Sonntag, 18. Dezember 2016

Die besten Sachen 2016: Die coolsten Konzerte


































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Ich habe ja in den vergangenen Wochen bereits einige Listen veröffentlicht, die sich mit den meiner Meinung nach schönen und auch nicht so schönen Dingen im Jahr 2016 befasst haben und in denen ich für mich so ein bisschen die letzten 12 Monate resümiert habe. So richtig ernst wird es aber erst mit dieser Liste. Nicht nur, dass mir erst jetzt dieser großartige Header eingefallen ist, den ich gern schon für die letzten drei Posts gehabt hätte (ugh!), sondern heute kommt auch ein Ranking, auf das ich mich besonders gefreut habe: Es geht um die fünf besten Konzerte, denen ich dieses Jahr beigewohnt habe. Ich habe 2016 über eine ganze Reihe von Events berichtet und ausführliche Berichte verfasst, dennoch fielen einige auch hier unten durch (vor allem die von irgendwelchen Festivals oder Club-Abenden) und auch für mich selbst war das Ergebnis durchaus überraschend. Honorable Mentions gehen an das starke Dresden-Konzert von Myrkur im März, das Headliner-Set von Vögel die Erde essen auf dem diesjährigen L*Abore, die inspirierende Loopstation-Performance von Lake Felix auf dem Ideenwiese-Festival und eine bilderbuchgerechte Post Metal-Show von Kopf Hoch, Below A Silent Sky und Sojus 3000 vor zwei Wochen in Leipzig. Und nun folgen die wirklichen Kirschen meines Konzert-Jahres 2016:

1. LGOONY & CRACK IGNAZ
Es ist nur eine Vermutung, aber es könnte gut sein, dass die NASA Universe Tour in diesem Frühjahr den bisherigen und vielleicht sogar endgültigen Höhepunkt der Cloudrap-Welle im deutschsprachigen Raum darstellt. Zumindest, was bei den Konzerten den Mehrwert für beide Seiten angeht. Als Publikum erlebt man hier zwei Künstler, die zwar in der Szene zu kleinen Legenden geworden sind und die innerhalb dieses Bereiches frenetisch gefeiert werden, die jedoch auch noch richtig Bock auf ihren Job haben und jeden ihrer Fans persönlich abholen können. Nur so erzeugte die Show der beiden in der Dresdner Scheune so eine packende Atmosphäre, die mehr etwas von einer Party mit den besten Freunden hatte als von einem simplen Tourtermin. Und da soll noch einer sagen, es gäbe im digitalen Zeitalter kein familiäres Szene-Feeling mehr.

2. HILDEGARD VON BINGE DRINKING
Eine Sache, die ich dieses Jahr über Live-Momente gelernt habe: Synthetische Beats + Live-Schlagzeug = Magie. Grund dafür ist vor allem jenes Konzert von Hildegard von Binge Drinking auf dem L*Abore-Festival im Juli. Mit ihrem unglaublich scharfen Sound verwandelten die zwei Würzburger die verregnete Bühne um ein Uhr nachts in eine heilige Messe des Elektropop und überzeugen damit so sehr, dass es die ganzen anderen großartigen Sperenzchen wie die geilen Kostüme, das Vocoder-Cover von Beyoncés Halo oder die James-Murphy-artigen Showeinlagen eigentlich gar nicht gebraucht hätte. Mit ist aber natürlich noh besser.

3. MAECKES & DIE KATASTROPHEN
Auch das zweitbeste Konzert in Sachen Wir-Gefühl geht dieses Jahr an einen HipHop-Act. Der Auftakt der Tilt-Tour im Leipzig am 21. Oktober ist für Maeckes, Band und Publikum eine Experimentierstunde der besonderen Art und in gewisser Weise Brutstätte des universellen Glücks. Denn wenn die Zuschauer schon fast alle neuen Songs können, die Chemie zwischen den Musikern so wahnsinnig gut funktioniert und der Hauptakteur beim Herzensbrecher Kreuz fast den Tränen nahe ist, ist das Künstler-Fan-Beziehung auf einem anderen Niveau. Schön außerdem, dass man sich auch nicht zu schade ist, die alten unbekannten Sachen zwischendrin auszupacken, die am Ende noch immer die besten sind.

4. MASSIVE ATTACK
Nicht jedes Konzert in dieser Liste verdient tatsächlich und im eigentlichen Sinne den von mir gerne Pauschal zugeschriebenen Begriff "Show", doch wenn es eines gibt, das ihn verdient hat, dann das von Massive Attack in der Jungen Garde Dresden am 17. August. Was hier abgeliefert wurde, ist eigentlich kaum noch die Band an sich, sondern ein gigantoeskes Multimedia-Spektakel, welches weit über den bloßen Genuss von Live-Musik hinausgeht und langsam Kraftwerk Konkurrenz machen könnte. Was natürlich nicht heißt, dass man dabei auf einen erstklassigen Sound, talentierte Musiker und hochkarätige Gäste wie Horace Andy, Ezekiel und Shara Nelson verzichten muss. Inklusive der ganzen Hit-Palette aus 25 Jahren.

5. WALTHER LUFTS KONFLIKT
Ich bin froh, dass ich auch 2016 ebenso wie letztes Jahr eine lokale Band hier verbuchen kann, in diesem Fall das Brand-Erbisdorfer D-Beat- und Post Metal-Quartett Walther Lufts Konflikt. Und obwohl ich in den letzten Monaten einige ihrer Shows besucht habe, ist mir jenes im Chemnitzer Subway to Peter in besonderer Erinnerung. Eine wahnsinnig präzise gespielte Metal-Show, in der stilistische Gimmicks wie der Satzgesang oder die Aufsplittung von Riffs wunderbar zu Geltung kommen und man ganz nebenbei feststellt, was diese Band für geniale Hooks auf dem Kasten hat. An dieser Stelle schöne Grüße an euch und bis demnächst.

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