Dienstag, 3. April 2018

Schnelldurchlauf: März 2018 (Below A Silent Sky, Judas Priest, Fler, Lil Yachty, Editors und und und)

ANNA VON HAUSSWOLFF
Dead Magic
Auch auf ihrem dritten Album tangiert mich die Musik der Anna von Hausswolff sehr viel weniger als die meisten Anderen, was auch auf Dead Magic daran liegt, dass die Schwedin zwar gute Klänge produziert, diese aber ohne gute Songwriting-Ideen umsetzt. Einige sagen, es wäre Kunstpop, ich finde es die meiste Zeit nur langweilig. 4/11


TITUS ANDRONICUS
A Productive Cough
Eine Vorliebe für schunkeligen Pubrock der Marke Pogues und Rod Stewart hatten Titus Andronicus schon immer und mitunter finde ich diese bei ihnen auch sehr unterhaltsam. Auf A Productive Cough allerdings wird mir diese Nummer des öfteren doch etwas zu cheesy, mal ganz abgesehen davon, dass dieses Album katastrophal aufgenommen ist. Keine schlechte Platte, aber ich weiß, dass diese Band das besser kann. 7/11

MOBY
Everything Was Beautiful and Nothing Hurt
Mit seiner etwas experimentelleren Herangehensweise und ein paar deutlichen Eno-Momenten definitiv das beste Album des New Yorkers seit langem, in meinen Augen dennoch nicht das große Moby-Comeback, das vor einigen Wochen alle prophezeihten. Noch immer klingen diese Songs mit ihren trancigen Passagen und Arena-Hooks ziemlich Neunziger, aber wenigstens ist es hier nicht mehr langweilig. 8/11

THE MEN
Drift
Alle paar Jahre sind the Men mal für ein richtig geniales Album zu haben, Drift ist das allerdings mal wieder nicht geworden. Auf ihrer Stil-Safari nimmt sich die Band dieses Mal New Wave und Industrial, insbesondere Acts wie Nine Inch Nails, Nick Cave und den späten Leonard Cohen vor, die sie auch relativ gut reproduzieren. Für mehr ist diese Platte aber auch nicht gut. 8/11


JUDAS PRIEST
Firepower
Man muss Judas Priest lassen, dass sie in fast 50 Jahren Karriere qualitativ eine äußerst stabile Band geblieben sind, deren Alben auch 2018 noch  nicht langweilig geworden sind. Dass sie deswegen Highlights sind, wäre dennoch zu viel gesagt. Firepower ist guter klassischer Heavy Metal in 14 gut geschriebenen Songs, aber weder wirklich neu noch besser als andere Metal-Acts ihres Kalibers. Empfehlung für Fans, ansonsten ignorierbar. 8/11

LIL YACHTY
Lil Boat 2
Das ist nun wirklich mal ein unnötiges Album-Sequel: Schon Teil Eins von Lil Boat war ziemlicher Kram, Teil zwei versinkt nun komplett im dumben Mimimalismus des Lil-Yachty-Stils. Ich habe in den letzten Jahren viele langweilige Trap-Platten gehört, aber hier habe ich nicht mal das Gefühl, dass wenigstens eine beteiligte Person sich Mühe gegeben hat, geschweige denn Yachty selbst. Laaaangweilig! 5/11

EDITORS
Violence
Eine ganze Weile lang hatten es die Editors geschafft, eine ziemlich interessante Band zu sein, die nach den schwachen ersten Alben ordentlich Holz ins Feuer schippte. Spätestens hier jedoch hören sich ihre Songs wieder nach durchgekauten Formeln an, die man irgendwo schon mal gehört hat, nicht selten sogar bei den Briten selbst. Treue Fans werden hier noch einige gute Tracks rausbekommen, Otto Normalmusikhörer fragt sich, ob er nicht ausversehen In Dream laufen hat. 8/11
BELOW A SILENT SKY
A View From Afar
Die erste LP der Thüringer war mir an vielen Stellen noch zu dünn produziert und etwas monoton, umso besser gefällt mir, was sie jetzt auf A View From Afar machen. Scharfkantiger Stoner-Doom-Postrock mit ordentlich Druck von hinten, der wesentlich mehr Dynamik aufbaut und viel mehr von der Energie ihrer grandiosen Konzerte einfängt. 8/11


LINGUA NADA
Snuff
Dass Lingua Nada aus dem Bandcamp-Paralleluniversum aufgetaucht sind, tut ihnen in vielerlei Hinsicht gut. Nicht nur erfahren dadurch ein paar mehr Leute von dieser echt abgefahrenen Band, auch ihr Album-Sound ist wesentlich professioneller geworden. Allein dass man auf Snuff richtige Songs raushört, war eine positive Überraschung, dass diese auch noch ziemlich gut sind, eine noch bessere. 8/11

FLER
Flizzy
Rick Ross, Farid Bang, ein Rolls Royce auf dem Cover und 50 Riesen pro Video sind ja tolle Sachen, aber es hilft eben alles nichts, wenn Flers Musik immer noch so billig klingt. Textlich ist der Berlinier hier der Abklatsch der schlimmsten Cloudrap-Klischees, der immer noch flowt, als hätte er gerade sprechen gelernt und dann sind nicht mal die Beats gut. Schade um das schöne Geld, würde ich sagen... 4/11

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