Donnerstag, 15. Februar 2018

10 Songs im Januar 2018 (mit MGMT, Kendrick Lamar, Future, Jack White, Hop Along und und und...)

























1. JAY ROCK FEAT. KENDRICK LAMAR, FUTURE & JAMES BLAKE
King's Dead
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Das neue Jahr geht auf jeden Fall auch im HipHop schonmal gut los und allein in dieser Liste finden sich bereits einige großartige Banger, die definitiv Konkurrenz suchen. Einer davon ist der Song King's Dead, zusammengestellt von einem großartigen Konglomerat an Rap-Prominenz für den Soundtrack des neuen Black Panther-Films, an dessen Spitze niemand geringeres als der alte Jay Rock steht. Dessen Performance hier ist ohne Frage ziemlich genial, allerdings auch nur guter Durchschnitt, wenn man jemanden wie Kendrick Lamar einlädt. Der übertrifft sich hier nämlich wieder mal selbst und steuert neben seiner fantastischen Hook auch noch einen völlig unverhofften B-Teil bei, der nicht weniger schlecht ist. 2018 ist scheinbar also schin im Januar wieder ein Kdot-Jahr geworden. Gibt schlimmeres.

2. JACK WHITE
Corporation
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Wenn es dieses Jahr eine Platte gibt, die auf meiner Hohe-Erwartungen-Liste ganz oben steht, dann ist es das neue Album von Jack White. Das kommt ein bisschen überraschend, nachdem ich seine letzte LP eher so lala fand, aber eine Überraschung sind die neuen Songs schließlich auch. Auf den bisher drei Singles im Vorfeld von Boarding House Reach, so der Titel des kommenden Projekts, zieht es White in eine eindeutig elektronischere Richtung, die wesentlich mehr mit Synthesizern und Sequencing arbeitet. Für jemanden, der bis vor wenigen Jahren noch nicht mal Computer in seinem Studio erlabute, schon ein gewagter Move. Insbesondere Corporation mit seinem funky Synkopen-Beat und dem Stevie Wonder-Gedächnis-Keyboard hat es mir dabei ein wenig angetan und zeigt, dass diese auf den ersten Blick sehr schräge Neuausrichtung für Jack White erstaunlich gut funktioniert. Jetzt muss nur noch das Album klasse werden.

3. CARNAGE FEAT. MADEINTYO & MAC MILLER
Learn How to Watch
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Banger Nummer zwei im Januar 2018 und gleichzeitig der Song, der mich bisher am meisten von diesem Produzenten namens Carnage überzeugt hat, über den scheinbar gerade alle reden. Zwar ist dessen etwas verschrobener Beat für mich nicht unbedingt der Selling Point dieses Tracks, aber man merkt, dass dieser Typ gut mit Rappern zusammenarbeiten kann. Die Produktion hier gibt MadeInTYO und Mac Miller sehr viel Platz, sich auszutoben und gerade bei letzterem ist das ein merklicher Vorteil, braucht er in meinen Augen doch immer noch ein starkes Backing, um klanglich wirklich zu strahlen. Am Ende des Tages aber auch einfach nur ein guter Kopfnicker, der ohne viel Schnickschnack und mit zwei Minuten Spielzeit alles sagt, was gesagt werden muss.

4. UNKNOWN MORTAL ORCHESTRA
American Guilt
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In meiner Erinnerung der erste Song der Australier, den ich von Anfang an wirklich richtig beeindruckend finde, und das auch nicht ohne Grund. Vom hageren, komplett bei Tame Impala geklauten Psychedelic Pop sind Unknown Mortal Orchestra hier endgültig im Garagenrock angekommen und können dort jetzt auch ordentlich abliefern. American Guilt ist eine fuzzige, mit LoFi eingedeckte Riff-Nummer, wie sie Ty Segall wahrscheinlich gemacht hätte, bevor ambitioniert wurde, also richtig geiler Shit. Was das für ein kommendes Album der Band bedeutet, kann man dabei noch nicht sagen, sind die Australer doch bekanntermaßen etwas launisch, aber dieser Track bietet immerhin schonmal ein Mindestmaß an Spannung.

5. HOP ALONG
How Simple
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Nach dem leider nicht ganz so tollen letzten Album vom Hop Along hatte ich damals Sorgen bekundet, ob die etwas softere Schiene, die sie mittlerweile fahren, denn bei einer Band wie ihnen funktionieren würde. How Simple zeigt: Kann sie auf jeden Fall. Als erste Leadsingle des Quartetts aus Seattle, die nicht komplett auf den Putz haut, ist sie keinen Deut schlechter als früher Waitress oder Tibetian Pop Stars und zeigt, dass sie ihren Stil nochmal das nötige Stückchen weiterentwickelt haben. Wenn im April die neue LP kommt, werden wir darüber noch mehr wissen, aber mit diesem Stück bin ich schonmal ziemlich optimistisch.

6. THE VOIDZ
Qyurryus
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Nachdem die Strokes ja nun schon seit etlichen Jahren nicht mehr die Band sind, in die die meisten ihrer Mitglieder das meiste Herzblut investieren, lohnt es sich durchaus, mal einen Blick auf the Voidz zu werfen. Das momentan zentrale Projekt von Sänger Julian Casablancas veröffentlicht in den nächsten Wochen sein zweites Album und was man bisher davon hört, ist nicht unspannend. Die Leadsingle Qyurryus (Sprich: 'curious') klingt nach der maximal geisteskranken, verlotterten Everything is Terrible-Version der Strokes, also definitiv interessant. Nicht zuletzt auch des schrägen Musikvideos wegen.

7. HOT SNAKES
Six Wave Hold Down
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2018 ist das Jahr, in dem ich endgültig wieder ein paar richtig gute neue Hardcore-Platten brauche und eine Band, von der eine solche kommen könnte, sind die Hot Snakes. Mittlerweile schon seit Ewigkeiten im Punkrock-Kosmos unterwegs, war ich bisher immer nur so ein wenig angetan von ihnen, doch diese neue Single macht mir Hoffnung. Six Wave Hold Down ist perfekt ausbalancierter, hochenergischer Track mit eingängiger Melodie, starken Riffs und Vocals, die sich in die Gehörgänge fräsen. Definitiv etwas für Fans der Cloud Nothings oder Blackmail, oder pauschal alle, die endlich mal wieder einen ordentlichen Punk-Banger hören wollen.

8. KALI UCHIS FEAT. TYLER, THE CREATOR & BOOTSY COLLINS
After the Storm
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Schon seitdem Kali Uchis damals auf Tylers Cherry Bomb alles zerlegte, wusste ich, dass sie irgendwann mit so einem Megahit um die Ecke kommen würde. Im zeitgenössischen Neo-Soul ist die Kolumbianerin inzwischen eine meiner Lieblingsstimmen und eine, der ich eine große Zukunft prophezeihe. Wer diesen neuen Track hört, weiß auch, warum: Kalis unglaubliches Gefühl für grooviges Songwriting, für gute Refrains und ihre extrem chillige, unangestrengte Vokalperformance sind nicht weniger als fantastisch und dass hier Mentor Tyler und Funk-Legende Bootsy Collins auch ihren Senf dazugeben, macht die Sache natürlich noch geiler. Das einzige, was jetzt noch fehlt, ist ein ordentliches Debütalbum von Kali, langsam wäre es nämlich echt an der Zeit.

9. PREOCCUPATIONS
Espionage
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Die stilsicherste Postpunk-Band der letzten Jahre macht 2018 wieder ein Album und Espionage ist der erste sehr gute Song daraus. Natürlich klingt der wahnsinnig nach Joy Division und Achtzigern, hat extrem starke Synth-Parts und eine hammerharte Bassline als Geheimwaffe. Dass bei Preoccupations auch im Vorfeld des dritten Longplayers alles ist wie immer, ist in ihrem Fall keine Kritik, sondern Beschwichtigung. Höchstwahrscheinlich wird die kommende Platte namens New Material wieder ein sehr gutes Stück Musik werden, das genau klingt wie die beiden davor. Ich freu mich drauf!

10. MGMT
Hand It Over
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In diesem Moment ist das neue Album von MGMT eine äußerst heiß diskutierte Sache in der Blogosphere, in die ich leider bisher noch nicht so richtig einsteigen konnte, aber eine steile These kann ich hier schonmal aufstellen: Mit Hand It Over haben die New Yorker einen der größten Songs dieses Jahres gemacht, sowie den mit Abstand besten ihrer bisherigen Karriere. Zwar wollte ich nach dem Ende von 2017 eigentlich keine Musik mehr gut finden, die so offensichtlich bei Tame Impala geklaut ist, aber diese Nummer hat mich dann doch ziemlich erschlagen und macht mich wahnsinnig neugierig darauf, was dieses Album wohl zu bieten hat. Mehr dazu bald in diesem Format.

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