Sonntag, 4. März 2018

Schnelldurchlauf: Februar 2018 (Olli Schulz, Franz Ferdinand, Fu Manchu, Rhye, Awolnation und und und...)

HASSAN K
Bakhtak
Neues aus der October Tone-Family und definitiv kein zimperliches Album: Den typisch kaputten Mathrock-Spirit des französischen Labels kombiniert dieser Künstler aus Strasbourg mit Folk-Einflüssen aus Nahost und dem komplett abgespaceten Stil-Clash, den man vielleicht von Bands wie Igorrr kennt. Damit gelingt ihm hier vielleicht kein Meisterwerk, aber auf jeden Fall ein Hingucker im diesjährigen Output dieses Labels. 8/11

JPEGMAFIA
Veteran
Ein schlechtes Album ist das Debüt der Formation aus Baltimore definitiv nicht und wer auf den experimentellen HipHop der Marke Clipping und Shabazz Palaces steht, dem kann ich das hier auf jeden Fall empfehlen. Am Ende des Tages fehlt mir bei Veteran jedoch das Moment, das diese Gruppe nachhaltig besonders macht und mich veranlasst, so etwas auf LP-Länge so richtig zu feiern. Ich bin mir aber sicher, dass Jpegmafia das finden können. 8/11

AWOLNATION
Here Come the Runts
Auch auf ihrem inzwischen dritten Album bin ich immer noch erstaunt, wie unglaublich kreativ diese Band einfach mal ist. Und obwohl ihr seltsamer Stilmix nach wie vor gewöhnungsbedürftig ist und sich für meine Verhältnisse etwas zu sehr an modernen Radiorock ranschmeißt, kann ich doch wirklich nicht behaupten, Awolnation seien schlechte Songwriter oder würden sich nichts trauen. Man muss es eben nur mögen 8/11

RHYE
Blood
Einige der Vorab-Singles zu ihrem zweiten Album mochte ich anfangs ja sogar, aber im großen und ganzen machen Rhye auch hier wieder ziemliche hier rein - da raus-Musik. Sicher, schön chillig ist das ganze wieder mal, aber absolut nichts von diesen elf Songs bleibt bei mir nachträglich hängen. Auch 2018 hört man hier das Projekt, das einen den Tag verfluchen lässt, als Jamie XX anfing, Songs zu schreiben. 6/11

FRANZ FERDINAND
Always Ascending
Wer hat mitgezählt? Zum inzwischen vierten Mal schaffen es Franz Ferdinand mit Always Ascending, im Prinzip noch einmal genau das gleiche zu machen wie schon auf ihrem Debüt und dabei sogar ein ganz passables Album abzuliefern. Zwar sind die neuen Songs der Schotten stilistisch hier zur absoluten Erschöpfung durchgenudelt, dennoch klingen sie an sich gar nicht sooo schlecht. Und wenn sie nicht gestorben sind, werden sie das auch weiter tun. 7/11

FU MANCHU
Clone of the Universe
Von den nun bereits einigen Platten, die Fu Manchu im dritten Jahrzehnt ihrer Karriere veröffentlicht haben, war in meinen Augen noch keines so gut wie Clone of the Universe. Mit gepfefferter Komposition, dick aufgetragenen Riffs und einer Produktion, die eher in Richtung Indie statt Metal geht, erzeugen sie hier eine völlig neue Spannung in ihrem Sound. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass sie dabei stilistisch noch mehr Risiken eingehen, denn am Ende bleibt das hier auch nur ein gutes, aber stereotypisches Stonerrock-Album. 8/11

POLIÇA & S T A R G A Z E
Music for the Long Emergency
Die orchestrale Komponente, die der Stil von Poliça durch die Beteiligung von Stargaze bekommt, ist ohne Frage spannend und war für mich im Vorfeld ein Grund zur Aufregung. Allerdings ist das Ergebnis dann eher ein ziemlich chaotisches und undurchdachtes Album, bei dem wenig wirklich zusammenpasst. Eine vertane Chance, ein wirklich großartiges Projekt zu machen. 5/11

OUGHT
Room Inside the World
Der größte Fan von Ought war ich noch nie und auch mit dem dritten Album der Postpunk-Formation aus Ontario wird das sicher nicht passieren. Zwar schreiben die Kanadier gute Songs, die ansprechend klingen und so, aber noch immer klingt diese LP eher wie eine Compilation und um wirklich beeindruckt zu sein, ist hier zu viel Füllmaterial drauf. In meinen Augen keine der besten New Wave-Bands der letzten Jahre. 7/11

OLLI SCHULZ
Scheiß Leben, gut erzählt
Es bleibt dabei: Den Entertainer und Fernseh-Mensch Olli Schulz mag ich sehr gerne, mit dem Musiker Olli Schulz werde ich nicht so richtig warm. Schon auf seinen letzten Platten war das so und insbesondere diese neue LP ist leider Gottes so richtiger Kram. Es gibt einige okaye Songs hier, aber zu großen Teilen eben Mist und auch wenn ich damit meine vielen Olli Schulz hörenden Freunde vor den Kopf stoße, wirklich witzig ist das hier auch nicht mal. File Under: Überbewertet. 4/11



CWTE auf Facebook

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen