Montag, 28. August 2017

Schnelldurchlauf: August 2017 (Oh Sees, Brockhampton, Tera Melos, Lazy Lizard Gang und und und...)

Da ich mir die nächsten Wochen noch einmal komplett frei nehmen werde und in dieser Zeit nicht beabsichtige, neue Besprechungen zu veröffentlichen, habe ich für die restlichen für mich relevanten Releases des Monats August hier noch einmal eine knappe Übersicht gemacht. Über die meisten dieser Platten hätte ich gerne ausführlich gesprochen, aber die Zeit hat wie immer gegen mich gearbeitet. Hier also noch ein paar Platten aus den letzten Wochen:

LIARS
T.F.C.F.
Die letzten, verstärkt elektronischen und sehr abgefahrenen Alben der Liars mochte ich eigentlich sehr gerne, doch auf T.F.C.F. geht die Band für meine Begriffe den entscheidenden Schritt in die falsche Richtung. Die LP ist ein anstrengender, experimenteller Klumpen Musik, der so gar nichts von der Catchyness seines Vorgängers hat. Kurzum: Wen das Cover schon abschreckt, der kann sich den Rest komplett sparen. 6/11

OH SEES
Orc
Die Namensabkürzung der Ex-Thee Oh Sees kann dem Sound der Band wenig anhaben, Orc klingt wie die konsequente Fortführung des auf A Weird Exits etablierten Psych-Kraut-Sounds. An manchen Stellen sind die Kalifornier hier vielleicht etwas sanfter, aber dafür Riff-technisch auch nicht mehr ganz so stark. Insgesamt eine solide Platte und alles wie immer. 7/11


BROCKHAMPTON
Saturation II
Das Debütalbum des texanischen Rap-Kollektivs vom Juni fand ich ein bisschen überbewertet, doch der gerade mal zwei Monate später erscheinende Nachfolger hat es schon mehr in sich. Zumindest ist diese LP für ein paar extrem starke Banger wie Gummy, Sweet oder Teeth gut, die sich hier deutlich absetzen. Was ich abgesehen davon sehr empfehlen kann sind Kevin Abstracts Musikvideos zu diesen Tracks, von denen jedes zu den besten dieses Jahres gehört. 8/11

TERA MELOS
Trash Generator
Die mittlerweile zur Institution für guten Mathrock gewordenen Tera Melos machen mit Trash Generator ein überraschend dreckiges und punkiges Album, das aus dieser Ästhetik aber durchaus seine Qualitäten bezieht. Gleichzeitig sind mir die Kalifornier in diesem Vorhaben noch zu zaghaft und hätten an einigen Stellen ruhig ein wenig mehr auf die Tube drücken können. Kann ja aber auch nicht jeder Pauwels sein, wa? 7/11

SANNHET
So Numb
Vor zwei Jahren eine kleine Hoffnung am atmosphärischen Black Metal-Himmel, haben sich Sannhet aus New York mit ihrem zweiten Album zu einem seltsamen Postrock-New-Wave-Amalgam entwickelt, dass ziemlich langweilige, ätherische Musik spielt. Zwar ist So Numb ein klanglich recht gutes Album, doch passiert hier kompositorisch zu wenig, das mich irgendwie überzeugt. Dranbleiben lohnt sich bei dieser Band trotzdem. 8/11

LAZY LIZARD GANG
Wald
Den Hippie-Umweltaktivismus-Trap dieses ulkigen Konglomerats empfand ich erst als nicen Witz, doch bin jetzt doch überrascht, wie cool dieses Tape geworden ist. Die Produktion von AsadJohn ist wie immer on point und die selbstironischen Texte der LLGs sind auf eine seltsame Art und Weise stimmig. Die einzige Frage bleibt, warum Cem Özdemir diese Jungs bisher ignoriert hat. 7/11


UNKLE
the Road Pt. 1
Ihre Platten könnten noch so scheiße sein, ich höre wahrscheinlich niemals damit auf, die neuen Sachen alter Jahrtausendwende-Bigbeat-Helden zu hören. Und so übel sind die heutzutage ja nichtmal, obwohl diese LP von Unkle hier doch schon arg nach späten Neunzigern klingt. The Road Pt. 1 ist sicherlich was für Fans dieses Sounds, aber die werden hier glücklich. 8/11


THE DUKE SPIRIT
Sky is Mine
Die originellste Band der Welt waren die Briten noch nie, aber Sky ist Mine ist schon ein extrem auswechselbares Album. Wer von the Joy Formidable, Sharon Van Etten und Angel Olsen noch nicht genug hat, der kann sich hier alles nochmal in doppelter Ausführung geben. Eine musikalische Bereicherung wird man dabei jedoch nicht erfahren. 5/11





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