben guter Komposition nicht auch guten Sound schätzen würde, fände ich Slaves Beyond Death folglich ziemlich doof. Doch weil Black Breath in Sachen Interaktion beim Spielen, Produktion und Riffing nach wie vor wissen, wo der Hammer hängt, sind die strukturellen Ausrutscher eigentlich halb so wild. Dann hat man eben einen Song, der sich anhört wie fünf Stück. Na und? Wenn er so fett und brachial klingt wie so ziemlich jede Sekunde auf diesem Album, kann zumindest ich nur bedingt jammern. Wenn Black Breath weiter auf anspruchsvolle Aufbauten setzen wollen, müssen sie eben noch ein bisschen üben. Ansonsten muss ich sie jedoch von allen Vorwürfen freisprechen. Auch Longplayer Nummer drei ist badass wie eh und je und wenn die Band das ändern will, muss sie wahrscheinlich auf Dreampop umsteigen. Zum Glück ist dieses Ereignis in näherer Zukunft eher unwahrscheinlich. Denn wie ich schon sagte: Auf Metal-Lifestyle kann man sich bei denen verlassen.
8/11

Bester Song: Reaping Flesh

Nicht mein Fall: A Place of Insane Cruelty

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Review zu Luminiferous (High On Fire):
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