Mittwoch, 7. Dezember 2016

Die besten Sachen 2016: Fünf überschätzte Platten

Beim letzten Mal hatte ich an dieser Stelle ein paar LPs aufgezählt, die meiner Meinung nach ein wenig mehr Aufmerksamkeit und Respekt seitens Hörern und Kritikern verdient gehabt hätten. Nun folgt der logische zweite Part, bei dem ich fünf Alben nennen werde, die in meinen Augen 2016 ein bisschen zu krass gehyped wurden. Das Prinzip ist das gleiche wie beim ersten Post, nur eben umgekehrt. Bedeutet, dass ich nicht meine, dass diese Musik per se "schlecht" wäre, viele der hier genannten Longplayer haben sogar relativ gute Punktzahlen von mir bekommen, nur dass ich persönlich sie eben nicht sooo fantastisch finde wie die meisten anderen.

1. ANDERSON.PAAK
Malibu

Trotz dieses in meinen Augen ziemlich misslungenen Albums finde ich, dass 2016 das Jahr von Anderson.Paak war. In zahlreichen Features für andere Künstler hat er gezeigt, dass er wahnsinnig gute Hooks schreiben kann und auch inhaltlich nicht auf den Kopf gefallen ist. Nur seinen richtiges Debüt hinkt damit irgendwie an allen Ecken und Enden und hat mich im Januar nachhaltig vergrault. Das bedeutet hoffentlich nicht, dass er jetzt der neue Pharell Williams wird.

2. ANGEL OLSEN
My Woman

Dafür, dass es auf My Woman auch einen der besten Tracks des gesamten Jahres gibt, war es als Ganzes dann schon eine ziemliche Enttäuschung. Dem aufgeregten, rockigen Charme des Vorgängers Burn Your Fire for No Witness stellt die Songwriterin hier ein paar furchtbar lahme Country-Balladen entgegen, die absolut nichts von der einstigen Frische haben und nicht reifer, sondern öde klingen.


3. FRANK OCEAN
Blond

Ich will jetzt nicht so etwas in die Richtung behaupten, dass Frank Ocean mein Herz gebrochen hätte oder so. Aber das Zeug dazu hat er auf jeden Fall. Erst Ewigkeiten mit dieser Platte hinterm Berg zu halten und dann so etwas ganz okayes rauszuhauen, ist schon heftig. Aber die meisten empfinden diese LP ja trotzdem als eines der großen Highlights des Jahres. Aber ich werde mich diesem Künstler von nun an mit mehr Distanz nähern.

4. SOLANGE
A Seat At the Table

Ich dachte eigentlich, dass letztes Jahr bereits das Meinungsspektrum über Black-Lives-Matter-Themen so weit ausgeschöpft war, dass es die meisten schon wieder nervte. Doch dann kommt vor ein paar Monaten Solange mit einem meiner Meinung nach selten platten und einseitigen Projekt und alle jubeln sie wieder. Und leider überschattet diese Einstellung für mich die an sich gut gemachte Musik hier. Eine Platte, die ich eigentlich gerne mehr mögen würde.

5. CAR SEAT HEADREST
Teens of Denial

Teens of Denial wird ohne Frage das Album sein, mit dem sich alle zukünftigen Alben von Car Seat Headrest messen müssen. Und obwohl es hier durchaus viele sehr interessante Tracks gibt, die ihre Lorbeeren mehr als verdient haben, bleibt noch sehr viel Füllmaterial, das man eben auch nicht ignorieren kann. Für mich persönlich muss diese Band doch noch ein bisschen reifen, um auch mich so zu begeistern, wie sie es bei den meisten schon tun.



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