Dienstag, 25. Oktober 2022

Back to the Fuck Yeah

Pulled Apart by Horses - Reality Cheques
PULLED APART BY HORSES
Reality Cheques
Alcopop!
2022

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
[ ausgelassen | dreckig | garagig ]

Ziemlich genau zehn Jahre ist es zu diesem Zeitpunkt her, dass mir im Herbst 2012 zum ersten Mal die Musik der britischen Gruppe Pulled Apart By Horses begegnete und man könnte durchaus sagen, dass es Liebe auf den ersten Blick war. Nicht viel mehr als eine so fantastische Leadsingle wie V.E.N.O.M. und das daraus resultierede Album Tough Love brauchte es damals, um mich nachhaltig für die vierköpfige Formation aus Leeds zu begeistern und auch aus heutiger Sicht steht die Platte in meinen Augen noch immer als einer der wichtigsten Argumente dafür, was für ein außerordentlich gutes Hardcore-Jahr 2012 war. Dass Pulled Apart By Horses bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben, könnte man aber auch ganz einfach daran ablesen, dass ich selbst eine Dekade später, von denen die letzten fünf Jahre zudem auch noch ein neues Album der Gruppe vergangen sind, nach wie vor ein wohlwollendes Interesse an ihnen finde. Zumal der letzte Strang ihrer Diskografie mit den eher mittelprächtigen Platten Blood und the Haze auch alles andere als ein Highlight war. Umso erstaunlicher ist es deshalb, dass dieses Highlight in Form von Reality Cheques nun quasi postwendend nachgeliefert wird und die Briten hier mir nichts dir nichts ihr sicherlich bestes Album seit zehn Jahren machen. Und noch dazu eines, das in meinen Augen die besten zwei Versionen ihres früheren Sounds vereint, den ich auf den ersten beiden Platten so mochte. Da wäre zum einen der klanglich ordentlich angereicherte und bratzige Garagen-Hardcore ihrer Tough Love-Zeiten, der vor allem in Sachen Mixing viel richtig machte, zum anderen aber auch endlich wieder mehr vom kackigen Jackass-Humor ihres selbstbetitelten Debütalbums von 2010, für das ich ebenfalls noch immer ein bisschen schwärme. Und wo bei den beiden Originalen immer ein bisschen das Problem bestand, dass PABH auf dem ersten zu dünn produziert und auf dem zweiten zu ernst klnagen, findet hier über eine Dekade später sozusagen die perfekte Fusion aus diesen Welten statt. In Form eines richtig gut klingenden Longplayers mit packenden Hooks und professionellem Anstrich, das aber auch wieder den ungebändigten Fun-Faktor und lyrischen Rotz hat, der nach dem Debüt eigentlich erstmal ad acta gelegt wurde. Viel mehr als das ist es zwar letztendlich auch nicht, doch reicht das hier trotzdem allemal für ein durchweg cooles Garagenpunk- und Hardcore-Erlebnis und ist so vielleicht auch besser, denn wie mäßig der Weg des progressiven bei dieser Band funktioniert, haben uns ja die letzten Platten gezeigt. So ist Reality Cheques vielleicht nicht mehr als ein solides Spaßalbum, als solches allerdings genau am richtigen Fleck und nach so langer Zeit auch nicht wenig beeindruckend. Und wer weiß: Wenn Pulled Apart By Horses von hier ab wieder öfter veröffentlichen und an dieser Art von Songwriting dranbleiben, könnte die beste Phase ihrer Karriere vielleicht noch vor ihnen liegen. Auch wenn ihr Weg bis hierhin trotzdem reicht, um für mich persönlich eine wichtige Band in meiner musikalischen Sozialisation zu bleiben.

🔴🔴🔴🟠🟠🟠🟡🟡 08/11


Persönliche Höhepunkte
Pipe Dream | First World Problems | Rinse & Repeat | Devil Inside | Fear of Missing Out
 
Nicht mein Fall
-

Hat was von
Fidlar
Fidlar

Exit_International
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