Montag, 26. November 2018

Kurze: Vince Staples, Kristian Stojanov, Freddie Gibbs, Alchemist

Da 2018 nach wie vor das Jahr ist, in dem die Grenze zwischen klassischen Tonträgerformaten endgültig zu zerbrechen droht und man sich manchmal nicht ganz sicher sein kann, was an einer bestimmten Stelle nun LP, EP oder Mini-Album ist. Das hat zuletzt zunehmend dazu geführt, dass ich über 20-minütige Platten teilweise sehr lange Artikel geschrieben habe, was irgendwann auch mal aufhören muss. Deshalb hier ein kurzer Blick in die Zwischenwelt, in der ich über einige Projekte schreiben will, die mir persönlich zu kurz für eine volle Besprechung sind.

CURREN$Y, FREDDIE GIBBS & ALCHEMIST
Fetti
File Under: Mini-Album (23 Min.)

Es ist schade, dass sich die außerordentliche Kollaboration dieses ungleichen Triples auf gerade mal 23 Minuten Spielzeit beschränkt, denn was Curren$y, Freddie Gibbs und Alchemist hier anschneiden, hat das Zeug dazu, eines der besten Hiphop-Projekte der ganzen Saison zu sein. Klassische, geschmackvolle Beats, veredelt mit rauhbeinigem Rustikal-Rap und jeder Menge Charakter machen das hier zu einer extrem stimmigen Sache, deren einziger Makel es ist, dass sie ein bisschen zu kurz ausfällt. 9/11



KRISTIAN STOJANOV & THE SYNDICATE
Like A Wolf Through the Night
File Under: EP (13 Min.)

Kristian Stojanov kennt man in meiner Heimat als Sänger der berühmt-berüchtigten Stoner-Gruppe Hammada, neben der er mit seiner ersten (Quasi-)Solo-EP nun auch für sich selbst ein solides künstlerisches Fundament gelegt hat. Die drei Stücke auf Like A Wolf Through the Night tendieren eher in Richtung Bluesrock der Marke Eric Clapton und J.J. Cale und sind abgesehen von ihrem ziemlich polierten Sound durchaus nicht uninteressant und auch eine ganze Ecke persönlicher als die Sachen von Hammada. Auf jeden Fall also ein souveränes Statement für ihn. 7/11


VINCE STAPLES
FM!

File Under: Mixtape im Kleinformat (22 Min.)

Neben seinen großen Platten wie Big Fish Theory oder Summertimme '06 sind es bei Vince Staples auch immer wieder die kurzen Mixtape-Projekte, die durchaus bemerkenswert sind. Und nach dem sehr intelligenten Album vom letzten Jahr ist FM! nun vor allem für eines gut: Zu zeigen, dass seine Musik noch immer Spaß machen kann. Die 22 Minuten hier sind voller fantastischer Trap-Banger, die die Diskografie von Staples wesentlich auflockern und ihm ein bisschen das bierernste Kunstrapper-Image nehmen, das ihm zuletzt vielleicht ein bisschen im Weg stand. 9/11




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