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Für die erste "große" Liste meines diesjährigen Saisonrückblicks muss ich erstmal mit einer - zumindest für mich - kleinen Enttäuschung beginnen: So groß ist besagte Liste nämlich gar nicht. Gerade mal 20 Songs fand ich 2021 so bemerkenswert, dass ich sie an dieser Stelle nochmal extra hervorheben wollte und auch bei der Auswahl selbiger tat ich mich hier sehr viel schwerer als in den meisten Jahren davor. Von vielen meiner Lieblingsalben sind quasi keine Songs auf der Liste, dafür jede Menge solcher, die mir unabhängig von ihren LP-Kontexten aufgefallen sind und daher als Einzeltracks herausragend waren. Wobei das wichtigste Kriterium ja eigentlich war, dass sie mir über die komplette Saison hinweg immer wieder begegneten und ich mehr oder weniger aktiv zu ihnen zurückkehrte. Gerade deswegen haben es aber wahrscheinlich auch ein paar recht ungewöhnliche Picks in die Aufstellung geschafft, die ich sonst nicht so hervorheben würde. Inklusive eines Quasi-Comedy-Songs und gleich zweier Tracks vom diesjährigen Eurovision Song Contest. Nachdem ich meine Liste in den letzten paar Wochen aber immer wieder rauf- und runtergehört habe, bin ich jetzt doch irgendwie ganz zufrieden mit dem Ergebnis und wie immer habe ich dabei auch die gesamte Playlist auf Spotify verlinkt, sowie jedes Stück einzeln bei Youtube. Vor allem ist mir zum Verständnis dieses Artikels aber wichtig, dass diese Liste kein Ranking einzelner Favoriten von zwanzig bis eins ist, sondern als eine Art essenzielle Playlist meines persönlichen Musikjahres funktionieren soll, die eher einer emotional-stimmungstechnischen Dramaturgie folgt. Abgesehen davon gelten natürlich die üblichen Disclaimer:
1.
Diese Liste ist zu 100 Prozent subjektiv und reflektiert nicht mehr und
nicht weniger als meine eigene Auffassung. Wenn etwas hier nicht
auftaucht, kenne ich es entweder nicht oder ich fand es nicht so
nennenswert, dass es hier auftaucht
2. Diese Liste ist nicht endgültig. Es kann vorkommen, dass ich meine Meinung zu Einträgen hier ändere oder hinterfrage.
3. Nur ein Song pro Album und Künstler*in / Band, es sei denn es handelt sich um Gastauftritte.
BENNY THE BUTCHER
FLOOD THE BLOCK
von der EP Pyrex Picasso
Es wäre ja auch mit Unrecht zugegangen, hätte Benny the Butcher dieses Jahr nicht wenigstens einen Song in dieser Liste gelandet, wobei
Flood the Block auch definitiv mehr ist als nur einer von vielen guten Momentes des New Yorkers in diesem Jahr. Für mich persönlich war es 2021 sein großer Jay-Z-Moment, in dem er aus der diffusen Schattenwelt des Untergrundrap, die er schon seit einer Weile zu verlassen versucht, endlich heraustrat und einen unwiderstehlichen Batzen von einem Hit in den Äther haut, der sein Talent auch als Fabrikant von eingängigen Meganummern zementiert. Und das beste daran: Er braucht dafür weder hochkarätige Features noch die Vernachlässigung seiner lyrischen Qualitäten noch eine echte Hook, nur zwei Minuten starken Beat und eine Wagenladung Charisma.
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INTERNATIONAL MUSIC
WASSERMANN
aus dem Album Ententraum
Für mich persönlich sind International Music ja immer ein bisschen die schrullig-kunstige Meme-Band gewesen und wenn man rein nach Weirdness-Faktor gehen möchte, gab es 2021 noch
ganz andere Kaliber von ihnen. Wer sich jedoch dafür interessiert, dass die Essener auch mehr sein können als das und in ihren besten Momenten echte Hits erschaffen, wird viellecht eher an einem Track wie
Wassermann seinen Gefallen finden. Der ist nämlich nicht nur durch seine seltsam-abstrakte Lyrik spannend (keine Angst, davon gibt es trotzdem noch genug), sondern beeindruckt auch mit cleverer instrumentale Kompostion, Dynamik und vor allem durch ein paar fantastisch arrangierten Vokalharmonien. Vielleicht der eingängigste Song, zu dem diese Band fähig ist.
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MÅNESKIN
ZITTI E BUONI
aus dem Album Teatro d'Ira - Vol. 1
In allen anderen Jahren wäre es mir wahrscheinlich unangenehm gewesen, einen Song wie
Zitti E Buoni hier aufzuführen, der so ungehemmt die billigsten Klischees von Rockmusik abcheckt, sich in ausgelutschter Shock Value-Gestik gefällt und lyrisch gesehen ehrlich gesagt nicht das tiefste Wasser des Ozeans ist. Bei Måneskin jedoch verfehlt mir diese defensive Trotzreaktion irgendwie, was wahrscheinlich daran liegt, wie gezielt sie mit diesem Stück auch spezifische Vorlieben von mir triggern. Ein rotziger White-Stripes-Verschnitt auf italienisch mit einem der schmutzigsten Gitarrensoli als Outro? Dieser Song wurde anscheinend ausschließlich zu dem Zweck geschrieben, dass er jetzt in dieser Liste steht. Und wie könnte ich da nicht nachgeben?
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AESOP ROCK
LONG LEGGED LARRY
veröffentlicht als Single
Während der letzten paar Monate habe ich Aesop Rock vor allem dafür kritisiert, dass mir seine Musik manchmal zu kompliziert ist und ich dem Durcheinander, das er in seinen Tracks anstellt, nicht mehr wirklich folgen kann. Und so als hätte er meine Klagen gehört, veröffentlichte er im März diesen Jahres dann plötzlich das komplette Gegenteil eines solchen Songs in Form von
Long Legged Larry, einem entspannt unschuldigen Story-Track mit dem fantasievoll-naiven Vibe eines Kinderlieds. Dass er diese Art von Musik drauf hat, ahnte ich ja schon seit
the Impossible Kid ein bisschen, hier wird dieses Konzept aber das erste Mal in echter Vollendung umgesetzt. Wobei es sich jetzt von selbst verstehen sollte, dass ich unbedingt ein Kindermusik-Album von diesem Typen hören will.
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VIAGRA BOYS
I FEEL ALIVE
aus dem Album Welfare Jazz
Songs übers clean werden gibt es einige in der langen und zugedröhnten Geschichte der Popmusik, wenige dürften dabei aber so teuflisch und sarkastisch sein wie dieser Take der Viagra Boys. Zu einem gewissen Anteil hat das mit dem sehr verrucht-kaputten Nick-Cave-meets-Iceage-Instrumentalbacking zu tun, das für eine Band wie diese erstaunlich filigran klingt, zu mindestens achtzig Prozent ist daran aber die herrlich verschallerte Performance von Sänger Sebastien Murphy schuld, die an vielen Stellen fast schon schauspielerische Qualitäten hat. Und weil diese in der Studioversion nicht bestmöglich rüberkommt, habe ich in diesem Fall ausnahmsweide mal Livematerial verlinkt, um meine These zu stützen. Glaubt mir, es lohnt sich:
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COURTNEY BARNETT
BEFORE YOU GOTTA GO
aus dem Album Things Take Time, Take Time
Niedlich ist nicht wirklich ein Wort, mit dem ich die Musik von Courtney Barnett vor
Things Take Time, Take Time beschrieben hätte, über besagtes neues Album jedoch kann man das schon in den meisten Fällen sagen. Und besonders gilt das für einen Song wie
Before You Gotta Go, in dem das auch wirklich Absicht zu sein scheint. Klar, wir reden hier nicht von der unschuldigen Kindchenschema-Sorte Niedlichkeit, sondern eher von einer sehr gereiften, freundschaftlichen Sorte, die aber trotzdem extrem authentisch ist und im Kern etwas beschreibt, das einen erwachsenen Lovesong ausmacht. Wobei die Art der Performance, die Barnett dabei vollzieht, mich auch unabhängig davon jedes Mal ein bisschen zum Lächeln bringt.
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YOUNG STONER LIFE ft. KARLAE & YUNG BLEU
TRANCE
aus dem Album Slime Language 2
Ich sage es wie es ist: Dieser Song hat die besten Ad-Libs des Jahres und das alleine macht mindestens fünfzig Prozent der Gründe aus, warum er auf dieser Liste steht. Die andere Hälfte setzt sich wie folgt zusammen: Der Beat ist trotz seiner subtilen Trippyness der absolute Oberhammer, es gibt zwei echt stabile Strophen, die Hook ist der Wahnsinn und vor allem möchte ich Wissen, wo zum Teufel Young Thug diese junge Dame namens Karlae aufgetrieben hat, welche sich diesen Song ab seiner ersten Sekunde komplett aneignet und durchweg rasiert. Wenn es bei Young Stoner Life wie so oft behauptet tatsächlich um Nachwuchsförderung geht, dann ist sie definitiv der Brilliant des neuen Juniorteams von Thugger, die hier direkt mal hauptverantwortlich für einen der besten Songs des Jahres ist.
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SNAIL MAIL
VALENTINE
aus dem Album Valentine
Die spannendste Version von
Valentine war dieses Jahr sicherlich die von vor ein paar Wochen, als ich den Song das erste Mal hörte und ehrlich gesagt erstmal ziemlich ernüchtert war. Als Opener des zweiten Snail Mail-Albums spannt dieser alle Fans des Debüts eine geschlagene Minute mit einem schüchternen Synthpop-Intro auf die Folter, bei der man sich schnell die Frage stellt, ob es das jetzt schon war. Bis mit einem deftigen Paukenschlag dann doch noch der Refrain reinkickt, der konsequenterweise auch nicht weniger ist als die verdammte Hook des Jahres. Damit ist es leider einer der wenigen Momente, in denen Lindsay Jordan 2021 nochmal heller strahlt als auf ihrem Vorgänger, dafür aber der erste Song von ihr, den ich ohne jeden doppelten Boden als Hit bezeichnen würde.
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SLAYYYTER
COWBOYS
aus dem Album Troubled Paradise
Man kann Catherine Slater sicherlich vorwerfen, dass das hier auch nur ihr persönlicher Versuch ist, irgendwie Kapital aus dem noch nicht ganz ausgekühlten Hype um
Old Town Road zu schlagen und wahrscheinlich hätte man damit sogar Recht. Wenn es nach mir geht ist
Cowboys jedoch nicht nur eine ganze Ecke besser als das Original und, sondern macht aus der gleichen Grundidee auch wesentlich mehr. Gemessen daran, dass dieser Track der erste vollumfängliche Rock-Crossover-Versuch von Slayyyter ist und sie damit aus dem Stand den besten Song ihres Debüts macht, bin ich auch gar nicht böse, dass die ganze Cowboy-Nummer hier eher ein Gimmick bleibt und das hier streng genommen nicht mal ein Country-Track ist..
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MIGOS
AVALANCHE
aus dem Album Culture III
Wie viel dieser Song dem fantastisch geflippten Temptations-Sample und der Produktion von DJ Durel zu verdanken hat, habe ich ja
an anderer Stelle schon vertieft, das allein ist aber nicht sein einziges bermerkenswertes Attribut. Denn was ihn wirklich zu so einem Statement macht ist, wie die drei Migos sich in ihn einfügen und ihn zu einem Song umgestalten, der nach künstlerischem Fortschritt und sogar ein bisschen nach Reifeprozess klingt. Soll heißen: Noch nie waren die Migos so classy wie hier. Dieser Song ist der kleine picklige Teenager, der in seinem Konfirmationsanzug plötzlich richtig erwachsen aussieht und bei dem man sich fragt, was man eigentlich verpasst hat. Mit dem großartigen Vorteil, dass die Migos natürlich immernoch wie die Migos klingen.
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DEMI LOVATO feat. SAWEETIE
MY GIRLFRIENDS ARE MY BOYFRIEND
aus dem Album Dancing With the Devil...the Art of Starting Over
Dancing With the Devil, das neue Album von Demi Lovato, ist im großen und ganzen eine sehr anstrengende und lahme Platte, über die ich mich dieses Jahr schon
sehr ausführlich aufgeregt hatte. Und dass am Ende einer der Songs davon hier auftaucht, war dann auch für mich etwas überraschend. Doch
My Girlfriends Are My Boyfriend hat sich als extrem cooler, optimistischer und vor allem mega eingängiger Girlboss-Banger einfach über die Monate gehalten und zeigte beharrliches Stehvermögen innerhalb meiner Heavy Rotation. Zwar finde ich auch einige Momente hier lyrisch etwas holprig und das Saweetie-Feature hätte man sich schenken können, ein Riesenhit ist es aber trotzdem. Umso erstaunlicher, dass er bis jetzt noch nicht als Single ausgekoppelt wurde.
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IDK feat. YOUNG THUG
PRADADABANG
aus dem Album USee4Yourself
Es wäre mit Unrecht zugegangen, hätte es kein Song vom neuen IDK-Album auf diese Liste geschafft und die Entscheidung zwischen diesem hier und dem eher r'n'b-igen
Puerto Rico schaffte mich bis zuletzt.
Pradadabang hat aber am Ende den Banger-Vorteil und ist mit seiner spannendern Dynamik, einer schmissigen Hook und einem richtig gut gemachten, intelligenten Beat einfach der standfestere Song. Mal ganz abgesehen von einem weiteren fantastischen Part von Young Thung, der damit nun schon zweimal auf dieser Liste steht. Wobei meine Message am Ende vor allem die sein sollte: Wo das herkommt, gibt es noch viel mehr gute Musik und dieser Track ist nur die Spitze des wahnsinnigen künstlerischen Wachstums, das IDK 2021 hingelegt hat.
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MELVINS
I FUCK AROUND
aus dem Album Working with God
Ist es nicht einfach nur schön, wenn eine so ehrenwert betagte und szenegeprüfte Band wie die Melvins auch 2021 noch den Schalk für einen Song hat, der klingt wie von ein paar zehnjährigen Eric Cartman-Klonen aufgenommen und mit einer so wunderschönen B-Note auf das kulturelle Erbe von Brian Wilson kackt? Ich zumindest finde das sehr schön.
I Fuck Around ist nicht nur das schönste verbotene Beach Boys-Cover der Welt und eine Liebeserklärung an den Blödsinn, es ist vor allem der Song, der mich nach etlichen Jahren der Ignoranz wieder die Melvins bewundern ließ. Auch wenn das hier der einzige bemerkenswerte Track auf ihrer neuen Platte ist. Und das will in diesem Fall schon echt was heißen.
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WILLOW feat. TRAVIS BARKER
t r a n s p a r e n t s o u l
Aus dem Album Lately I Feel Everything
Es wäre der einfache Weg gewesen, über Willow Smith so zu lachen wie letztes Jahr über
Machine Gun Kelly und die ganzen Emotrap-Tiktok-Hampelmänner, doch ausgerechnet sie machte das ganze von allen am unpeinlichsten. Ihr Ansatz war nicht nur das stylisch konsequenteste und glaubwürdigste Gen-Z-trauriges-Rich-Kid-Gesamtpaket, sie schrieb dabei auch unironisch gute Musik. Und kein Song machte das direkt so deutlich wie diese Leadsingle, die aus dem ganzen nostalgischen Trara tatsächlich einen guten Song machte, der nicht zur Selbstparodie tendierte. Dass Travis Barker dabei ist, ist dabei sicherlich ein hilfreicher Faktor, allerdings ist der ja momentan auch bei allen anderen in den Credits. Das Talent ist also schon Willow selbst, so ungewöhnlich das auch scheinen mag.
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BABY KEEM feat. KENDRICK LAMAR
FAMILY TIES
aus dem Album the Melodic Blue
Auch über diesen Song habe ich in meinen letzten paar Posts schon zur Genüge geschrieben und dass er hier wieder auftaucht, sollte eigentlich kein Wunder sein. Nicht nur, weil ich ihn in letzter Zeit ständig anspreche, es ist auch einfach die Art ambitionierter Rapsong, der die Möglichkeiten von Hiphop an sich pusht. Sicher, er formuliert dabei nichts total neu und ist auch sehr klar in seinen künstlerischen Anschlusspunkten, doch will er dabei definitiv mehr sein als nur ein guter Banger. Er denkt sowohl strukturell progressiv, indem er eine sehr collagenartige Beatstruktur nutzt als auch lyrisch und Flow-technisch, spätestens wenn wir von Kendrick Lamars Part im zweiten Teil sprechen. Und auf die Gefahr hin, mich hier zu wiederholen: Für mich ist er damit das (noch) bessere
Sicko Mode.
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GO_A
SHUM
veröffentlicht als Single
Zweiter Song aus dem diesjährigen Eurovisions-Raster und vielleicht sogar mein Sieger der Herzen, obwohl auch Måneskin mich dieses Jahr (wie bereits gesagt) sehr abholten.
Shum ist dabei nicht nur im Rahmen des Wettbewerbs die gelungene Wild Card, sondern lässt sich auch generell schwer in bestehende Kategorien zuordnen. Folktronica könnte man hierzu sagen, was aber weder den Folk- noch den Elektro-Elementen darin gerecht würde und die nächsten Verwandten dieses Sounds findet man wahrscheinlich eher im abgelegenen Weirdo-Territorium des Psytrance oder Frenchcore. Wobei meine Hoffnung ja ein bisschen ist, dass andere jetzt den Erfolg von Go_A sehen und versuchen, sich stilistisch genau da anzuhängen. Im besten Fall natürlich die Band selbst.
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TRIPPIE REDD feat. POLO G & LIL DURK
RICH MF
aus dem Album Trip at Knight
Obwohl das neue Album von Trippie Redd vor allem deshalb bemerkenswert ist, weil es großzügig Einflüsse aus Hyperpop einbezieht und damit ein erneuter stilistischer Quantensprung für den Kalifornier ist, bleibt mein Lieblingssong darauf trotzdem der eher konservative Traprap-Banger
Rich MF, der genau dieses Konzept ein bisschen bricht. Hier stellt ein grimiger Pianobeat die Basis, auf der die drei Rapper sich in klassischer Posse Cut-Manier die Klinke in die Hand geben und gleich noch eine der ohrwurmigsten Hooks des Jahres mitliefern. Was das aber mehr als alles andere zeigt ist, dass es egal ist, was für Zeug Trippie Redd dieser Tage anpackt, es wird so oder so zu guter Musik.
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KING KRULE
IMAGINE
veröffentlicht als Single
Als einziger Song in dieser Liste ist King Krules Cover von John Lennons
Imagine nicht in der Spotify-Playlist enthalten und auch der Youtube-Link hier unten ist leider nur ein Fan-Upload. Umso cooler ist es aber, dass der Track dieses Jahr überhaupt den Weg zu mir gefunden hat, denn wie ich schon in meinem
Vermischtes-Post schrieb, das hier ist nicht nur ein gutes, sondern ein offenbarendes Cover. Ein Cover, das mir gezeigt hat, wie man ein Stück wie dieses auch ohne den ganzen nervigen Weltverbesserungs-Pathos interpretieren kann und im Angesicht des ganzen Kitsches nicht seine Haltung verliert. King Krule hat das für mich geschafft, und er musste sich noch nichtmal besonders verbiegen. Wobei das vielleicht auch gerade sein Geheimnis ist.
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DANGER DAN
EINE GUTE NACHRICHT
aus dem Album Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt
Der janusköpfige Danger Dan schaffte es auf seinem neuen Album doch tatsächlich, sowohl den nervigsten Song der gesamten Saison (den Titelsong) aufzunehmen als auch einen der schönsten und besten, der jetzt an dieser Stelle steht. Und wo
Kunstfreiheit für mich alles schlimme repräsentierte, das eine Klavierpop-LP potenziell beinhalten konnte, zeigt
Eine gute Nachricht auf fast perfide Weise alles tolle daran. In Form einer lyrisch wie songwriterisch extrem gefühlvollen Ballade, die auf genau die richtige Weise den Spirit von Rio Reiser channelt und eine frohe Botschaft als Perle in eine Muschel aus Schwermut verpackt. Das ist große Songwriting-Kunst, von der ich von ihm gerne mehr hören würde. Gerne im Austausch gegen weniger Kabarett-Klump.
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LANA DEL REY feat. WEYES BLOOD & ZELLA DAY
FOR FREE
aus dem Album Chemtrails Over the Country Club
Zugegeben, zu neunzig Prozent steht dieser Song hier, weil das Original von Joni Mitchell aus den Siebzigern einer meiner Lieblingssongs ist und die Version dieser drei Künstlerinnen eher wie ein gut gemachtes Remaster klingt als eine echte Neuinterpretation. Was aber egal ist, denn zum einen bedeutet das, dass auch diese Bearbeitung ein verdammt guter Song ist, zum anderen bedeutet das nicht, dass Lana del Rey, Weyes Blood und Zella Day ihn sich nicht trotzdem zu eigen machen. Zwar nicht musikalisch, aber definitiv spirituell. Die Strophen, die die drei hier singen, klingen in jedem Moment so, als hätten sie selbst sie so geschrieben, wobei vor allem auch der Schulterschluss dieser drei Charaktere bemerkenswert ist. Noch dazu für einen Track wie diesen.
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