Mittwoch, 1. Juli 2015

Die Auserwählten: Juni 2015

Wenn am Ende des Monats das wie immer großartige neue Album von Sun Kil Moon auf Platz neun der Auserwählten steht, weiß man, dass der Juni 2015 ein Monat der Highlights war. Und das vor allem in quantitativer Hinsicht. Denn obwohl nur einer der Kandidaten hier eine zweistellige Punktzahl im Review bekam, habe ich diesmal gleich sechs Neuveröffentlichungen, die ich als Kandidaten für die Jahresbestenliste handele. Dass die fast alle aus den Bereichen Metal und Hardcore kommen, ist dabei natürlich umso schöner. Ich wünsche euch allen einen schönen Juli!

1. TEMPEL
the Moon Lit Our Path
Auf ihrem dritten Longplayer steigen Tempel noch ein Stockwerk tiefer in die Finstere Welt des Doom-Metal und finden dort auch endlich den richtigen Sound, der the Moon Lit Our Path zu ihrem bisher besten Album macht. Mit Einflüssen aus Post- und Black-Metal kreieren die Amerikaner hier eine atmosphärische Berg- und Talfahrt, die einem einen Schauer nach dem anderen über den Rücken jagt.

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2. HIGH ON FIRE
Luminiferous
Es gibt immer noch zu viele Leute, die den aggressiven Slugde von High On Fire als "total verkifft" bezeichnen. Dabei sollte spätestens Luminiferous der Beweis dafür sein, dass das Trio an kreativer Energie nur so überläuft. Und dass sie es sich auch hier nicht dazu hinreißen lassen, auch nur einen mittelmäßigen Song zu schreiben.

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3. DESAPARECIDOS
Payola
Conor Oberst und seine Band haben etwas daraus gemacht, dass sie dreizehn Jahre lang für ihr zweites Album gebraucht haben und ihr Emorock inzwischen schon wieder retro ist. Payola klingt gleichzeitig nach reifen Geistern, aber auch noch nach revolutionärer Energie und spricht tatsächlich relevante Fragen an. Und mit City On the Hill hat es mir den Ohrwurm des Monats verpasst.

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4. GORGOROTH
Instinctus Bestialis
Mit den ätherisch aufgeladenen Blackgaze-Bands hat dieses Album nichts zu tun, als Veteranen des Genres setzen diese Norweger noch immer auf brachiales Riffing, dicke Blastbeats und militante Trveness. Instinctus Bestialis klingt trotzdem kein bisschen eingeschränkt, sondern oldschool im besten Sinne.

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5. REFUSED
Freedom
Ich für meinen Teil hätte überhaupt nicht gedacht, dass ich das Comeback der schwedischen Hardcore-Revolutionäre gut finden würde, aber gerade durch gewagte Schritte ins Unbekannte und die Herausforderung ihres Publikums können Refused hier wieder Punkten. Es ist nicht das neue the Shape of Punk to Come, denn es versucht es gar nicht erst.

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6. KEN MODE
Success
Und noch so ein Brett, hier in Form des zweiten offiziellen Albums von Ken Mode aus dem kanadischen Winnipeg. Die Band verschmilzt hier Hardcore, Punk und trockenen Metal zu einem stählernen Sound, der über den Hörer hinweg fährt wie ein Panzer. Könnte noch sehr spannend werden mit dieser Gruppe...

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7. JAMIE XX
In Colour
Mit dem latent erotischen Schlafzimmer-Sound seiner Band the XX hat dieses Debüt sehr wenig gemein, schon das Artwork ist dafür viel zu intensiv. Und wenn man dann erst die ballernden Club-Tracks dieses Jamie XX hört, weiß man, dass hier doch ein großes Talent dahinter steht. Warum nicht immer so?

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8. A$AP ROCKY
At.Long.Last.A$ap
Ich war am Anfang noch etwas zurückhaltend damit, das neue Album von Rocky zu mögen, doch mittlerweile befinde ich es tatsächlich als sein bisher bestes. Irgendwie hat sich der junge Cloud-Rap-MC doch tatsächlich zu einer festen größe im Business entwickelt und das nicht nur in finanzieller Hinsicht. Und so was sollte ich respektieren.

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9. SUN KIL MOON
Universal Themes
In Anbetracht der vielen tollen Platten in diesem Monat muss sich ein durchaus überzeugender, aber eben nicht ganz so fantastischer Mark Kozelek hier hinten anstellen. Universal Themes ist ein gutes Album, aber so was ist bei diesem Typen ja der Normalfall. Und den großen Fisch hat er ja letztes Jahr schon mit Benji geangelt.

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10. WHITE POPPY
Natural Phenomena
Vielleicht das einzige wirklich entspannte Album in dieser Top Ten und ein Volltreffer in Sachen Dreampop und Shoegaze. Die Kanadier streuen wilde psychedelische Fantasien in ihre glitzernde Pastel-Pop-Mische und verzaubern damit jeden Hörer. In diesem Monat meine Medizin nach stundenlanger Metal-Beschallung.

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