Dienstag, 7. Januar 2020

Was wird gehört? - Eine Vorschau auf 2020

Mit der Liste meiner Lieblingsalben von 2010 bis 2019 habe auch ich jetzt das alte Jahrzehnt endgültig aus dem System. Das ist erstmal ein gutes Gefühl, aber natürlich geht eine neue Saison auch gerade wieder los. Und wenn man sich anschaut, was für neue Musik für den Anfang dieses Jahren schon wieder angekündigt wurde, will ich ehrlich gesagt auch so früh wie möglich damit anfangen. Vor allem, weil ich 2020 auch mein selbst auferlegtes Sabbatjahr beenden werde und wieder regelmäßiger über neue Musik schreiben möchte. Mit einem so hohen Output wie früher wird das sicher nicht passieren, aber wie ich mich selber kenne, wird es wahrscheinlich doch öfter werden, als ich es mir jetzt vornehme. Was ich auf jeden Fall jetzt schon in der Pipeline habe, sind zwei besondere Posts, die (hoffentlich) in den nächsten zwei, drei Monaten kommen. Zum einen meine jährliche Playlist zum Valentinstag, zum anderen die Liste mit meinen Lieblingsplatten von 1963 (uff, schon wieder eine Liste!) für die auf Twitter abgestimmt wurde. Ansonsten natürlich Artikel über neue Platten und hin und wieder eventuell auch mal über alte Platten oder Lieblingssongs. Und damit ihr wisst, worum es in den nächsten Wochen und Monaten geht, sind hier die kommenden Releases:

Kategorie Eins: Kommt safe

BOHREN & DER CLUB OF GORE
Patchouli Blue (10.01.)
Mein allererster aktueller Artikel dieses Jahr befasst sich glaich mit einem richtigen Highlight: dem ersten richtigen Album von Bohren & der Club of Gore seit inzwischen fünf Jahren. Wobei es vor allem spannend sein wird, wie sich der stilistische Exkurs ihres direkten Vorgängers Piano Nights darauf ausgewirkt hat. Dass die Band aus Mühlheim mit Patchouli Blue einen weiteren Cool Jazz-Brocken aufgenommen hat, halte ich zwar eher für unwahrscheinlich, doch halte ich gerade deswegen fast alles für möglich. Was auch der Grund ist, weshalb ich mich für die LP nicht spoilern wollte und keinen der neuen Teasertracks bisher angehört habe.

...AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD
X: the Godless Void & Other Stories (17.01.)
Mit dem Nummerieren ihrer Platten und dem Titel-Zusatz "and other stories" sind Trail of Dead spätestens jetzt komplett im Prog-Klischee angekommen. In den letzten Jahren hat das aber auch nichts daran geändert, dass die Texaner musikalisch ziemlich unfickbar geworden ist. Ihre letzten zwei Alben waren stilistisch sehr verschieden und trotzdem beide richtig gut und es ist zu erwarten, dass auch die neue LP diese eiserne Stabilität hält. Schön, wenn man das über das inzwischen zehnte Langspielprojekt einer solchen Band sagen kann.

ANTILOPEN GANG
Abbruch Abbruch (24.01.)
Mein Verhältnis zur Antilopen Gang ist zugegebenermaßen ein weng toxisch: Zu oft haben mich die Düsseldorfer inzwischen enttäuscht, als dass ich mich auf ein neues Album von ihnen wirklich ernsthaft freuen könnte. Die Hoffnung verliere ich dabei allerdings doch nicht so richtig und spannend ist das ganze immerhin. Zumal mit 2013 und Wünsch dir Nix zwei ziemlich gute Singles ausgekoppelt wurden, die sogar ein bisschen Bock machen. Skeptisch bin ich bei der ganzen Sache trotzdem nach wie vor.

THY CATAFALQUE
Naiv (24.01.)
Im Moment bin ich noch von keinem der jüngeren Alben, die ich von Thy Catafalque gehört habe, so wirklich überzeugt gewesen, doch was ich definitiv sagen kann ist, dass das mittlerweile in Schottland ansässige Brainchild des Ungarn Kátai Tamás eine der eigenwilligsten musikalischen Anomalien Europas ist. Ihr Mix aus Progrock, Metal, Folk und bisweilen Synthpop und New Wave ist schon allein strukturell so spannend, dass ich mich auf ein neues Projekt von ihnen ohnehin freue. Ob es gut wird oder nicht ist dabei eher zweitrangig.

FRANCES QUINLAN
Likewise (31.01.)
Über 15 Jahre lang war Frances Quinlan als Sängerin von Hop Along eine der talentiertesten Stimmen im Indierock, was ein Soloalbum von ihr prinzipiell schonmal zu keiner schlechten Idee macht. Und als im letzten Herbst dann auch noch Teasertracks erschienen, die eine vermehrt elektronische und songwriterische Marschrichtung für Likewise vermuten ließen, war ich hooked. Der großartige musikalische Charakter der Musikerin könnte hier nochmal auf eine ganz neue Art erfahrbar werden und vielleicht auch ihre großartige lyrische Arbeit weiter in den Fokus rücken. Ganz davon abgesehen, dass es etwas Abwechlung von ihrer zuletzt eher langweilig gewordenen Hauptband bietet.

DESTROYER
Have We Met (31.01.)
Bisher war Dan Bejar für mich einer dieser Musiker, bei dem es praktisch war, am Ball zu bleiben, aber der letztendlich meistens eher okaye Platten veröffentlichte, die nicht weiter spannend waren. Mit Have We Met bin ich aber erstmals in der Position, mich wirklich tierisch auf ein neues Projekt von ihm zu freuen. Was aus den zahlreichen Auskopplungen bisher zu erkennen ist, ist ein wahrscheinlich sehr textlastiges Album, das mal wieder sehr an das Spätwerk von Leonard Cohen erinnert, aber diesmal auch wirklich viel eigenen Charakter mitbringt. Und gemessen daran, wie ich im Moment auf Spoken Word abfahre, könnte das mein nächster großer Liebling werden.

SOLKYRI
Mount Pleasure (11.02.)
Gerade erst habe ich für meine letzte Liste den Vorgänger Sad Boys Club nochmal für mich entdeckt und festgestellt, wie genial der euphorische Postrock der Australier darauf klingt. Wie parktisch, dass ihr erstes Album seit fünf Jahren jetzt direkt um die Ecke kommt. Zwar war ihr erster PR-Track Holding Pattern vor ein paar Wochen nicht wirklich mein Fall, doch sind Solkyri erfahrungsgemäß eine Band, die eher auf LP-Länge strahlt als in Einzeltracks. Gespannt bin ich auf das neue Projekt auf jeden Fall.

MESSER
No Future Days (11.02.)
Mit Jalousie fand die Gruppe Messer vor vier Jahren einen Weg, ihre literarischen Abstraktionstexte und New Wave-Ursprünge mit einer sehr eigenwilligen Idee von Popmusik zu paaren, was vielleicht nicht in ihrem besten, aber sicherlich in ihrem spannendsten Album resultierte. 2020 wird dieses Experiment mit No Future Days nun fortgesetzt, zumindest kann man das einer ersten Single namens der Mieter entnehmen. Hier klingen die Münsteraner wieder sehr funky, finden inhaltlich aber auch wieder etwas zu ihrem alten Style zurück. Schlecht klingt das Ding auf jeden Fall nicht, weshalb ich eigentlich ganz positiv auf das kommende Release blicke.

TAME IMPALA
the Slow Rush (21.02.)
Ich muss gestehen, diesmal bin ich wirklich skeptisch, ob das gut geht. Von keinem der bisher drei Teasertracks der neuen Tame Impala-Platte bin ich vollends überzeugt, der Sound hier ist noch elektronischer als zuletzt und vieles daran klingt einfach flach und langweilig komponiert. Vielleicht ist das alles ein Trugschluss und Kevin Parker fügt die Puzzleteile auf der fertigen LP zu etwas großartigem zusammen, so wirklich glaube ich daran aber nicht. Schon mit dem Vorgänger Currents fiel die Tendenz bei den Australiern und 2020 könnte der Moment sein, wo sie sich endgültig im ätherischen Irrgarten verläuft. Das wäre vielleicht sogar ganz gut, damit sich nicht wieder jede zweite Band an ihrem Sound vergreift.

THE 1975
Notes On A Conditional Form (21.02.)
Was the 1975 vor circa einem Jahr mir A Brief Inquiry Into Online Relationships schafften, ist beachtlich. Zwar war das eigentliche Album musikalisch bestenfalls okay, trotzdem lösten sich die vier Briten damit von der Außenwirkung einer Boyband und etablierten sich als experimentelle Indiepop-Wundertüte. Und mit Notes On A Conditional Form scheinen sie diesen Weg weitergehen zu wollen. Über das komplette letzte Jahr hinweg erschienen neue Songs der Gruppe, darunter so schräge Sachen wie eine Kollaboration mit Greta Thunberg oder einen lupenreinen Industrial-Track. The 1975 wollen uns also weiterhin verwirren, und im Moment bin ich mehr als bereit dafür. Vielleicht wird diesmal ja sogar das Album richtig gut...

GRIMES
Miss Anthropocene (21.02.)
Dass hinter dem Albumrelease von Grimes jetzt auch ein Datum steht, hat so gut wie nichts zu bedeuten. Die Kanadierin hat es schon vorher fertig gebracht, fixe Releasedaten sehr viel weiter nach hinten zu verschieben und wenn ich daran erinnern darf: Ursprünglich war diese LP für Herbst 2018 angekündigt. Das letzte Mal, als eine Platte bei ihr so lange dauerte war das Ergebnis aber das ziemlich geniale Art Angels, das nicht weniger tat als ihre gesamte Stilistik neu zu definieren. Und mit Grimes' neuerlicher Anbiederung für Groove Metal und Ambient könnte das auf Miss Anthropocene tatsächlich wieder der Fall sein.

Weitere feste Releases:
10.01.: Smile & Burn-Morgen anders +++ Field Music-Making A New World +++ DeWolff-Tascam Tapes +++ Turbostaat-Uthlande +++ 17.01.: AJJ-Good Luck Everybody +++ Kinderzimmer Productions-Todesverachtung To Go +++ Of Montreal-Ur Fun +++ Halsey-Manic +++ Pinegrove-Mariegold +++ 24.01.: Caspian-On Circles +++ Wire-Mind Hive +++ Pet Shop Boys-Hot Spot +++ Wolf Parade-Thin Mind +++ 31.01.: Squarepusher-Be Up A Hello +++ Wild Nothing-Laughing Gas +++ Dan Deacon-Familiar +++ Poliça-When We Stay Alive +++ 07.02.: Green Day-Father of All +++ Sepultura-Quadra +++ La Roux-Supervision +++ Nada Surf-Never Not Together +++ Envy-the Fallen Crimson +++ 14.02.: Kvelertak-Splid +++ Le Butcherettes-Don't Bleed +++ 21.02.: Agnes Obel-Myopia +++ 28.02.: Caribou-Suddenly +++ 6.3.: CocoRosie-Put A Shine On +++ Noel Gallagher-Blue Moon Rising

Kategorie Zwei: Kommt irgendwann
Diese Kategorie wird dieses Jahr sehr überschaubar, aber ist trotzdem gespickt mit einigen Highlights +++ Schon im Dezember sind laut der Band selbst die ersten Probepressungen von Polis neuer LP Weltklang an ausgewählte Reviewer geschickt wurden (an mich leider nicht 😔), das offizielle Release ist im Moment im Februar 2020 geplant. +++ Noch in den letzten Dezemberwochen ging die Kunde wie ein Lauffauer um, dass die Produzentin Vektroid sich in naher Zukunft anschickt, zum ersten Mal seit 2011 wieder ein Album unter dem Pseudonym Macintosh Plus zu veröffentlichen. Sensationell ist das vor allem deshalb, weil das bisher einzige Album unter diesem Namen das legendäre Floral Shoppe ist, wahrscheinlich der größte Klassiker der Vaporwave-Bewegung. Ob die neue LP im Stil jenes Projekts sein soll oder etwas völlig neues bearbeitet, bleibt aber bisher unklar. +++ Eine einzige neue Single gab es bisher von Kali Uchis, was die Vermutung nahelegt, dass es 2020 noch mehr neues Material von ihr geben wird. Mir persönlich wäre es zwar lieber, wenn ein neues Album noch ein bisschen dauert und dafür mindestens so gut ist wie ihr Debüt, wahrscheinlicher ist aber, dass die Kolumbianerin jetzt schnell einen Nachfolger veröffentlicht, um weiterhin ein Mainstream-relevantes Gesprächsthema zu bleiben. +++ Dem Facebook-Profil von Myrkur ist zu entnehmen, dass 2020 ein neues Album der Dänin erscheint und langsam wird es damit auch echt mal Zeit. Klar waren die letzten zwei Jahre als wohlverdiente Elternzeit für Amalie Bruun gerechtfertigt, aber langsam hätte ich schon wieder Bock auf neue Musik von ihr. Zumal ihre letzte EP Juniper einige stilistische Neuerungen skizzierte, die spannend werden könnten.

Kategorie Drei: Hätte ich gerne
Und ab hier kommt jetzt nur noch Wunschzettel. Von den folgenden Künstler*innen würde ich mir 2020 neue Musik wünschen, Bestätigungen gibt es aber hier bisher keine. +++ Was in Gottes Namen macht eigentlich Crack Ignaz? Der Österreicher steht inzwischen bereits zum dritten Mal in Folge auf dieser Liste und langsam wird die Sache echt komisch. Sein letztes richtiges Album ist von 2016 und in Kollaborationen erschienen von ihm seitdem gerade Mal zwei mickrige EPs. Wenn ich dieses Jahr keine neue Musik von dem Jungen höre, mache ich mir ganz offiziell Sorgen. +++ Mit dem großartigen Album Ruins eroberte die britische Band Wolf People 2016 mein oldschooliges Prog-Herz und machte eine der besten Retrorock-Platten der vergangenen Jahre. Seitdem ist es allerdings still um die Band. Mehrmals habe ich inzwischen gegoogelt, ob es sie überhaupt noch gibt, was nicht der Fall ist, Anzeichen auf eine neue LP gibt es aber genauso wenig. Mehr als Hoffnung bleibt mir also bei diesen Jungs auch nicht. +++ Kendrick Lamar hat sich 2019 auffällig rar gemacht. Zwar gab es schon 2018 nur den komischen Black Panther-Soundtrack von ihm, allerdings war er darüber hinaus auch bei vielen Kolleg*innen als Featured Artist aktiv und war irgendwie präsent. Letzte Saison gab es das alles nicht, was die Vermutung nahelegt, dass der Rapper etwas ausbrüten könnte. Ein neues großes Album im Stil von Good Kid oder To Pimp A Butterfly würde einen solchen Rückzug aus dem öffentlichen Interesse rechtfertigen. Vielleicht macht Kendrick aber auch nur ein bisschen Pause vom ganzen Hype, was mindestens ebenso nachvollziehbar wäre. +++ Ebenfalls auffällig ruhig war es 2019 um Badbadnotgood. Zwar ist bei denen offiziell noch Solopause, was sich 2018 auch in einigen bandexternen Projekten zeigte, doch gab es davon in den vergangenen 12 Monaten wenig bis nichts mehr. Vielleicht ja, weil die Kanadier wieder zusammen im Proberaum sind? +++ Man mag es kaum glauben, aber Cardi Bs Debütalbum ist inzwischen bald zwei Jahre alt. Ihr damit verbundener Einfluss auf die Rap-Community ist nicht abzustreiten, doch war die Zeit danach für sie vorrangig von schlechtem Gossip geprägt und eher weniger von Neuigkeiten aus dem musikalischen Bereich. Für 2020 würde ich mir wünschen das sich das ändert und wir im Optimalfall sogar eine neue LP von ihr bekommen. +++ Seit nunmehr über drei Jahren touren Partout Partout unermüdlich durch Europa, auf Konserve gibt es von ihnen bisher aber nicht mehr als eine EP. Die ist aber ziemlich gut und bringt in mir immer wieder die Sehnsucht nach einem "richtigen" Debüt der beiden Franzosen hervor. Dieses Jahr könnte es vielleicht endlich so weit sein. +++ Der Täubling scheint erfahrungsgemäß jemand zu sein, der in langen Zeiträumen denkt. Die Promophase seines Debüts zog sich je nach Betrachtungsweise über fast sechs Jahre hin und die letzte Video-Auskopplung des 2017 veröffentlichen Projekts ist nur wenige Monate her. Und von mir aus muss auch nicht sofort ein komplettes neues Album her. Mich würde lediglich interessieren, wie der Leipziger seine künstlerische Figur von hier ab weiterentwickelt und wad das für seine Musik bedeutet. +++ Gonjasufi. Ich lass das jetzt einfach mal so stehen. +++ Sein letztes Album Astroworld war mit ziemlicher Sicherheit der bisherige Höhepunkt der Karriere von Travis Scott und ist mit Sicherheit ein Album, das nicht so leicht zu beerben ist. Trotzdem macht gerade das die Frage interessant, wie der Rapper von hier an weiterarbeitet und wie ein Nachfolger von ihm aussehen könnte. Wenn es 2020 einen gibt, bin ich auf jeden Fall gespannt. +++ Zwar ist es inzwischen fünf Jahre her, dass mit Beauty Behind the Madness das letzte richtig gute the Weeknd-Album erschien, aber noch ist meine Hoffnung nicht ganz gestorben. Die letzte EP des Kanadiers von 2018 war ganz in Ordnung und vielleicht rafft sich Abel Tesfaye ja nochmal zu einer gescheiten Platte auf. Ansonsten ist es mir inzwischen auch ein bisschen egal. +++ Nicht egal ist mir, wie Soccer Mommy ihr fantastisches Debüt von 2018 beerbt und wie sich diese junge Frau künstlerisch weiter bewegt. Und ja, ich bin schon der Meinung, dass es dafür bald an der Zeit wäre, denn melancholische Mädels mit E-Gitarren gibt es weiß Gott genug. Und wer weiß, an wen die Leute sich wieder hängen, wenn sie hier im Stich gelassen werden. +++ Das wichtigste Resultat der letzten zwei Jahre in Bezug auf Death Grips ist, das sie inzwischen eine Band wie jede andere sind. Und das bedeutet unter anderem auch, dass es nicht alle paar Monate ein neues Album von ihnen gibt. Das im Moment letzte ist aber schon vom Sommer 2018, was heißt, dass es diese Saison vielleicht wieder was werden könnte. +++ Mit Stranger Fruit legten Zeal & Ardor vorletzes Jahr einen überraschend gelungenen Relaunch hin, den sie 2019 mit einem opulenten Live-Album krönten. 2020 würde ich mir aber wieder neues Material von ihnen wünschen, das vielleicht auch stilistisch noch weiter experimentiert und noch mehr Genres aushebelt als der Vorgänger. +++ 2019 gab es zum ersten Mal seit 2014 weder ein neues Album von Milo noch von Scallops Hotel. Das war gar nicht so schlimm, denn langsam brauchte ich auch echt mal eine Pause von Rory Ferreira, doch so wie ich den Typen kenne, wird er diese nicht lange aushalten. 2020 wird er mit mindestens einem dieser Projekte neue Musik veröffentlichen, da bin ich mir ziemlich sicher. +++ Letztes Jahr gab es von Joey Bada$$ zwar eine umfangreiche Beteiligung am ersten Kollaborations-Album der Beast Coast-Crew, doch finde ich sein Solo-Material noch immer am spannendsten. Seine letzte LP All Amerikkkan Bada$$ erschien 2017, also wäre es hier langsam mal Zeit für einen richtigen Nachfolger. +++ Will Toledo begnügte sich zuletzt damit, Teile seiner frühen Car Seat Headrest-Diskografie neu aufzunehmen und für viele Fans war das vermutlich ebenso zufriedenstellend wie ein richtiges neues Album. Neue Songs hat es von ihm aber seit inzwischen über vier Jahren nicht mehr gegeben und auch wenn ich seinen bisherigen Output eher weniger berauschend finde, würde ich doch gerne mal wieder etwas von ihm hören. +++ Schon mit Veröffentlichung ihres Debüts war der Hype um Bhad Bhabie eigentlich größtenteils gegessen und um ehrlich zu sein, so genial war die Platte auch nicht. Trotzdem halte ich sie noch immer für eine der spannenderen jungen Trap-Künstlerinnen und es könnte interessant sein, wenn sie sich einmal aus dem Format des Kinderstars herausbewegt und vielleicht irgendwann mal eine ernstzunehmende Musikerin wird. Dass das jetzt schon passiert, finde ich unwahrscheinlich, dennoch sollte man die junge Frau nicht allzu hastig unter den Teppich kehren. +++ Nachdem 2019 nun endlich auch Tool ihr lang angekündigtes Comeback veröffentlichten, sind die meisten großen Reunion-Kandidaten inzwischen vom Tisch. Und wie schon in den letzten Jahren gesagt, für die meisten großen Nummern fehlt mir persönlich das Interesse. Ob Gruppen wie System of A Down, Outkast oder Rage Against the Machine dieses Jahr neue Musik aufnehmen, ist für mich eine leidige Frage, die zu stellen ich müde geworden bin. Zumal wir ja gerade bei Tool gesehen haben, wie egal die ganze Sache am Ende war.

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