Dienstag, 31. August 2021

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CHVRCHES - Screen ViolenceCHVRCHES
Screen Violence
Vertigo
2021
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
[ eingängig | synthetisch | hymnisch ]
 
Ich werde auf diesem Format nicht müde festzustellen, was für eine unfassbar gute Band Chvrches in der letzten Dekade gewesen sind und anhand der Dinge, die ich über sie geschrieben habe, lässt sich das inzwischen auch ziemlich lückenlos nachweisen. Mit drei Alben seit 2013, die mindestens alle ziemlich gelungen - in der Regel sogar ganz schön fantastisch - ausfielen, sind sie in der Zeit, in der ich mich aktiv mit Musik beschäftige, einer der konsistentesten Acts überhaupt. Und das nicht nur mit monumentalen Hits wie the Mother We Share, Leave A Trace oder Graffiti, sondern auch mit kohärenten Gesamtwerken auf LP-Format, die alle durch die Bank Banger sind. Man könnte ihnen dabei sicher irgendwie vorwerfen, dass sie sich als Band stilistisch nicht groß entwickelt haben und nunmehr seit gut einer Dekade im gleichen Rezept steckenbleiben, doch sprechen die Ergebnisse in meinen Augen eine andere Sprache. Wobei ich ganz eindeutig auch Screen Violence, ihre vierte und neueste Platte, mit einbeziehe, über die mit diesen wenigen Parametern eigentlich auch schon das wichtigste gesagt ist: Noch immer machen Chvrches hier jene Art von hymnischen Synthpop, der schon ihr Debüt so cool machte und noch immer machen sie ihn fantastisch. Iain Cooks und Martin Dohertys instrumentales Backing schneidet, ballert und blendet mit der gleichen Kraft wie 2013 und dass Lauren Mayberry zu meinen absoluten Lieblings-Vokalist*innen gehört, kann ich nicht oft genug betonen. Wenn es etwas besonderes und anderes an Screen Violence gibt, dann ist das allerhöchstens der prominente Gastauftritt des erlauchten Robert Smith in How Not to Drown (der gut ist, aber nicht so gut wie alles von Mayberry) und die etwas rockigeren letzten beiden Tracks, ansonsten ist das hier Chvrches nach Reißbrett. Und das ist an dieser Stelle wie gesagt alles andere als eine Kritik. Denn solange das Schema F der SchottInnen so funktioniert wie es hier nach wie vor funktioniert, werde ich mich definitiv nicht beschweren. Klar kann man vielleicht ganz dezent anmerken, dass das Energielevel hier um wenige Prozentpunkte im Vergleich zum Vorgänger sinkt und es erstmal keinen ultimativen Megahit als Opener gibt, aber sind das wirklich mikroskopische Haare in einer formvollendeten Drei-Sterne-Suppe, die Chvrches inzwischen mit einer bemerkenswerten Routine zubereiten. Und viel mehr bleibt über Screen Violence deshalb auch nicht zu sagen. Es ist für jemanden wie mich, der immer auch ein bisschen von der Erklärung eines Tonträgers zehrt, sicher ungewöhnlich, trotz eines so gelungenen Longplayers nicht viel erklären zu können, da man das alles schon zig mal vorher gemacht hat. Ein Problem ist das aber auch von meiner Seite aus überhaupt nicht. Die Platte ist gut und ich kann bei einer kurzen Besprechung früher Feierabend machen. Win-Win also, wenn ihr mich fragt.

🔴🔴🔴🟠🟠🟠🟡🟡🟡 09/11

Persönliche Höhepunkte
Asking for A Friend | He Said She Said | California | Violent Delights | How Not to Drown | Final Girl | Good Girls | Lullabies

Nicht mein Fall
-


Hat was von
the Naked & Famous
Recover

M83
Hurry Up, We're Dreaming


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