Sonntag, 3. Dezember 2017

Schnelldurchlauf: November 2017 (Cannibal Corpse, Gisbert zu Knyphausen, Fever Ray und und und)

GROOMS
Exit Index
Das letzte Album der Grooms war für mich vor zwei Jahren ein echtes Highlight, auf Exit Index ist der schnufflige Shoegaze der New Yorker zwar auch nach wie vor gut, aber auch nicht viel mehr. Die neue Platte bindet mehr elektronische Elemente ein, baut dafür aber im Songwriting etwas ab und nimmt mich im großen und ganzen nicht mehr so mit. File Under: guter 08/15-Indiepop. 8/11


FEVER RAY
Plunge
So edgy und avantgardistisch, wie sich das neue Album von Karin Andersson optisch gibt, ist es am Ende gar nicht. Die Ex-Frontfrau von the Knife macht noch immer ulkigen Elektropop, der aber im Vergleich zu ihren früheren Sachen nichts besonderes mehr ist. Daran gemessen, das Plunge ihre erste größere Veröffentlichung seit 2009 ist, ein bisschen enttäuschend. 7/11


GISBERT ZU KNYPHAUSEN
Das Licht dieser Welt
Ich habe bisher nicht besonders viel Knyphausen gehört, aber das, was er hier macht, bestätigt auf jeden Fall seinen guten Ruf. Das Licht dieser Welt ist gute Indiepop-Musik, die zwar nicht ohne eine gewisse Patina auskommt, aber diese auch mit Würde trägt und vielleicht auch ein bisschen Fanservice ist. Denn ein Künstler meiner Generation ist dieser Typ ja weißgott nicht. 8/11


ANCIENT VVISDOM
33
Als Ancient VVisdom vor sieben Jahren den Doom-Folk erfanden, sah ich sie als Band mit echt großem Potenzial, doch seitdem sie sich auf ihrem letzten Album entschlossen, diese Pfade zu verlassen, werden die kontinierlich schlimmer. 33 ist in dieser Hinsicht ein weiteres langweiliges Heavy-Metal-Album, dass sogar noch ein bisschen schlimmer ist als sein Vorgänger. 3/11


DANIELE LUPPI & PARQUET COURTS
Milano
Noch so eine äußerst ulkige Kollaboration, bei der Leute von den Parquet Courts beteiligt sind und auch musikalisch eine ungewöhnliche. Obwohl ich Daniele Luppi als Spaghetti-Western-Nerd kennenlernte, spielt er hier gemeinsam mit der New Yorker Band und Sängerin Karen O mehr oder weniger ein Garagenrock-Album ein, das zwar an sich gut ist, aber auch nichts wirklich besonders macht. 7/11

JULIEN BAKER
Turn Out the Lights
Julien Baker war in den letzten Monaten der Lieblingsnewcomer der Indierock-Nerds, die ihre ach so großartige Stimme und ihr bodenständiges Songwritertum feierten. Für mich persönlich war diese Platte jedoch ein bisschen zu lasch und konnte nichts, was Leute wie Lissie, Madeline Kenney oder Angel Olsen nicht auch können. 7/11


CANNIBAL CORPSE
Red Before Black
Wenn dieses Album eins geschafft hat, dann mich vom leichten Cannibal Corpse-Skeptiker zu jemandem zu machen, der seinen Spaß an dieser Musik hat. Der Death Metal der New Yorker ist zwar immer noch sehr trocken und verändert sich auch hier um keinen Millimeter, doch diesmal haut wenigstens das Songwriting und der Sound hin. Potenzial ist hier also auf jeden Fall da... 8/11


TIM HEIDECKER
Too Dumb for Suicide: Tim Heidecker's Trump Songs
Dafür, dass diese Platte ein Comedy-Album ist, klingt sie unglaublich professionell. Hätte ich nicht gewusst, wer hinter dieser LP steckt, hätte ich sie wahrscheinlich sehr ernst genommen, denn rein musikalisch erreicht sie ein Niveau, das durchaus mit dem eines Father John Misty oder Sturgill Simpson zu vergleichen ist. Und bevor ich das über eine "lustige" Platte sagen konnte, mussten hier fast sechs Jahre vergehen. 8/11


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